Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
durch starke Ausstrahlungen verriet, störte er nur die Steuersignale von Lenkwaffen, nicht dagegen das Bahnverfolgungs- und Zielsuchradar feindlicher Jäger.
    »Er kann uns trotzdem erfassen und auf Kanonenschußweite rankommen.«
    »Sechzig Sekunden. Bombenklappen öffnen sich bei vierzig.« Der kleine Kreis auf dem Radarwarner verschwand. »Er hat auf ›betriebsbereit‹ zurückgeschaltet – wahrscheinlich sieht er uns oder hat uns mit dem IR-Scanner erfaßt, kann dieses Ding auch vor Infrarot warnen, Dave?«
    »Betriebsartenschalter auf KF stellen – frag’ jetzt bitte nicht, was KF heißt – und die Taste links unten gedrückt halten, damit der Scanner rotiert.« Die Bildschirmdarstellung wechselte und zeigte jetzt ein schlichtes T-Symbol mit einem hellen Lichtpunkt bei zwei Uhr. »Die Anzeige ist seitenverkehrt wie beim alten AAR-47«, fügte Luger hinzu. »Ein Lichtpunkt rechts bedeutet, daß Gefahr von links droht…«
    Direkt über dem Bildschirm begannen plötzlich zwei große rote Warnleuchten zu blinken. »Raketenstart!« rief McLanahan aus.
    »Wo sind Düppel und Leuchtkörper?«
    »Nicht wegkurven!« befahl Luger scharf. »Anflug fortsetzen. Wir verwenden keine Leuchtkörper. Du drückst einfach auf den Knopf dort unten.«
    Aus einem Magazin im Bomberheck schoß eine kleine schlanke Rakete, die von ihrem Doppier-Radar genau in die Flugbahn der heranrasenden feindlichen Lenkwaffe gesteuert wurde. In hundert Meter Abstand detonierte ihr zehn Kilogramm schwerer Gefechtskopf, zündete eine zuvor ausgestoßene Wolke aus Aluminiumpulver und blendete damit den IR-Suchkopf der Lenkwaffe. Gleichzeitig geriet sie in den durch die Detonation entstandenen Splitterhagel, der sie zum Absturz brachte.
    Davon sah die Besatzung jedoch nichts. Sie konnte nur beobachten, wie der Lichtpunkt wild zackend abdrehte und vom Bildschirm verschwand. »Okay, das hat geklappt«, stellte Ormack zufrieden fest.
    »Ich bin auf Kurs. Bombenklappen!«
    »Werden geöffnet«, bestätigte McLanahan. Als er die Klappen elektrisch entriegelte, öffneten sie sich durch ihr eigenes Gewicht.
    »Mittlere Bombenkammer offen… fünf Sekunden… vier, drei, zwei, eins, Start!« Er drückte die Taste für manuelle Auslösung und ließ den ersten Marschflugkörper X-27 starten.
    Im Gegensatz zu seinen intelligenteren Vettern in den Vereinigten Staaten konnte dieser Marschflugkörper nur geradeaus fliegen und mußte für den Abwurf seiner Bomben und Minen programmiert werden. Aber dann war er eine vernichtende Waffe, die unter ihrer Flugbahn Schützen- und Panzerminen sowie Minen mit Verzögerungszünder verstreute.
    Die X-27 verwüstete einen gut 250 Meter langen und 15 Meter breiten Geländestreifen, durchlöcherte Panzer und zerstörte Lastwagen; ihre weit nach beiden Seiten ausgestreuten Minen mit Verzögerungszünder sorgten für eine wirkungsvolle Sperrung der Straße, indem sie Fahrzeuge, die an der liegengebliebenen Kolonnenspitze vorbeifahren wollten, in die Luft jagte.
    Dreißig Sekunden nach dem Start der ersten Abwurflenkwaffe und nur einen Kilometer vor der Marschkolonne wurde auch die zweite X-27 gestartet. Dann schloß McLanahan die Bombenklappen, und Ormack brachte den Stealth-Bomber auf Nordwestkurs. Da jetzt kein Angriff mehr zu fliegen war, konnten sie den Flugregler endlich ausschalten, und Ormack flog den riesigen Bomber selbst, ohne ständig verwirrende Steuerbefehle des Autopiloten korrigieren zu müssen.
    Kurze Zeit später piepste der Radarwarner erneut. »Bandit bei sechs Uhr«, meldete McLanahan. »Scheint wieder der Jäger zu sein.
    Warum hat er uns so genau im Radar?«
    »Das ausgefahrene Bugfahrwerk verdirbt unsere Stealth-Eigenschaften«, antwortete Luger. »Er kann ständig unser Fahrwerk orten.«
    »Versuchen wir’s noch mal mit einer nach hinten abgefeuerten Rakete«, schlug McLanahan vor. »Wir müssen den Kerl bald abschütteln, sonst schließt er irgendwann auf und knallt uns mit seiner Kanone ab. Wir nehmen die Leistung zurück, lassen ihn rankommen und schießen eine Rakete auf ihn ab.«
    »Gut, wir versuchenś«, entschied Ormack. »Dave, Sie halten sich bereit, die Instrumente zu kontrollieren, falls ich den Überblick verliere.«
    »Wird gemacht«, bestätigte Luger. Er wandte sich grinsend an McLanahan. »Hey, Patrick, genau wie beim Geschwader-Wettbewerb, was?«
    »Yeah«, stimmte McLanahan zu, »aber diesmal geht’s um verdammt viel mehr.«
    Ormack zog seine Schultergurte fester. »Kann’s

Weitere Kostenlose Bücher