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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zusammen, als sein Geist die Geheimnisse der Zukunft zu erschließen versuchte.
    Er sah Männer stolpern, auf ihre Knie fallen und in Flammen aufgehen! Drei von ihnen. Und er sah einen anderen – mehr als einen Mann, ein Tier, ein Ding, das sich kopfüber in den Kampf stürzte!
    »Drei von ihnen«, schrie er. »Auf dem Weg in die Hölle. Einer von ihnen sieht so aus, als ob er dort geboren worden wäre! Das ist wahrscheinlich Bruce Trennier. Und Ben, sie kommen jetzt!«
    »Sind sie bewaffnet?«, brüllte Trask.
    »Nein!«, piepste Goodly. »Aber ... müssen sie das etwa sein?«
    Die ersten drei kamen wie Mondschatten: dunkel und leichtfüßig, sie schienen über den sich kräuselnden Rauch zu schweben, aus der Hütte heraus und ins Freie, sodass Trask und Goodly kaum wussten, auf was sie eigentlich feuerten. Aber sie feuerten trotzdem. Innerhalb weniger Sekunden wurde die Szene chaotisch.
    Die albtraumhaften Silhouetten nahmen Gestalt an, als tödliche Silberkugeln sie trafen. Sie waren vorwärts gelaufen, geschwebt, Arme und Hände nach vorne gerichtet, aber jetzt wurden sie von dem Kugelhagel aufgehalten, hochgerissen und zurückgeschleudert. Die wilden, gelben Augen der Gestalt in der Mitte verfärbten sich blutrot – quollen über mit Blut – in der Sekunde, als ihr Hinterkopf in einem dunkelroten Strahl explodierte. Sie sackte zusammen, fiel auf die Knie und ging in Flammen auf, als der Agent mit dem Flammenwerfer sie ins Visier bekam und die Zunge des reinigenden Feuers an dem Vampir leckte. Da, auf seinen Knien, mit nur noch der Hälfte seines Kopfes, brannte er wie eine riesige Kerze.
    Erstaunlicherweise erholten sich die anderen Vampirknechte und bewegten sich wieder vorwärts. Die schiere Präsenz ihres Herrn, der wie ein überdimensionaler Fleck direkt hinter ihnen schwebte, trieb sie vorwärts. Er kam als Letzter. Er war der Schlimmste von ihnen. Ihr Herr.
    Die zwei vorne waren Trenniers Schutzschilde ... ihre untote Existenz war ihm gänzlich egal ... sein Egel hatte nur eins im Sinn: sein eigenes Überleben. Und damit er das konnte, musste sein Wirt auch überleben. Aber Ben Trask hatte andere Pläne.
    »Ian, ihre Beine!«, schrie er. »Männer, zielt auf ihre Beine – zertrümmert ihre Knochen – macht die Mistkerle nieder!« Er feuerte weiter, seine Maschinenpistole ein stotterndes, verrückt ruckelndes Ding in seinen Händen; Goodlys ebenfalls, denn er tat es seinem Chef nach. Auch von der Seite kam eine Salve von Pistolenschüssen, die die Nacht in Aufruhr versetzte, als die Waffen der Einheit silbernen Tod versprühten.
    Doch immer noch kamen die drei vorwärts. Sie schienen in der schrecklichen, traumartigen, kaleidoskopischen oder tastenden Art der Vampire wie in einem Zeitraffer voranzuschweben, vorwärts zu treiben. Es war hypnotisch; alles schien in Zeitlupe vor sich zu gehen, aber in Wirklichkeit ging es blitzschnell! Und jetzt waren sie nur noch zehn oder zwölf Meter weit entfernt. Da gab Trask einem seiner Männer auf der rechten Seite durch Nicken ein Zeichen.
    »Runter!«, schrie er, als der Mann zielte und eine Granate warf. Jake war jung und schnell und seine militärische Ausbildung war ihm von Nutzen; Liz hatte sich schon auf den Boden geworfen, als er Miller von den Füßen riss und mit seinem eigenen Körper schützte. Dann kam ein heller Blitz, gefolgt von einem Knall, der von den Wänden des Tals widerhallte.
    Die komplette Einheit brachte sich in Deckung; der Gestank nach Kordit wehte durch die Luft und mit ihm hörte man das Quäken von etwas, das absolut fremdartig klang. Jake blickte auf und sah, wie Trask sich aufrichtete und Goodly eine helfende Hand entgegenstreckte. Aber die Szenerie vor der zertrümmerten, qualmenden Hütte war unglaublich.
    Eine zusammengesackte Gestalt, ein Haufen kaputten Fleisches, zitterte und dampfte im flackernden Feuerschein. Eine weitere saß dort. Sie bestand nur noch aus einem Rumpf ohne Beine. Rauch kräuselte sich in den Haaren des Vampirs; seine gelben Augen waren trübe und rollten lose in den Augenhöhlen. Aber Trennier war immer noch auf den Beinen. Und Jake dachte:
    Das ist der ›alte Mann‹, Bruce. Jake sah nur ein bemitleidenswertes Wrack von einem Mann, aber das war die Realität!
    Seine blutbefleckte Kleidung hing in Fetzen an ihm herunter, sein grässliches Gesicht war bis auf die Knochen aufgeschlitzt und trotzdem stolperte Trennier vorwärts. Schreiend vor Schmerzen quälte er sich weiter, seine Hände klauenartig nach

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