Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn
alle Schaltkreise eingefroren waren -; trotzdem wollte er diese Technologie keinesfalls in den Händen eines sogenannten Schurkenstaates wissen.
Cael hatte seinem Kontaktmann in Washington auch von seinem Verdacht erzählt, Larkin könne noch andere düstere Pläne schmieden. Allerdings hatte er dafür keinen Beweis, sondern nur eine zufällig belauschte Bemerkung und das nagende Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte.
»Observieren Sie ihn weiter«, hatte sein Kontaktmann angeordnet. »Das müssen Sie sowieso, bis wir wissen, wer ihm die Technologie verkauft hat. Sobald Sie was Konkretes in der Hand haben, melden Sie es. Ich gebe die Information dann an die richtigen Leute weiter.«
Knapp zwei Stunden, nachdem er Jenner abgeliefert hatte, klopfte Cael an Faiths und Ryans Kabinentür, um seine kleine Unglückskrähe abzuholen. Doch bevor die Tür geöffnet wurde, hörte er lautes Gelächter, bei dem ihn eine Gänsehaut überlief. Das passte ganz und gar nicht. Was hatte die kleine Hexe jetzt wieder angestellt?
Faith öffnete die Tür, und er trat ein, den Blick fest auf Jenner gerichtet. Er fühlte sich einfach sicherer, wenn er genau wusste, wo sie war und was sie gerade tat. Im Moment saß sie neben Tiffany auf dem Sofa und lachte mit ihr. Beide sahen zu ihm her; Jenners Lächeln erlosch. In ihrem Blick lag etwas …
Er ignorierte es, obwohl sein Instinkt Alarm schlug. »Ryan ist noch nicht wieder da?«
»Nein«, antwortete Faith. »Er ist nach dem Golfspiel noch mit Kapitän Lamberti in die Bar gegangen. Er müsste bald hier sein.«
Er nickte zum Sofa hin. »Was ist mit den beiden?«
Faiths Lächeln wirkte gleichzeitig spröde und ironisch. »Offenbar haben sie einiges gemeinsam.«
Herr im Himmel . Cael konnte sein Entsetzen nicht verhehlen. Bei dieser Eröffnung hätte jeder Mann auf dem Schiff gespürt, wie sich seine Eier in die Bauchhöhle verkrochen.
Seine hatten jedenfalls den Rückzug angetreten.
Unaufgefordert stand Jenner auf und ging auf ihn zu. Seinen fluchtbereiten Hoden zum Trotz gefiel ihm das ausgesprochen gut. Es gefiel ihm, wie sie auf ihn zukam, und es gefiel ihm, wie seine Systeme in Gefechtsbereitschaft gingen.
»Es wird Zeit für meinen Anruf bei Syd«, erklärte sie ihm.
Er sah auf seine Armbanduhr. Tatsächlich hatten sie sonst schon früher angerufen.
»Ich will nicht zu spät anrufen, sie macht sich sonst Sorgen.«
»Und wir möchten doch keinesfalls, dass der Geisel Unannehmlichkeiten bereitet werden.«
Sie schniefte. Sein Kommentar war einfach an ihr abgeprallt. »Und was steht heute Abend auf dem Programm? Essen gehen? Eine Show? Karaoke?«
» Keinesfalls Karaoke«, erklärte er entschlossen.
»Da kann ich nur zustimmen«, sagte Tiffany. »Glaub mir, du möchtest Cael lieber nicht singen hören.«
Er warf ihr über Jenners Schulter hinweg einen kühlen, warnenden Blick zu, der aber nichts auszurichten schien. Tiff wedelte abweisend mit der Hand. »Im Ernst, Boss, du solltest sie ein bisschen ausführen. Ich hab gehört, sie hat sich heute richtig gut aufgeführt.«
»Sie hatte keine Wahl.« Doch, die hätte sie gehabt. Denn sie hatte nicht nur kooperiert, sie hatte ihm nach Kräften zugearbeitet. Jenner hatte heute Spitzenarbeit geleistet.
»Heute Abend tritt ein Gitarrist aus Hilo auf«, sagte Faith. »Er soll fantastisch sein. Ryan und ich gehen hin.«
»Ich auch«, sagte Tiffany.
»Dann brauchen wir nicht auch noch hin, denn damit sind genügend Leute dort, die Larkin im Auge behalten.«
Jenner schnaubte abfällig. »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als einen weiteren Abend in meiner Kabine eingesperrt zu werden, während er an seinem Notebook rumfriemelt. Träumt davon nicht jede Frau, wenn sie eine Kreuzfahrt bucht?«
Um Tiffanys Mundwinkel zuckte ein Lächeln. O nein , dachte Cael. Sie stand auf. »Ich hätte da eine Idee. Cael, du kannst in der Suite bleiben und arbeiten, während Jenner und ich ein paar Runden an Deck drehen.«
»Kommt überhaupt nicht in Frage«, erwiderte er wie aus der Pistole geschossen.
»Ich kann auf sie aufpassen«, versicherte ihm Tiffany, und da konnte er ihr kaum widersprechen. Ein Footballspieler hätte Mühe gehabt, sie zu überwältigen. Jenner hätte keine Chance.
Trotzdem … »Glaubst du nicht, dass es merkwürdig wirken würde, wenn ihr beide plötzlich Freundschaft schließt? Vergiss nicht, was für einen Ruf du auf dem Schiff hast und was wir anfangs für ein Theater aufgeführt haben.«
Tiffany warf die
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