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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nach den vielen Nächten an ihrer Seite erschöpft. Während der letzten Tage hatte sie jedes Mal wie eine Klette an seiner Seite geklebt, wenn er aufgewacht war; und seine morgendlichen Erektionen hatten die Situation noch heikler gemacht. Am schlausten wäre es gewesen, die Handschellen einfach wegzulassen, aber dann wäre es noch peinlicher gewesen, wenn
sie beim Aufwachen halb auf ihm gelegen hätte. Kompromisse waren immer unangenehm.
    Ihre Flipflops und ihr Hut lagen im Sand; auf dem Hut lag ordentlich zusammengefaltet ihr Sommerkleid, damit er nicht weggeweht wurde, und in ihrer Hand baumelten Taucherbrille und Schnorchel. Sie schaute auf das Wasser und schien sich in dessen Schönheit zu verlieren - oder sie fragte sich, ob er sie vielleicht ertränken würde, sobald sie ins tiefe Wasser kamen. Immerhin hatte sie ihm allen Grund dazu gegeben.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er und trat neben sie. »Falls du verschwändest, während du mit mir unterwegs bist, würde das einen Haufen Fragen aufwerfen. Du bist hier sicher.«
    Sie verdrehte die Augen. »Tausend Dank. Du bist wirklich wahnsinnig fürsorglich . «
    In ihrer Stimme schwang ein tiefer Sarkasmus. Inzwischen wusste sie genau, dass er ihr nichts tun würde, und er wusste, dass sie nicht den Ärger machen würde, den sie ihm immer wieder angedroht hatte. Nicht in der Öffentlichkeit - und nicht, bis sein Job erledigt war. Danach … danach würden sie alle offenen Rechnungen begleichen.
    Das versprach eine Höllenschlacht zu werden. Soweit er sich erinnern konnte, hatte er sich noch nie so auf etwas gefreut, nicht einmal auf seinen sechzehnten Geburtstag, an dem er sein erstes Auto bekommen hatte. Er setzte die Maske auf, ging ins Wasser und drehte sich noch einmal um, ob Jenner ihm nachkam. Sie folgte ihm in kurzem Abstand und zog wie er die Maske über, während sie in tieferes Wasser watete.
    Wieder tastete sein Blick ihren Körper ab, weil er unmöglich nicht hinsehen konnte. Dabei hatte er sie wirklich
oft genug in eng anliegenden Sachen gesehen. Viele ihrer Kleider schmiegten sich um ihre Kurven, und am Pool hatte sie schließlich auch einen Badeanzug getragen. Aber ein Bikini fiel eindeutig unter Unterwäsche, wenigstens für einen Mann, und es war eindeutig Quälerei, so viel nackte Haut zu sehen.
    Bald. Bald hatte er es überstanden. Dann würde er mit Jenner ein langes Gespräch führen.
     
    Jenner versuchte ihre Bedenken zu vergessen und das Schnorcheln zu genießen, aber das war nicht so leicht, solange ihr Cael so nahe war. Was hätte sie denn anstellen sollen? Einfach abtauchen und warten, bis er die Suche nach ihr aufgab? Sie ermahnte sich streng. Nein, er bewachte sie nicht, nicht heute, er passte nur auf sie auf. Eigentlich hätte sie daran gewöhnt sein müssen, dass er nicht von ihrer Seite wich, und seine Nähe hätte sie eigentlich nicht mehr stören sollen. Doch genau so war es, und sie konnte nichts daran ändern.
    Ungewollt musste sie immer wieder an das Kondom denken, das sie in ihrer Unterwäscheschublade versteckt hatte. Wie auch nicht? Es machte das, was möglicherweise passieren würde, was passieren konnte , ausgesprochen real.
    Sie trieb im Wasser und sah die farbenprächtigen Fische unter ihr und vor ihren Augen vorbeiflitzen. Sie genoss das salzige Wasser auf ihrer Haut, während sie sich durch die Wellen schob, angetrieben von gemächlichen Armbewegungen und sanften Beinschüben. Sie kam sich vor, als würde sie in einem riesigen Tropenaquarium schwimmen, als wäre sie nicht nur eine Beobachterin, sondern ein Teil des Meeres. Irgendwann vergaß sie beinahe, dass Cael bei ihr war. Sie konnte ihn nicht ganz aus ihren Gedanken
verbannen. Trotzdem hätte sie fast vergessen, dass sie mit Handschellen an ihn gefesselt schlief, dass sie gefangen gehalten wurde und für ihn Theater spielen musste, weil auch ihre Freundin entführt worden war. Beinahe hätte sie sich im weichen Wasser auf ihrer Haut und im Anblick der zahllosen Fische verloren. Wenn sie nur hierbleiben könnte …
    Sie hob den Kopf, drehte sich um und stellte fest, dass sie weiter vom Ufer entfernt war, als sie gedacht hatte. Trotzdem konnte sie immer noch stehen, wenn sie die Zehen ausstreckte. Cael war in ihrer Nähe - natürlich -, und stellte sich ebenfalls hin. Sie zog die Maske ab und atmete die frische Luft ein.
    Sie waren weitab von allem; außer ihnen war niemand zu sehen, und sie wollte nicht länger Vermutungen anstellen oder Spiele spielen müssen.

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