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Nachtsafari (German Edition)

Nachtsafari (German Edition)

Titel: Nachtsafari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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was ich habe. Wenn ich dich verliere, ist mein Leben verloren.« Er ließ ihr keine Gelegenheit zu reagieren, sondern verschloss ihren Mund mit seinem und küsste sie. Hart und fordernd. Besitzergreifend.
    Reflexartig stemmte sie sich mit beiden Händen gegen seine Brust, um sich zu befreien, aber er hielt sie noch fester, gab ihre Lippen nicht frei, küsste sie weiter, bis sie sich der heißen Welle ergab, die sie überschwemmte.
    Ein flimmernder Sternenwirbel drehte sich in ihrem Kopf, ihr Puls hämmerte. Schemenhaft tauchte Ricks Gesicht aus dem Sternengeflimmer auf. Von einem brennenden Schamgefühl gepackt, erwiderte sie Marcus’ Küsse, leidenschaftlich, fast verzweifelt, als könnte sie damit den Vorfall mit Rick ungeschehen machen.
    Eine köstliche Ewigkeit später hob er seinen Kopf und lachte ein tiefes, samtiges Lachen. »Ich glaube, wir werden gleich wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aus dem Camp gewiesen.« Er drehte sie in seinen Armen so, dass sie über seine Schulter eine Gruppe Touristen sehen konnte, die neugierige Blicke zu ihnen herüberwarfen. Einer filmte sie sogar unverfroren mit seiner Handykamera.
    »Schade, dass wir im Augenblick keine Unterkunft haben, wo wir ungestört sein könnten«, rutschte es ihr heraus.
    Wieder dieses tiefe Lachen. »In zwei oder drei Stunden könnten wir unseren Bungalow in Mpila erreichen, wenn wir uns beeilen und uns keine Elefantenherde aufhält«, flüsterte er. »Oder wir suchen uns ein abgelegenes Plätzchen im Busch und parken dort.« Seine braunen Augen glitzerten.
    Sie kicherte. »Und zwanzig neugierige Affen sehen zu? Nein danke.« Sie spürte, dass ihr der Schweiß aus den Haaren lief. »Herrje, ist mir heiß! Ich wünschte, ich könnte irgendwo duschen.«
    »Es gibt einen Swimmingpool hier, möchtest du dich vielleicht da kurz abkühlen?« Er begleitete seine Worte mit erneuten Küssen.
    Vor lauter Erleichterung, dass der Eindruck, den die Szene zwischen ihr und Rick bei ihm hervorgerufen haben könnte, allem Anschein nach ausgelöscht war, musste sie kichern.
    »Mein Bikini ist im Koffer, ich ziehe mich in der Toilette um.« Ihre Stimme schwankte vor innerer Erregung.
    Marcus schloss die Heckklappe auf, und sie fischte den Bikini aus ihrem Koffer, gab ihm noch einen schnellen Kuss und wäre am liebsten wie ein unbeschwertes Kind davongehüpft.
    In übermütiger Laune trat sie aus dem Toilettengebäude und entdeckte Marcus, der, Hände in den Hosentaschen vergraben, Kopf gesenkt, in der sengenden Sonne auf dem heißen Pflaster hin und her marschierte.
    »Eine Stunde etwa können wir erübrigen«, rief er. »Ich habe mich gerade erkundigt, als ich bezahlt und auf unseren Picknickkorb gewartet habe. Danach müssen wir los, sonst kommen wir nicht rechtzeitig in Mpila an und die guten Bungalows sind schon vergeben. Steig ein. Der Pool ist am anderen Ende des Camps. Meine Badehose habe ich schon angezogen.«
    Ein Kronenkranich stolzierte am Rand des Beckens entlang und fischte ins Wasser gefallene Käfer heraus. Ein paar Liegen standen unter Sonnenschirmen um den Pool, nur zwei waren von einem jungen Paar besetzt. Sie wollte schon eine der Liegen tief in den Schatten einiger überhängender Bäume ziehen, aber der Mann hinderte sie daran.
    »Nicht so nah an die Büsche«, rief er ihr in stark südafrikanisch gefärbtem Englisch zu. »Es gibt eine Menge Schlangen hier und vor allen Dingen Affen, die vor nichts Respekt haben. Die klauen Ihnen das Kissen unterm Hintern weg, wenn Sie nicht aufpassen!«
    Aufgescheucht ließ Silke ihren Blick über das Gelände fliegen, konnte jedoch weder Schlangen noch Affen entdecken. Was natürlich nicht hieß, dass sich dort keine aufhielten. Schleunigst schob sie den Liegestuhl zurück an seinen ursprünglichen Platz unter dem Schirm, obwohl es dort heiß war, weil das dünne Tuch die sengende Sonne kaum milderte. Nachdem sie sich niedergelassen hatte, bedankte sie sich.
    »Hi, ich bin Peter«, stellte sich der Mann mit freundlichem Lächeln vor, »und das ist meine Frau Cheryl.«
    Silke nannte ihre Namen, während Marcus sich neben sie auf einen Deckchair setzte.
    »Sind Sie zum ersten Mal hier?«, fragte Cheryl und streckte sich träge.
    Silke betrachtete ihre ebenmäßige Bräune, den durchtrainierten Körper und fragte sich, ob alle Südafrikaner so wahnsinnig gesund und sportlich aussahen, alle diese blendend weißen Zähne hatten. Auch ihr Mann Peter wirkte, als würde er den Großteil sei ner Zeit mit

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