Necare (Verlangen) (German Edition)
Schule und ging
anschließend mit uns zusammen los.
„Dann wollen
wir mal mit dem Training beginnen“, verkündete sie grinsend und stürzte gleich
voraus, kaum, dass wir das Zimmer verlassen hatten. Wie jedes Jahr suchte sie
nach Fallen, die in der gesamten Schule verborgen waren. Während sie emsig
voraussprang und Wände und Böden abklopfte, folgten wir ihr langsam. Ich war
froh, dass ich inzwischen im Vollbesitz meiner magischen Kräfte war, denn
letztes Jahr hatte das noch ganz anders ausgesehen. Ich wurde ein wenig
wehmütig, als ich daran dachte. Damals war ich Night im Geisterhaus begegnet.
Er war die ganze Zeit für mich da gewesen… Auf dem Schattenball hatte er
versucht, mich aufzumuntern, weil ich mit Duke hatte hingehen müssen. Wir
hatten miteinander getanzt… Die damaligen Gefühle durchströmten mich noch
heute, wenn ich daran dachte.
Ich schrak
auf, als es vor mir eine Explosion gab. Schwarzer, dicker Rauch stieg auf und
brannte mir in der Lunge. Auch meine Freundinnen husteten.
„Habt ihr das
gesehen?!“, keuchte Thunder voller Triumph.
„Wie soll man
hier verdammt nochmal was sehen?!“, krächzte Shadow.
„Ich hab die
Falle mit einem Tusdio Zauber ausgeschalten.“
„Toll, und
dafür eine andere ausgelöst“, hustete Shadow.
„Stell dich
nicht so an… Das bisschen Rauch.“
Röchelnd
gingen wir weiter und hatten die dichten Schwaden bald hinter uns gelassen. Ich
war beinahe froh um die Kühle, die an diesem Tag im Schulgebäude herrschte, sie
legte sich beruhigend über die Atemwege.
„So eine
verfluchte Sauerei“, schimpfte Shadow und klopfte ihr Kleid aus. Der Rauch
hatte offenbar zu einem großen Teil aus Asche bestanden und die haftete nun in
unserer Kleidung und auf der Haut.
„Klasse! Das
bedeutet wohl, dass wir das verdammte Frühstück ausfallen lassen müssen“,
knurrte Shadow und trat den Rückweg an. Wir würden erstmal duschen und uns
umziehen müssen.
„Schau mich
nicht so an. Was kann ich denn dafür?!“, fragte Thunder.
Shadow
seufzte nur genervt. „Erinnere mich daran, dass ich in Zukunft noch mehr
Abstand zu dir halte.“
Nachdem wir
geduscht und uns umgezogen hatten, kamen wir gerade noch rechtzeitig zu
Grundlagen der Magie.
Kaum hatten
wir uns auf unsere Plätze gesetzt, läutete es auch schon und Herr Smith kam mit
schnellen Schritten in den Raum geeilt.
„Ich dachte,
wir schauen an diesem besonderen Tag einen Film an“, verkündete er.
Welch
Überraschung… Am Tag des Schattenfestes sahen wir ausschließlich Filme im
Unterricht an. Dabei ging es immer um dasselbe: Die Bosheit der Dämonen und die
grandiose Überlegenheit der Hexen… Ich hatte bereits jetzt keine Lust mehr…
„Zunächst
gibt es jedoch ein paar organisatorische Dinge zu klären: Es gibt dieses Jahr
zu wenig freiwillige Helfer für den Waldlauf. Darum sind wir angewiesen worden,
aus jeder Klasse jemanden zu bestimmen, der die Organisatoren unterstützen
wird.“
Ein
ablehnendes Raunen und Gemurmel brach auf der Stelle unter uns allen los.
Natürlich hatte niemand Lust, auf die Teilnahme zu verzichten und stattdessen
irgendwelche dämlichen Aufgaben zu erledigen. So war es nicht verwunderlich,
dass sich niemand freiwillig meldete.
„Nun gut“,
verkündete der Lehrer. „Ich finde Ihre Einstellung recht bedauerlich, aber was
soll´s. Dann müssen wir eben auslosen. Schreiben Sie bitte alle Ihren Namen auf
ein Stück Papier und reichen es mir nach vorne.“
Nachdem das geschafft war, mischte er die Zettel durch und zog einen.
„Force
Franken“, las er vor. Ich seufzte gequält auf. Was für ein Glück…
„Gehen Sie
bitte heute Nachmittag um fünfzehn Uhr in die Eingangshalle. Dort treffen sich
alle Helfer und werden eingeteilt.“
„Sollen wir uns auch als Freiwillige melden?“, fragte Céleste mich leise. „Sie
werden bestimmt über jeden mehr dankbar sein.“
Ich
schüttelte jedoch verneinend den Kopf. „Wer weiß, was ich machen muss und ob
wir dann überhaupt zusammen sein können. Es reicht, wenn einem von uns der
Waldlauf vermiest wird.“
Den Rest der Stunde sahen wir einen Film über einen der letzten Dämonenkriege
an. Natürlich handelte es sich hierbei um eine Nachstellung und die war alles
andere als gelungen…
Nachdem wir
vier weitere Filme gesehen hatten, war der Schultag vorüber. Kurz vor fünfzehn
Uhr ging ich zum Treffen der Helfer. An deren Gesichtern konnte man ziemlich
genau ablesen, wer sich zu dem Ganzen wirklich
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