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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sah ich in
sämtlichen anderen Räumen nach, O’Neil dabei ständig vor meinem Pistolenlauf.
Dann kehrten wir ins Wohnzimmer zurück, und ich nahm ihm seine Waffe ab, bevor
ich ihn aufforderte, sich zu setzen. Ich ließ mich ihm direkt gegenüber nieder,
die Pistole auf seinen Bauch gerichtet.
    »Der
Scheck ?« sagte ich freundlich.
    Er
zog langsam seine Brieftasche aus der Jacke, entnahm ihr den Scheck und beugte
sich vor, um ihn mir zu geben.
    »Okay«,
meinte er. »Jetzt sind wir quitt .«
    »Ed
Carlin wollte mich bis nach dem Fünfzehnten aus dem Weg haben, damit ich keinen
Wind mache«, sagte ich. »Ich sollte aber doch am Leben bleiben, weil sonst
meine Leiche unangenehmes Aufsehen erregt hätte. Stimmt’s ?«
    »Sie
wissen es doch«, erwiderte er unwillig. »Warum fragen Sie noch ?«
    »Ich
war lediglich neugierig wegen Tina Jackson, weil ihre Zwillingsschwester Kelly
Jackson mich engagiert hat, nach ihr zu suchen«, erklärte ich.
    »Fangen
Sie schon wieder mit diesem Blödsinn an, Boyd ?« Er
stieß einen Seufzer aus. »Tina Jackson ist Ihre Klientin, und warum sie diese
Kelly Jackson als vermeintliche Zwillingsschwester erfunden hat, wissen die
Götter .«
    »Okay.«
Ich zuckte die Achseln. »Aber dann tauchte der Name Harry Briggs auf, und alle
reagierten mächtig nervös. Das hat nun auch mein Interesse erregt .«
    »Von
mir aus interessieren Sie sich, für was Sie wollen .« Er biß die Zähne zusammen. »Ich glaube kaum, daß Sie mich mit diesem
Schießeisen umbringen werden, Boyd. Deshalb lasse ich mich davon auch nicht
einschüchtern .«
    »Sie
haben ganz recht«, erwiderte ich. »Wie ich mich erinnere, schlugen Sie mir bei
meinem letzten Besuch statt dessen eine zertrümmerte Kniescheibe vor .«
    »Es
ist kein Schalldämpfer auf Ihrer Waffe«, wandte er ein. »Der Strand wimmelt von
Touristen, die alle herbeiströmen würden, sobald ein Schuß fällt .«
    »Sie
haben schon wieder recht«, bestätigte ich. »Und dann werde ich Captain Schell
von der Polizei anrufen und ihm erklären, wie Ihnen beim Reinigen Ihrer Waffe
dieses schreckliche Malheur passiert ist .«
    »Ihrer
Waffe«, korrigierte er mich. »Sie muß unter Ihrem Namen registriert sein .«
    »Wollen
Sie mich auf den Arm nehmen ?«
    Seine
Miene wurde sauer. »Vielleicht bluffen Sie, Boyd. Ich will es Ihnen aber im
Augenblick abnehmen. Also, was wollen Sie nun ?«
    »Mehr
über Harry Briggs erfahren .«
    Er
überlegte sekundenlang. »Über Briggs kann ich Ihnen nichts sagen. Unter
Garantie ist er ohne Interesse für Ihre psychopathische Klientin !«
    »Sie
müssen sich schon ein bißchen mehr anstrengen«, erklärte ich sanft.
    »Akzeptieren
Sie es oder lassen Sie es, Boyd !«
    Ich
stand auf und schlug ihm den Pistolenlauf über eine Gesichtshälfte. Er
hinterließ einen häßlich aussehenden Striemen unter der geplatzten Haut. O’Neil
erbleichte vor Wut und biß die Kinnladen so heftig zusammen, daß ich fürchtete,
seine Zähne würden ausbrechen.
    »Ich
genieße das«, versicherte ich ihm wahrheitsgemäß. »Jedesmal, wenn ich daran
denke, wie Sie mir gestern diese netten kleinen Pillen aufgezwungen haben, und
dann später, wieviel Freude es mir gemacht hat, in
diesem stinkenden Stripschuppen an ein Bettgestell gefesselt zu sein, wird mir
bewußt, wieviel ich Ihnen schulde. Möchten Sie mir
jetzt Ihre andere Gesichtshälfte zuwenden ?«
    »Ich
werde mich schon revanchieren, Boyd«, stieß er gepreßt hervor. »Das können Sie
als Versprechen betrachten .«
    Ich
ließ den Pistolenlauf auf seiner anderen Gesichtshälfte landen. O’Neil mußte
blinzeln, als ihm wider Willen die Tränen herabliefen.
    »Nun
erzählen Sie mir von Harry Briggs«, forderte ich ihn auf.
    »Es
ist ein Geschäft mit ihm für den Fünfzehnten vereinbart«, erklärte er steif.
»Eine ganz große Sache, und niemand will, daß irgend etwas durchsickert. Und mehr kann ich Ihnen auch nicht erzählen, weil ich selbst
nicht mehr weiß. Ed Carlin ist nicht der Chef, der seine Leute ins Vertrauen
zieht .«
    »Er
und Danny LaBlanche waren Partner«, sagte ich. »Warum
haben sie sich getrennt ?«
    »Ich
weiß nicht«. Er schüttelte müde den Kopf. »Tina Jackson hat LaBlanche
verlassen, um eine Zeitlang mit Ed zusammenzuleben. Aber dann hat sie Ed auch sitzenlassen.
Das könnte also kaum der Grund für die Trennung von Ed und LaBlanche gewesen
sein. Wie ich Ihnen schon sagte, Ed redet nicht viel. Über solche Sachen schon
gar nicht .«
    Ich
hätte ihm noch eine mit dem

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