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Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Titel: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Niazi-Shahabi
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Misserfolg mit Häme kommentiert wird.
     
Ein Star sein zu wollen, ist frech.
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    Joachim Gauck wurde während seiner Kandidatur zum Bundespräsidenten 2010 wiederholt gefragt, ob er für dieses Amt nicht zu eitel sei. »Nicht eitler als andere in öffentlichen Ämtern auch«, antwortete er darauf und weist damit auf etwas hin, das eigentlich jedem klar sein sollte: Wer in der Öffentlichkeit steht, kommt da nicht zufällig hin, denn so ein Amt fliegt einem ja nicht zu. Von einem Menschen zu verlangen, er möge Karriere machen, aber bitte ohne Geltungsbedürfnis oder Eitelkeit, ist absurd. Niemand steht zufällig auf einer Bühne, und wohl kaum jemand wird gegen seinen Willen berühmt – alle diese Menschen gieren nach Zuneigung, Bewunderung und Anerkennung und haben entweder durch Talent oder durch Dreistigkeit – oder durch eine Kombination aus beidem – einen Weg gefunden, sich genau dies zu verschaffen.
    Je eher Sie Ihre Eitelkeit an sich selbst erkennen und sich auch zugestehen, desto größer ist die Chance, dass Sie einen Weg finden, ins Rampenlicht zu gelangen.
     
    Sie wollen etwas Besonderes sein? Dann sollten Sie folgende Eigenschaften aufweisen:
     
sehr ichbezogen
sehr eitel
sehr besessen
sehr provokant
sehr egoistisch
sehr stur
sehr arrogant
sehr gemein
sehr plump
     
    Wenn Sie Karriere machen, werden Sie immer wieder solche oder ähnliche Vorwürfe hören, doch versuchen Sie niemals, das Gegenteil zu beweisen. Ignorieren Sie diese Vorwürfe – warum sollten Sie sich auch für Ihr Verhalten rechtfertigen?
Nicht auf eine Erlaubnis warten
     
    Menschen, die etwas Großes vorhaben, warten nicht, bis irgendjemand es ihnen erlaubt. Die Sex Pistols starteten mit einem gestohlenen Equipment. Der Musiker Sid Viscious ist aufgetreten, bevor er Bass spielen konnte. Steve Jobs stahl das Geld, welches er für seine neue Geschäftsidee brauchte, von Freunden und der Telefongesellschaft AT&T. Und Helene Hegemann hat nicht gewartet, bis ihr selbst etwas eingefallen ist, mit dem sie Aufsehen erregen konnte.
    Ralf Schmerberg hat einfach angefangen zu fotografieren, anstatt Fotografie zu studieren.
    Der Schauspieler und Regisseur Otto Osthoff ließ nicht die fehlenden Spenden der Hamburger für das Altona Theater darüber entscheiden, ob er weitermachen durfte oder nicht. Als sein Theater die staatlich geforderte Garantiesumme an Spenden nicht erreichte, ergänzte er kurzerhand den fehlenden Betrag mit gefälschten Quittungen. Als die Sache aufflog, war der Skandal perfekt – aber immerhin hatte er es versucht.
    Ein konventionelles Vorgehen kostet oftmals viel Zeit, die auch anders genutzt werden kann. Überlegen Sie also stets, wie Sie den Weg zu Ihrem Traumziel abkürzen können.
    Die Brüder Maurice Saatchi und Charles Saatchi, Begründer der gleichnamigen Werbeagentur in New York, empfehlen unter anderem allen, die erfolgreich sein wollen, dass sie sich alles zutrauen sollen, auch Dinge, von denen sie eigentlich keine Ahnung haben. Erfahrung bekäme man dann schon von allein.
    Aufschneiderei und Anmaßung gehören zum Karrieremachen dazu. Wer abwartet, bis er alles verstanden, gelernt und durchdrungen hat, wird immer zu spät kommen.
Die Begabung leben statt Vorschriften befolgen
     
    Setzen Sie auf das, was Sie am besten können. Machen Sie dieses Talent zum wichtigsten Punkt in Ihrer Karriere: Reden Sie viel oder wenig, sind Sie ungeduldig oder geduldig, eher fleißig oder faul, sind Sie ein Besserwisser oder besonders stur, organisiert oder unstrukturiert? Treten Sie grundsätzlich Menschen zu nahe, oder können Sie andere Menschen kaum ertragen? Alle Ihre Eigenschaften können Sie weit bringen, wenn Sie nicht Ihre Energie darauf verschwenden, diese zu ändern.
    Das erkannte auch die New Yorker Verlegerin der Magazine Leg Show , Buster und Big Butt , Dian Hanson. Bevor sie Verlegerin wurde, war sie Sekretärin, hatte aber mit diesem Beruf wenig Erfolg: Ständig verlor sie ihren Job, weil sie alle ihre Arbeitsverhältnisse sexualisierte. »Ich weiß nicht, wie oft ich gefeuert wurde, bis ich verstand, dass Pornografie das ist, wofür ich bestimmt bin«, gesteht sie in dem Dokumentarfilm von Terry Zwigoff über den Zeichner Robert Crumb.
     
    »Lebt man seine Begabung, kann das Wertesystem ganz schön schwanken«, erklärt Dominique Le Parc. »Es kommt der Moment, an dem ich entscheiden muss, ob ich mich zu meinem Lebensthema bekenne oder ein unglücklicher Buchhalter bleiben will. Wer seine Triebe

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