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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Verstand verloren hätte; als die Kellnerin mit einer verstohlenen Kopfbewegung auf Coop wies, der eindeutig in Hörweite war, setzte sie sich ein bisschen gerader hin. »Ach so! Nein, danke. Ich bin noch versorgt.«
    »Okay, dann werd’ ich mich jetzt wohl besser wieder an die Arbeit machen.« Sandy eilte davon, um die Bestellung der beiden Männer aufzunehmen, die in der Ecke Billard spielten.
    Der rationale Teil von Coop verstand, dass Sandy ihn noch immer als ihren derzeitigen Chef ansah und nicht beim Klatschen erwischt werden wollte, aber es kostete ihn doch echte Willensanstrengung, sich zusammenzunehmen und nicht vor Enttäuschung laut aufzustöhnen. Denn was er da gerade aufgeschnappt hatte, hörte sich nach einem ersten echten Hinweis an. Er hoffte sehr, dass das Thema noch einmal zur Sprache kommen würde, damit er sich diesmal an der Unterhaltung beteiligen und ein bisschen nachhaken könnte. Er hätte sich ohrfeigen können, dass er das nicht schon vorhin getan hatte, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Herrgott nochmal, es wäre doch nur vollkommen normal gewesen, sich für den Tratsch zu interessieren! Crystals Ermordung war wahrscheinlich das heißeste Thema in der Stadt.
    Seine Laune wurde nicht unbedingt durch die Tatsache verbessert, dass es schon weit nach neun Uhr war, als Veronica endlich durch den Vordereingang des Tonk hereinspazierte. Coop warf sich das Handtuch, das er zum Abtrocknen von Gläsern benutzt hatte, über die Schulter und beobachtete, wie sie näher kam. Es wurde aber auch höchste Zeit, dass sie endlich auftauchte.
    Eigentlich war in der Bar heute Abend relativ wenig los, wie an den meisten Mittwochabenden, und eigentlich war es weder für ihn noch für Sandy übermäßig stressig gewesen, ohne Veronicas Hilfe zurechtzukommen. Aber darum ging es hier nicht. Er hatte Veronica gesagt, dass sie um acht Uhr da sein sollte, und da hätte sie gefälligst pünktlich erscheinen sollen! Coop war dreizehn Jahre lang bei den Marines gewesen, und er war es nicht gewöhnt, dass seine Befehle einfach ignoriert wurden. Schon gar nicht von so einer halben Portion, von einer Frau mit derart feinen Knochen, dass er sie in zwei Hälften zerbrechen könnte, ohne dabei auch nur eine Schweißperle zu vergießen.
    »Guten Abend, Cooper«, sagte sie, als sie hinter die Theke schlenderte, um ihre Schürze und ein Tablett zu holen.
    Coop fuhr herum und sah ihr zu, wie sie sich die weiße Schürze um die Taille band. Sie zog einen zarten, schwer definierbaren Duft hinter sich her, und Coop wusste nicht so recht, ob er von ihrem glatten, schwungvollen Haar ausströmte oder von dem eleganten langärmeligen Top, das sie über einer schmal geschnittenen schwarzen Hose trug. Oder vielleicht von diesem seidenglatten weißen Dreieck am Ansatz ihres Halses, wo eine feine blaue Ader pulsierte.
    »Sie sind verdammt spät dran«, knurrte er und schüttelte die unwillkommene Vorstellung ab, wie er ihren Körper Zentimeter für Zentimeter erforschte, auf der Suche nach der Quelle dieses Dufts. »Wenn ich Ihnen sage, Sie sollen um acht hier sein, dann meine ich Punkt acht Uhr!«
    Sie erstarrte mitten in der Bewegung, ihre Hände noch immer hinter ihrem Rücken, während sich ihre kleinen, wohlgeformten Brüste gegen den anschmiegsamen weinroten Samt ihres Tops drückten. Ein paar Herzschläge lang hörte man nur Collin Raye von der Jukebox her, der sich laut darüber wunderte, wie schnell doch aus einem Menschen, den man liebte, jemand werden konnte, den man früher einmal gekannt hatte. Dann ließ Veronica ihre Hände sinken und ballte sie zu Fäusten, während sie langsam auf Cooper zukam. Sie reckte energisch das Kinn vor.
    »Eins wollen wir doch mal klarstellen«, sagte sie, als sie nur wenige Zentimeter von ihm entfernt stehen blieb und den Kopf in den Nacken legte, um ihn mit einem eisigen Blick zu messen. »Sie sind nicht mein Vater - Sie haben also nicht das geringste Recht, mir zu sagen, wann ich hier sein soll. Wenn Sie Vorschläge haben, wie man den Service hier in der Bar verbessern könnte, oder wenn Sie sich wie ein vernünftiger Erwachsener mit mir zusammensetzen möchten, um einen Dienstplan auszuarbeiten, dann bin ich selbstverständlich gerne bereit, Ihnen zuzuhören. Aber wagen Sie es nicht noch einmal, mich herumzukommandieren, mir Vorschriften zu machen oder mit mir zu reden, als ob ich irgendein auf Abwege geratener Lakai wäre! Sie vergessen anscheinend, dass ich hier die Inhaberin bin und

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