Nicht schon wieder Liebe
in ihren Wangen noch. »Was bedeutet, dass du Dessa und Riley an den Wochenenden wahrscheinlich noch sehr viel häufig er zu sehen bekommen wirst als bisher.«
»Du weißt, dass sie immer willkommen sind.«
»Das weiß ich, ja, und ich bin dir dafür sehr dankbar. Und wenn ich wieder anfange, mich mit einem Mann zu treffen, werden die Kinder ihn natürlich auch irgendwann kennen lernen müssen. Aber ich muss mir erst noch genau überlegen, wie ich ihn in ihr Leben einführe. Vielleicht ein gemeinsamer Kinobesuch oder ein Pizzaessen im Restaurant - auf jeden Fall irgendein zwangloses Treffen, dem sie nicht allzu viel Bedeutung beimessen werden, falls es mit unserer Beziehung nicht klappt. Bis dahin weiß ich es mehr zu schätzen, als ich dir überhaupt sagen kann, dass du bereit bist, mir zu helfen, ein Liebesieben zu haben.«
»Ja, na ja, ich bin froh, dass wenigstens eine von uns mal wieder zum Zuge kommt.« Veronica setzte erneut zum Sprechen an, um von ihrem eigenen spätnächtlichen Missgeschick zu berichten, doch als Marissa anzüglich lachte, beschloss sie, vorerst doch lieber nichts davon zu sagen, um ihrer Freundin die Freude nicht zu verderben. Sie würde ihr irgendwann später davon erzählen.
»Du bist wirklich eine fantastische Freundin«, sagte Marissa. »Und wo wir gerade davon sprechen - was mache ich denn jetzt bloß wegen der Dekorationen, wenn Eisskulpturen drinnen im Saal nicht in Frage kommen?«
»Weißt du, darüber habe ich mir tatsächlich schon Gedanken gemacht, und ich glaube, ich habe sogar eine noch bessere Idee.«
»Hey, das hört sich gut an, lass hören!«
»Eine winterliche Baumlandschaft. Die Wirkung von kahlen Ästen und diesen kleinen weißen Lichtern ist verblüffend dramatisch, und durch die Größe der Bäume und die Schatten, die die Lichter werfen, kann man eine Vielzahl von Mängeln verbergen, was in alten Gebäuden wie denjenigen auf dem Ausstellungsgelände ja immer eine wichtige Rolle spielt. Ich habe zwar noch keine Zeit gefunden, um die Kosten zu berechnen, und ich weiß auch nicht, ob man künstliche Bäume kaufen kann, die keine grünen Blätter haben - vor ein paar Jahren, als ich mal bei einer anderen Gelegenheit solche Bäume brauchte, waren sie jedenfalls noch nirgends aufzutreiben. Aber je nachdem, wie groß euer Budget ist, könnte dein Komitee die Bäume ja auch problemlos selbst herstellen, aus Draht und Pappmache. Oder sie auch einigermaßen günstig von jemandem anfertigen lassen. Zu schade, dass wir so unter Zeitdruck stehen, sonst könntest du einen Wettbewerb für Schüler und Collegestudenten veranstalten, was die angenehme Folge hätte, dass sie den größten Teil der Arbeit für dich machen würden.« Veronica grinste, dann zuckte sie die Achseln. »Du könntest natürlich auch immer noch echte Bäume in einer Baumschule kaufen und sie dann nach dem Winterfest entweder für irgendein Verschönerungsprojekt spenden oder in einer Tombola verlosen, oder auch beides. Aber das würde wahrscheinlich doch ein bisschen zu kostspielig werden, denn du müsstest ja schon ziemlich große Bäume kaufen. Außerdem haben künstliche Bäume den Vorteil, dass man sie immer wieder benutzen und den Look durch ganz unterschiedliche Dekoration dem jeweiligen Zweck entsprechend verändern kann. Du könntest die Anschaffungskosten vielleicht sogar wieder reinholen, indem du sie später als Festdekoration an andere Organisationen vermietest - das wäre schließlich auch noch eine Möglichkeit.«
Sie merkte, dass ihre Freundin sie mit offenem Mund anstarrte, und fühlte Enttäuschung in sich aufwallen. »Die Idee gefällt dir nicht, stimmt’s?«
»Machst du Witze? Ich finde die Idee geradezu brillant. Ich bin nur erstaunt, das ist alles. Wie um alles in der Welt bist du bloß darauf gekommen?«
»Hey, ich war schließlich etliche Jahre lang Auktionskoordinatorin, bevor ich mich als Innenausstatterin selbstständig gemacht habe.« Da Marissa das längst wusste, tat Veronica diesen Einwurf als unwichtig ab, aber das Lob ihrer Freundin ließ sie übers ganze Gesicht strahlen. »Da musste ich oft mit einem sehr kleinen Budget zurechtkommen - je nachdem, welche Organisation mich angeheuert hatte. Und du kennst ja das Sprichwort Not macht erfinderisch. Die Idee mit den Bäumen habe ich vor Jahren mal für eine Versteigerung verwendet, deren Erlös für eine Privatschule bestimmt war, deshalb kann ich dir auch noch keine aktuelle Kostenanalyse liefern. Aber ich kann dir aus
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