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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dich«, flehte Hugo Babris. Der Graf war ein kahlköpfiger, dicker, in jeder Hinsicht gewöhnlicher Mensch, was Barrabas in dem Glauben bestärkte, dass er nur eine Fassade für weitaus gefährlichere Männer darstellte.
    »Ich will kein Gold.«
    »Bitte … ich habe eine Tochter.«
    »Das ist mir egal.«
    »Sie braucht ihren Vater.«
    »Das ist mir egal.«
    Der Graf führte zitternd eine Hand an die Lippen, als würde ihm übel werden.
    »Was ich will, ist sehr, sehr einfach und kostet gar nichts, sondern ist im Gegenteil ein großer Gewinn für dich«, erklärte Barrabas. »Du musst nur einer Brücke einen neuen Namen geben.«
    »Erzgo Alegni hat dich geschickt!«, rief Hugo Babris und wollte aufspringen. Als jedoch wie aus dem Nichts ein Messer in Barrabas’ Händen auftauchte, setzte er sich sofort wieder hin und warf abwehrend die Hände in die Luft.
    »Das kann ich nicht!«, jammerte Hugo Babris. »Ich habe es ihm doch erklärt. Die Fürsten von Tiefwasser würden niemals …«
    »Du hast keine Wahl«, sagte Barrabas.
    »Aber die Fürsten und die Piratenkapitäne in …«
    »Sind nicht hier. Erzgo Alegni und seine Schatten hingegen sind hier – ich bin hier«, betonte Barrabas. »Du solltest begreifen, was du gewinnen kannst – und was dein Nichthandeln dir einbringen kann.«
    Hugo Babris schüttelte den Kopf und wollte erneut aufbegehren, aber Barrabas schnitt ihm das Wort ab. »Du hast keine Wahl. Ich kann herkommen, wann immer ich will. Deine Wachen kümmern mich nicht. Fürchtest du den Tod?«
    »Nein!«, sagte Graf Hugo Babris entschlossener, als der Mörder es ihm zugetraut hätte.
    Barrabas rollte den Dolch in seiner Hand, damit Hugo Babris dessen Adern sehen konnte. »Hast du schon mal vom Steinstachler gehört?«, fragte er. »Das ist ein hässlicher Fisch mit einer phantastischen Verteidigung.« Er sprang vom Tisch. »Morgen taufst du die Erzgo-Alegni-Brücke.«
    »Das geht nicht!«, heulte Hugo Babris.
    »Oh doch!«
    Barrabas ließ das Messer neben Hugo Babris aufblitzen, der jämmerlich davor zurückschrak. Aber Barrabas stach nicht zu. Aus langer Erfahrung wusste der Mörder, dass angedrohte Schmerzen weitaus hilfreicher waren als der Schmerz selbst.
    Er drehte sich um und ritzte den bewusstlosen Posten gerade so weit an, dass das Gift übertragen wurde.
    Dann nickte er dem Grafen zu und wiederholte: »Ich kann kommen, wann immer ich will. Deine Wachen kümmern mich nicht.«
    Er trat aus dem Raum und war schon auf halbem Weg aus dem Fenster, als das Gift die Wache aus ihrer Benommenheit riss. Die Schmerzensschreie des Mannes entlockten Barrabas ein ergebenes Seufzen.
    Dem Selbsthass, der in ihm aufkam, setzte er das stumme Versprechen entgegen, dass eines Tages Erzgo Alegni den Stich des Steinstachlers zu spüren bekommen würde.
    Guenhwyvar schloss die Zähne um Drizzts Mantel und Lederwams und zog mit aller Kraft. Ihre scharfen Krallen schabten über den Steinboden.
    »Zieh«, wies Bruenor sie an, während er den nächsten Stein wegdrückte. »Komm schon, Elf!«
    Mit Mühe schob der Zwerg eine Hand unter den schwersten Stein, den er unmöglich wegrollen konnte. Aber er stellte sich breitbeinig über Drizzt, klemmte jetzt beide Hände unter den Block und hob diesen mit aller Kraft an.
    »Zieh«, beschwor er Guenhwyvar, »bevor noch mehr Steine herunterpoltern!«
    Sobald der Druck nachließ, zerrte der Panther Drizzt heraus, und der Drow konnte sich auf die Knie aufrichten.
    »Los!«, brüllte Bruenor ihn an. »Schaff dich hier raus!«
    »Lass den Stein los!«, rief Drizzt.
    »Dann stürzt die ganze Decke ein!«, widersprach der Zwerg. »Na los!«
    Drizzt wusste, dass Bruenor es ernst meinte. Sein ältester Freund würde bereitwillig sein Leben opfern, um das von Drizzt zu retten.
    »Los! Los!«, beschwor ihn der Zwerg, der unter der Last des Steins ächzte.
    Zu Bruenors Pech war Drizzt genauso treu wie der Zwerg, der überrascht aufschrie, als die Hand des Dunkelelfen ihm von hinten in die Haare griff.
    »Hey!«, protestierte er.
    Aber der Drow riss Bruenor mit einem Ruck nach hinten, vom Geröll weg, drehte ihn um und schob ihn hinter der fliehenden Guenhwyvar her in den Gang.
    »Los! Los!«, schrie Drizzt, der eilig hinterherrannte, während die Steine nachrutschten und die Decke erst aufstöhnte und dann riss.
    Immer einen Schritt vor den Geröllmassen hetzten die drei den Gang entlang, während hinter ihnen Steine und Staub herabstürzten. Guenhwyvar führte sie unbeirrt durch einen

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