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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­wor­den. Die wei­ßen Haa­re hin­gen in sei­ner Stirn. Un­wirsch schau­te er von sei­nen Be­rech­nun­gen auf.
    »Das ha­be ich be­reits zum Aus­druck ge­bracht. Die Ener­gie­schir­me des Ge­rä­tes sind so stark, daß sie je­der ir­di­schen Bom­be Wi­der­stand leis­ten kön­nen. Wenn Gold­stein vor­sich­tig war, konn­te ihm nichts pas­sie­ren. Er brauch­te sie nur recht­zei­tig ein­zu­schal­ten.«
    Nur! Wir schau­ten uns be­drückt an. Hat­te er wis­sen kön­nen, daß Gor­ss­kij einen harm­los wir­ken­den Hub­schrau­ber los­schick­te? Ich an Gold­steins Stel­le hät­te mich ge­hü­tet, den Schirm ein­zu­schal­ten. Er konn­te mei­len­weit ge­se­hen wer­den und ver­ur­sach­te star­ke Funk­stö­run­gen. Mit Mars­ge­rä­ten war er über­dies ein­wand­frei zu or­ten.
    »Fer­tig­ma­chen«, ord­ne­te Re­ling an. »Ge­hen Sie ge­nau nach Plan vor. Fin­den Sie die Ma­schi­ne und ver­schwin­den Sie ins Jahr 1991. Pas­sen Sie dort auf, daß Sie nicht von ei­nem rus­si­schen Kom­man­do ge­faßt wer­den. Die Ge­gend war sei­ner­zeit her­me­tisch ab­ge­rie­gelt. Wir stan­den in der Blü­te des Kal­ten Krie­ges. Kom­men Sie, die Ma­schi­ne war­tet.«
    Wir zö­ger­ten nicht mehr. Un­se­re Aus­rüs­tung be­fand sich be­reits an Bord. Ka­re­nin woll­te mit­flie­gen, um we­nigs­tens in der Jetzt­zeit al­le Schwie­rig­kei­ten be­sei­ti­gen zu kön­nen. Oh­ne sei­ne Hil­fe hät­ten wir nie­mals bis zum neu­en Ka­ta­stro­phen­ge­biet vor­drin­gen kön­nen.
    Es dau­er­te lan­ge, bis wir den Bun­ker­han­gar er­reicht hat­ten. Die auf uns war­ten­de Ma­schi­ne war ein Hö­hen-Jagd­bom­ber der GWA, Be­sat­zung zwei Mann. Der klei­ne Bom­ben­schacht war für uns her­ge­rich­tet wor­den.
    Die B-2523 soll­te auf kei­nen Fall in den frei­en Raum vor­sto ßen, son­dern in höchs­tens fünf­zig Ki­lo­me­ter Hö­he auf ihr Ziel zu­ra­sen. Wir wuß­ten zu gut, wel­cher Geg­ner oben im Raum lau­er­te.
    Han­ni­bal klopf­te arg­wöh­nisch ge­gen das Senk­recht-Start­ge­stell. An­schlie­ßend schau­te er zu der win­zig er­schei­nen­den Öff­nung der Aus­schußtu­be hin­auf.
    Starts die­ser Art wa­ren von der GWA für Ka­ta­stro­phen­fäl­le vor­ge­se­hen. Zwei Fest­stoff-Ra­ke­ten von rein che­mi­scher Aus­le­gung ris­sen die Ma­schi­nen aus der Röh­re.
    »Gut fest­schnal­len«, sag­te der Pi­lot. »Wir ha­ben kei­ne An­druck­ab­sor­ber an Bord. Sonst noch et­was, Sir?«
    »Nein, star­ten Sie so schnell wie mög­lich. Ich ha­be ein un­gu tes Ge­fühl.«
    »Und ich erst!« be­kann­te Han­ni­bal. Sei­ne Au­gen wa­ren un­s­tet, die Hän­de beb­ten.
    »Et­was geht vor, ich füh­le es«, flüs­ter­te er. »Et­was kommt auf uns zu. Wie ist das mit dir? Aber ehr­lich, Großer!«
    Er hat­te recht. Mei­ne in­ne­re Un­ru­he stieg eben­falls von Se­kun­de zu Se­kun­de. So­eben hat­te ich mich bei ei­nem un­be­wuß­ten Auf­hor­chen er­tappt.
    »Or­ten Sie et­was?« er­kun­dig­te sich Ka­re­nin has­tig. »Wenn ja, dann war­nen Sie Ih­ren Chef.«
    »Das wä­re witz­los, mein Bes­ter. Wenn der Mars­hu-Raum­er an­greift, ist Fei­er­abend. Und was, den­ken Sie wohl, wer­den die Mu­tan­ten zu­erst un­ter Feu­er neh­men? Be­stimmt den Ort, wo sie die bei­den für sie ge­fähr­li­chen Te­le­pa­then ver­mu­ten.«
    Ich wink­te dem Pi­lo­ten zu. Er ließ ver­bo­te­ner­wei­se schon im Ab­schuß­si­lo das Plas­ma­strahl­trieb­werk an­lau­fen. Hin­ter uns bil de­te sich ein wei­ßer Glut­ball. Dump­fes Don­nern lag plötz­lich über dem Bun­ker.
    Ka­re­nin gab über Sprech­funk ei­ne War­nung an den Al­ten durch. Mehr konn­ten wir nicht tun.
    »Raus hier«, schrie Han­ni­bal plötz­lich. »Da sind wie­der die Im­pul­se. Es be­ginnt zu po­chen.«
    Auch ich ver­nahm es; vor­erst noch schwach, aber un­über­hör­bar.
    Das An­lauf­ge­räusch des Haupt­trieb­werks wur­de von ei­nem To­sen über­la­gert. Un­ser Pi­lot hat­te die bei­den Fest­stoff­boos­ter ge­zün­det.
    Erst lang­sam, dann mit stei­gen­der Fahrt, glit­ten wir mit­samt dem Start­schlit­ten an den Han­gar­schie­nen hin­auf. Als wir et­wa hun­dert Me­ter hö­her die Aus­laß­öff­nung er­reich­ten, fiel hel­les

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