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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Krawatte und schwarze Slipper, um sich bei Bedarf unauffällig unter das Volk zu mischen, doch außer seinen Kleidern und der Bibel war sein robuster Laptop sein einziger Besitz. Durch ihn hielt er Kontakt zu seinem Meister und informierte sich über die Fortschritte der Großen Mission.
    Die hochentwickelte Technik im Inneren des Computers verlieh ihm Macht. Gottes Hand war in diesem Gerät. Gott wusste, welche Waffen man brauchte, um den Teufel zu bekämpfen.
    Ich biete Verwüster gegen dich auf, die mit ihren Äxten kommen, deine auserlesenen Zedern umhauen und ins Feuer werfen. Jeremia  22 : 7 .
    Naomi Klaesson stammte aus England. In England hatten die Ungläubigen ihr gemeinsames Leben begonnen. Und dort würde es auch enden!
    Im County Sussex. Im Dorf Caibourne.
    In dem Haus, das er anstarrte.
    Timon Cort kniete nieder und presste flehentlich die gefalteten Hände gegen sein Gesicht. Freudentränen flossen ihm aus den Augen.
    »Danke, Gott, dass du mir gezeigt hast, wo sie wohnen.«
    Er macht die Fürsten zunichte, und er nimmt den Richtern der Erde jeden Einfluss. Kaum sind sie gesät und gepflanzt, kaum wurzelt ihr Stamm in der Erde, da bläst er sie an, so dass sie verdorren; der Sturm trägt sie fort wie Spreu. Jesaja  40 : 23 , 24 .

68
    JOHN, DIE LEERE KAMERATASCHE UM DEN HALS, stand in der Mitte, Luke, in einem flauschigen Anorak, links von ihm und Phoebe in einem Dufflecoat zu seiner Rechten. Hinter ihnen sprangen kreischend zwei Gibbons durch ihren Käfig.
    John hielt Luke und Phoebe fest an den kleinen Händen. Sie trugen Handschuhe und waren warm eingemummelt gegen den schneidenden Novemberwind. Schneeregen umwehte sie wie Ascheflocken. Ein säuerlicher Geruch nach Dung, Tierfutter und Streu lag in der Luft, gemischt mit dem Duft gebratener Zwiebeln und Hamburger.
    Naomi, unter deren Pudelmütze Haarsträhnen hervorwehten, hielt die Kamera auf sie gerichtet und rief: »Okay! Lächeln! Luke, Phoebe, sagt mal alle c-h-e-e-e-e-e-s-e!«
    Sie betrachtete sie durch den Sucher. John grinste; Luke und Phoebe antworteten ihr etwas Unverständliches und grinsten dann zu ihrer großen Freude ebenfalls. Sie betätigte den Auslöser. Dann nahm sie die Kamera herunter, sah sie verwirrt an und sagte: »Ich bin nicht sicher, ob es geklappt hat. Ich habe kein Klicken gehört.«
    »Versuch’s noch mal, Schatz.«
    »Okay. Also, noch mal bitte, fertig?«
    Trotz der Kälte und der Tatsache, dass der Anblick von eingesperrten Tieren in Zoos sie immer ein wenig bedrückte, war Naomi an jenem Nachmittag glücklich. Die Kinder lächelten tatsächlich in die Kamera! Es versprach, das erste Bild von ihnen mit einem Lächeln im Gesicht zu werden.
    Sie nahm sie erneut durch den Sucher ins Visier, stellte die Brennweite ein und rief ihnen zu, in die Kamera zu schauen. »Super!«, sagte sie und reichte John den Fotoapparat.
    Er zeigte Luke und Phoebe die Aufnahme auf dem Display. »Seht ihr die beiden Kurzen da?«, fragte er. »Wer ist das?«
    Luke studierte das Foto einen Augenblick lang. Phoebe drehte sich weg. Sie interessierte sich mehr für die Affen.
    »Siehst du’s?«, fragte John.
    Luke blickte mit großen, verächtlichen Augen zu ihm auf, als wolle er sagen:
Ja, klar sehe ich das. Ein Foto, na und?
    »Stell du dich jetzt mal mit den beiden hin, dann mache ich ein Foto von euch dreien«, sagte John zu Naomi.
    »Gerne, aber später. Vor einem anderen Hintergrund«, erwiderte sie.
    »Okay.«
    Luke und Phoebe lösten sich aus seinem Griff und kehrten zurück zum Gibbonkäfig.
    »Geht nicht zu nahe ran!«, warnte Naomi, die besorgt hinter ihnen hergeeilt war. Schützend legte sie einen Arm um jeden. Luke und Phoebe verfolgten kichernd die Kapriolen der Tiere und sagten dann etwas zueinander, das Naomi nicht verstand. Es klang nach ihrem üblichen Code.
    Nach ein paar Minuten bemerkte sie, dass die Konzentration der Kinder nachließ. »Wohin würdet ihr gerne als Nächstes gehen?«
    »Vielleicht zu den Eulen?«, schlug John vor. »Möchtet ihr mal eine Eule sehen? Manchmal hören wir sie nachts vor unserem Haus rufen. Würdet ihr gerne wissen, wie eine Eule aussieht?«
    Fast synchron nickten beide. John fing Naomis Blick auf, und beide grinsten.
    John nahm Lukes winzige Hand, so zerbrechlich, so warm, und die von Phoebe in seine andere Hand. Naomi fasste Phoebes andere Hand. Es wehte ein eisiger Wind, aber John fühlte ihn kaum, erfüllt von einem wärmenden Glücksgefühl. Endlich, endlich spürte er eine Verbindung zu

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