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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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nickte dem hochgewachsenen Mann zu –, »wenn Sie so freundlich wären.«
    Der andere Beamte trat vor, und Kincaid sah, dass er einen Schnellhefter in der Hand hatte. Ross nahm den Hefter, räumte eine Stelle auf dem Arbeitstisch frei und breitete den Inhalt vor John Innes aus – großformatige Hochglanzaufnahmen einer Schrotflinte. »Ist das Ihre Flinte, Mr. Innes?«
    »O Gott.« Johns Zeigefinger zitterte leicht, als er ihn auf das oberste Foto legte. »Ich – sieht ganz so aus, ja. Die Verzierungen sind ziemlich charakteristisch. Aber wie – wo –«
    »Wir haben die Waffe im Wasser gefunden, knapp fünfzig Meter flussabwärts vom Fundort der Leiche. Es ist denkbar, dass sie von der Strömung ein Stück fortgeschwemmt wurde.«
    »Keine Fingerabdrücke, nehme ich an?«, fragte Kincaid, den seine berufliche Neugier die Rolle des Beobachters vergessen ließ, die er hatte einnehmen wollen.
    »Nein, nur ein paar kleine verschmierte Stellen.«
    »Wurde die Flinte abgewischt, bevor sie in den Fluss geworfen wurde?«
    »Schwierig zu sagen, Mr. Kincaid.« Ross warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Aber wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Waffe, mit der Donald Brodie erschossen wurde, aus diesem Haus stammt –«
    »Da können Sie keineswegs sicher sein«, unterbrach ihn Gemma. »Bei einer Schrotflinte ist eine verlässliche ballistische Identifizierung praktisch ausgeschlossen –«
    »Inspector James.« Ross funkelte sie zornig an. »Ich halte es für höchst unwahrscheinlich, dass diese Flinte zufällig im Fluss versenkt wurde, während zur gleichen Zeit Donald Brodie mit einer
anderen
Schrotflinte erschossen wurde.« Er wandte sich wieder an John. »Mr. Innes, Sie müssen mit uns aufs Revier kommen, um die Waffe formell zu identifizieren. Und Sie werden uns auch eine sehr viel überzeugendere Erklärung dafür liefern müssen, wie und wo Sie die entscheidenden Stunden des Sonntagmorgens verbracht haben.«
    John starrte ihn entgeistert an. »Aber das habe ich Ihnen doch alles schon gesagt. Ich habe Eier gekauft –«
    »Sie sind erst gegen sieben in dem Hofladen eingetroffen, also nachdem die Polizei bereits zum Tatort gerufen worden war; und das, obwohl Sie laut Aussage Ihrer Frau einige Zeit
vor
der Entdeckung der Leiche durch Inspector James das Haus verlassen hatten.«
    »Nein!« Louise trat einen Schritt auf John zu. »Ich sagte, ich bin mir nicht sicher, was die Zeit betrifft. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen –«
    »Wie konnten Sie denn
nicht
auf die Uhr sehen, Mrs. Innes?« Ross richtete den Blick demonstrativ auf die große Wanduhr über dem Küchentisch. »Zumal, da es für Ihr Geschäft von wesentlicher Bedeutung ist, dass Sie Ihren morgendlichen Zeitplan einhalten.«
    »Lassen Sie sie in Frieden«, sagte John und ballte die Fäuste. »Louise hat damit nichts zu tun. Ich habe einen kleinen Spaziergang am Ufer des Loch an Eilean gemacht, wenn Sie es unbedingt wissen müssen. Das ist schließlich kein Verbrechen.«
    »Und wieso haben Sie es uns dann verschwiegen?«, fragte Ross.
    »Ich habe mir nichts dabei gedacht.« John versuchte, gelassen zu wirken, doch es fiel ihm sichtlich schwer. Louise sah ihn eindringlich an, die feinen Augenbrauen überrascht in die Höhe gezogen. »Ich gehe oft dort spazieren, wenn ich im Hofladen einkaufe«, fügte John hinzu.
    »Hat jemand Sie gesehen?«
    »Mir ist niemand aufgefallen. Oder warten Sie – da war ein Paar, das seinen Hund ausführte – einen Schäferhund.«
    »Das hilft uns bestimmt sehr viel weiter, Mr. Innes«, erwiderte Ross mit beißendem Sarkasmus. »Ich bin mir sicher, dass wir keine Mühe haben werden, das nachzuprüfen. Einstweilen haben wir schon einmal einen Durchsuchungsbeschluss beantragt, damit sich die Kollegen von der Spurensicherung Ihren Wagen ansehen können – es ist ein Landrover, nicht wahr? Allerdings, wenn Sie Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit demonstrieren würden, indem Sie uns das Auto freiwillig zur Verfügung stellen, wäre es für alle Beteiligten wesentlich einfacher.«
    Kincaid bemerkte den hilflos-fragenden Blick, den John ihm zuwarf, und allmählich begann er zu begreifen, in welch eine heikle Lage er und Gemma sich hineinmanövriert hatten. Nach kurzem Zögern nickte er John zu. Ross würde den Wagen so oder so untersuchen lassen, und John würde sich keinen Gefallen tun, wenn er es zu verhindern suchte.
    »Also schön«, sagte John mit aufgesetzter Tapferkeit. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Ich

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