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Ohne dich kein Sommer - Roman

Ohne dich kein Sommer - Roman

Titel: Ohne dich kein Sommer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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dauernd.«
    »Das ist gut«, sagte Laurel. »Und was ist mit dir? Wofür machst du dich so schick?«
    Ich setzte mich auf die Couch und zog mir Socken an. »Heute Abend ist die Abschlussfeier vom College.«
    Laurel reichte mir Hemd und Hose. »Wann geht’s los?«
    Ich warf einen Blick auf die Standuhr im Eingang. »Vor zehn Minuten«, sagte ich und stieg in meine Hose.
    »Dann solltest du wohl lieber mal los.«
    »Danke fürs Bügeln«, sagte ich.
    Ich schnappte mir gerade meine Schlüssel, als ich meine Mom aus ihrem Schlafzimmer rufen hörte. Ich wollte schon zu ihr, aber Laurel sagte: »Geh du nur zu deiner Feier, Jere. Ich hab alles im Griff.«
    Ich zögerte. »Bist du sicher?«
    »Tausend Pro. Und jetzt mach.«
    Den ganzen Weg zu Maras Haus bin ich gerast. Sobald ich in ihre Einfahrt bog, kam sie auch schon aus dem Haus. Sie trug das rote Kleid, das ich so an ihr mochte, und sie sah wirklich hübsch aus. Ich wollte ihr das gerade sagen, aber sie war schneller: »Du bist zu spät.«
    Ich machte den Mund wieder zu. Den Rest des Abends sprach sie kein Wort mit mir, nicht mal, als wir das Traumpaar des Abends wurden. Sie hatte auch keine Lust, anschließend zu der Party bei Patan zu gehen, genauso wenig wie ich. Den ganzen Abend über musste ich an meine Mom denken, und ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich so lange wegblieb.
    Als wir zurück bei Mara waren, stieg sie nicht sofort aus, was das Signal dafür war, dass sie noch reden wollte. Ich stellte den Motor ab.
    »Also, was ist? Bist du immer noch sauer, weil ich so spät war, Mar?«
    Sie machte ein gequältes Gesicht. »Ich will bloß wissen, ob wir zusammenbleiben. Kannst du mir bitte einfach sagen, was du willst, und dann machen wir das so?«
    »Ehrlich, ich kann mir darüber im Moment echt keine Gedanken machen.«
    »Ich weiß. Tut mir leid.«
    »Aber wenn ich sagen müsste, was ich glaube – ob wir im Herbst, wenn wir aufs College gehen, noch zusammen sind und eine Fernbeziehung führen …« – ich zögerte, doch dann sprach ich es einfach aus –, »dann würde ich vermutlich sagen: Nein.«
    Mara fing an zu weinen, und ich fühlte mich wie ein richtiges Miststück. Ich hätte einfach lügen sollen.
    »Das dachte ich mir«, sagte sie. Dann küsste sie mich auf die Wange, stieg aus und rannte zum Haus.
    Und damit war es aus zwischen uns. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, muss ich zugeben, dass ich erleichtert war, nicht mehr an Mara denken zu müssen. Der einzige Mensch, der im Moment in meinen Gedanken Platz hatte, war meine Mom.
    Als ich nach Hause kam, waren Mom und Laurel noch auf, spielten Karten und hörten Musik. Zum ersten Mal seit Tagen hörte ich Mom lachen.
    Laurel fuhr am nächsten Morgen nicht nach Hause. Sie blieb die ganze Woche. Wie sie das mit ihrer Arbeit und all dem, was sie zu Hause zu tun hatte, geregelt bekam, die Frage stellte ich mir damals nie. Ich war einfach nur froh, einen Erwachsenen dazuhaben.

38
    Wir drei gingen zurück zum Haus. Die Sonne brannte mir auf den Rücken, und ich dachte, wie schön es wäre, sich jetzt an den Strand zu legen, den Nachmittag zu verschlafen und irgendwann sonnengebräunt aufzuwachen. Doch dafür war keine Zeit, bis zum nächsten Morgen mussten wir Conrad für seine Zwischenprüfungen fit machen.
    Kaum waren wir im Haus, ließ Conrad sich auf die Couch fallen, und Jeremiah streckte sich auf dem Boden aus. »Ich bin todmüde«, jammerte er.
    Was meine Mutter für uns, für mich, getan hatte, war ein Geschenk gewesen. Jetzt war ich an der Reihe, ihr eins zu machen. »Könntet ihr mal aufstehen«, sagte ich.
    Keiner rührte sich. Conrad hatte die Augen geschlossen. Also warf ich Conrad ein Kissen an den Kopf und stellte Jeremiah einen Fuß auf den Bauch. »Aufstehen, ihr Faulpelze! Jetzt wird gelernt!«
    Conrad schlug die Augen auf. »Ich bin viel zu müde, um zu lernen. Ich brauche erst mal ein Nickerchen, um Energie zu tanken.«
    »Ich auch«, sagte Jeremiah.
    Mit verschränkten Armen funkelte ich die beiden an. »Ich bin zufällig auch müde. Aber vielleicht guckt ihr mal auf die Uhr – es ist schon eins! Wir müssen die ganze Nacht durcharbeiten und morgen richtig früh hier losfahren.«
    Conrad meinte nur achselzuckend: »Unter Druck lerne ich immer am besten.«
    »Aber –«
    »Im Ernst, Belly, so kann ich nicht arbeiten. Lass mich erst mal schlafen, bloß eine Stunde.«
    Jeremiah schlief schon fast. Ich seufzte. Gegen beide zusammen kam ich nicht an. »Na schön. Eine Stunde. Aber keine

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