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Ohne dich kein Sommer - Roman

Ohne dich kein Sommer - Roman

Titel: Ohne dich kein Sommer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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mit nur einem Auto zu fahren, damit Conrad unterwegs noch lernen konnte. Conrad machte auch gar keine Anstalten, vorn einzusteigen, sondern setzte sich gleich auf die Rückbank und nahm sich wieder seine Karteikarten vor.
    Dass ich bei der Abfahrt weinen musste, war mir schon vorher klar gewesen. Zum Glück saß ich vorn und hatte meine Sonnenbrille auf, so merkten die Jungen nichts und konnten sich nicht über mich lustig machen. Aber ich liebte das Haus nun mal, und ich hasste es, Abschied zu nehmen. Es war nicht einfach ein Haus, es stand für so viel mehr. Für jeden Sommer, jede Bootstour, jeden Sonnenuntergang. Und für Susannah.
    Eine Weile fuhren wir schweigend, doch dann spielten sie im Radio Britney Spears, und ich stellte lauter. Richtig laut. Dass Conrad Britney Spears hasste, war logisch, aber das war mir egal. Ich fing an mitzusingen, und Jeremiah genauso.
    »Oh baby, baby, I shouldn’t have let you go«, sang ich und tanzte dabei im Sitzen das Armaturenbrett an.
    »Show me how you want it to be«, antwortete Jeremiah singend und bewegte die Schultern auf und ab.
    Der nächste Song war von Justin Timberlake, den Jeremiah perfekt imitierte. Jeremiah war immer locker, nie war ihm irgendetwas peinlich. So wäre ich auch gern gewesen.
    Er sang mich an: »And tell me how they got that pretty little face on that pretty little frame, girl.« Ich legte eine Hand aufs Herz und schmachtete ihn groupiemäßig an.
    »Fast fast slow, whichever way you wanna run, girl.«
    Im Refrain stimmte ich mit ein. »This just can’t be summer love …«
    Von hinten knurrte Conrad: »Könntet ihr mal die Musik leiser machen, Leute? Ich versuche hier zu lernen, wenn ich euch daran erinnern darf.«
    Ich drehte mich um. »Oh, tut mir leid. Haben wir dich gestört?«
    Er sah mich nur mit zusammengekniffenen Augen an.
    Wortlos stellte Jeremiah die Musik leise. Nach etwa einer Stunde Fahrt fragte er: »Musst du vielleicht mal? An der nächsten Ausfahrt fahr ich raus zum Tanken.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich hab Durst.«
    Wir hielten an der Tankstelle, Jeremiah tankte, Conrad schlief, und ich lief zum Laden und machte am Automaten Slurpees für Jeremiah und mich. Cola mit Kirsche, eine Kombination, die ich über die Jahre perfektioniert hatte.
    Als ich wieder ins Auto stieg und Jeremiah seinen Slurpee reichte, bekam er leuchtende Augen. »O danke, Bells. Welche Sorte?«
    »Probier.«
    Er nahm einen großen Schluck und nickte anerkennend. »Deine Spezialität – halb Cola, halb Kirsche. Klasse.«
    »Hey, weißt du noch –«, begann ich.
    »Und ob«, sagte er. »Mein Dad lässt bis heute keinen an seinen Mixer.«
    Ich legte die Füße aufs Armaturenbrett, lehnte mich zurück und nippte genüsslich an meinem Slurpee. Glück ist … ein Slurpee und ein grellrosa Strohhalm , ging mir durch den Kopf.
    »Und wo ist meiner?«, fragte Conrad gereizt von hinten.
    »Ich dachte, du schläfst«, sagte ich. »Und da Slurpees schmelzen, wenn man sie nicht gleich trinkt, dachte ich, es sei witzlos.«
    Conrad sah mich böse an. »Dann gib mir wenigstens einen Schluck ab.«
    »Wieso, du hasst Slurpees doch?« Das stimmte auch, Conrad hatte jede Art von zuckersüßen Getränken schon immer verabscheut.
    »Egal. Ich hab Durst.«
    Ich reichte ihm meinen Becher und sah ihm zu. Ich war mir sicher, er würde das Gesicht verziehen oder so, aber er trank einfach und gab mir dann den Becher zurück. »Ich dachte, deine Spezialität sei Kakao.«
    Ich starrte ihn bloß an. Hatte ich richtig gehört? Das wusste er noch? So wie er mich in diesem Moment ansah, mit einer hochgezogenen Augenbraue, war es so, ganz klar. Jetzt war ich diejenige, die den Blick abwenden musste.
    Denn ich erinnerte mich. An alles.

41
    Als Conrad loszog zu seinen Prüfungen, kauften Jeremiah und ich uns erst mal Vollkornsandwiches mit Pute und Avocado und aßen sie auf dem Collegerasen. Ich hatte meins ruckzuck aufgegessen, solchen Hunger hatte ich.
    Als auch Jeremiah fertig war, knüllte er die Plastikfolie zusammen und ging damit zum Papierkorb. Dann setzte er sich neben mich ins Gras. Aus heiterem Himmel fragte er: »Wieso bist du nicht zu mir gekommen, als meine Mom gestorben ist?«
    »Ich … ich bin doch gekommen«, stotterte ich, »ich war doch auf der Beerdigung.«
    Jeremiah sah mir ins Gesicht, ohne einmal zu blinzeln. »Das meine ich nicht.«
    »Ich … ich dachte nicht, dass du mich gern dagehabt hättest, nicht so bald.«
    »Nein, das war’s nicht. Du

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