Omega Kommando
haben sie sich zurückgeholt.«
»Miß Lister, Ihre Unhöflichkeit ist …«
»Waren die Krayman Industries verantwortlich für die Vernichtung des Space Shuttles?«
»Was? Nein. Natürlich nicht.«
»Verfügt die Krayman Industries über irgend etwas im Weltraum, das imstande wäre, einen Space Shuttle zu vernichten?«
Dolormans Gesicht war vor Zorn rot angelaufen. »Miß Lister«, setzte er an, bemüht, seine Stimme ruhig zu halten, »dieses Interview hat mittlerweile einen Punkt erreicht, an dem …«
»Was haben Sie mit T.J. Brown und Stephen Shay gemacht?«
»Mit wem?«
»Zwei Leute, mit denen ich im Sender zusammengearbeitet habe. Ganz zufällig sind sie verschwunden. Haben die Krayman Industries etwas damit zu tun?«
»Ich werde gar nicht erst darauf antworten …«
»Sie sollten es aber lieber.«
»Dann lautet die Antwort auf all Ihre Fragen nein. Und ich möchte Ihnen die Mühe ersparen, weitere zu stellen, indem ich alle gleichzeitig beantworte.« Dolorman erhob sich umständlich; die Bewegung verursachte ihm offensichtlich Schmerzen. »Miß Lister, ich habe diesem Interview hauptsächlich wegen Ihrer Reputation zugestimmt, fair, ehrlich und nicht auf einen Konfrontationskurs ausgerichtet zu sein. Ich weiß nicht, was Sie sich von diesen wilden Anklagen erhoffen, doch ich kann Ihnen verraten, daß Ihnen kein Angestellter der Krayman Industries bei der Fertigstellung Ihrer Story auch nur die geringste Hilfe zukommen lassen wird.« Er bedachte sie mit einem boshaften Blick. »Ich würde Ihnen ja drohen, Ihrer Karriere zu schaden, doch das werde ich mir sparen, weil ich der Überzeugung bin, daß Sie über kurz oder lang selbst Ihrer Karriere beträchtlichen Schaden zufügen werden. Heute haben Sie Ihre Reputation zugrunde gerichtet, und dieser Schaden könnte durchaus irreparabel sein.«
»Mr. Dolorman …«
»Miß Lister«, unterbrach Dolorman lauter, »unser Gespräch hat sein Ende gefunden. Obwohl ich Ihnen den Grund dafür nicht nennen kann, werde ich Ihnen einen großen Gefallen tun. Unter meinem Schreibtisch befindet sich ein Knopf, über den ich direkt unsere Sicherheitsabteilung informieren kann. Ich werde zwei Minuten warten, bevor ich ihn drücke. Wenn Sie sofort aufbrechen, werden Sie Zeit genug haben, das Gebäude ohne eine peinliche Eskorte zu verlassen.«
Sandy erhob sich und ging zur Tür.
»Ich bin Ihnen wohl zu Dank verpflichtet, Miß Lister«, rief Dolorman ihr nach, die Schmerzen noch immer auf seinem Gesicht. »Sie haben meine Gründe bestätigt, mich niemals mit Reportern abzugeben.«
Sandy verließ das Büro.
Der Lift beendete seine langsame Fahrt abwärts, und der Wachposten trat vor ihr hinaus und hielt ihr die Tür auf. Sandy ging zum Ausgang und erstarrte. Draußen vor den Glastüren stand ein Mann in einem cremefarbenen Anzug. Er war heute morgen in ihrem Hotel gewesen, in der Lobby, kurz bevor sie aufgebrochen war. Sie war sich ganz sicher. Sie eilte hinaus und hielt ein Taxi an, sorgsam darauf bedacht, nicht in die Richtung des Mannes zu blicken.
Der Mann in dem cremefarbenen Mantel hielt direkt darauf ein Taxi an.
Dolorman beendete seinen Bericht über das Interview und wechselte den Hörer von der rechten in die linke Hand.
»Was sie weiß, könnte uns schaden«, meinte er zu dem Mann am anderen Ende der Leitung. »Und sie wird jemanden finden, der ihr zuhören wird, besonders mit ihren Verbindungen in den Medien.«
»Ja, das wäre schon möglich. Aber wir dürfen das natürlich nicht zulassen. Ich nehme an, Sie werden damit fertig, Francis.«
»Ich habe nach Wells geschickt.«
»Gut. Dann sehe ich Sie morgen auf dieser Insel. Ziehen Sie sich warm an. Die Wettervoraussage ist nicht gerade ermutigend.«
»Auf Wiederhören, Sir.«
»Fröhliche Weihnachten, Francis.«
Wells hatte seit beinahe zwei Tagen nicht mehr geschlafen, doch sein Gesicht zeigte mehr Verbitterung darüber, McCracken in Newport entwischt haben zu lassen, als Erschöpfung. Er nahm Dolormans Befehle ohne eine Regung entgegen. Er hatte den Militärdienst schon immer wegen dessen Klarheit geschätzt. Mit seiner Arbeit für die Krayman Industries war es nicht anders.
»Wells, Sie müssen begreifen, mit welchen Risiken diese Sache verbunden ist«, warnte Dolorman. »Sandy Lister ist bekannt. Wir können uns jetzt keine Märtyrer leisten. Es muß wie ein Unfall aussehen.«
»Das wird es auch.«
»Und die Sache muß heute abend erledigt sein.« Die normale Hälfte des Gesichts des
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