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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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während Dora im Garten außer Hörweite war. Er verzog mißbilligend das Gesicht und wollte wieder hinaus, doch Judy sagte: »Lieber Onkel, tu nicht so würdig. Du bist der einzige, der uns aus dieser mißlichen Lage helfen kann. Denk an den alten Fenton. Jetzt komm und sag uns, wie wir Andrew ausbooten können.«
    Er versuchte ein Gesicht zu machen, als verstünde er sie nicht, doch sie fuhr mit schockierender Offenheit fort: »Du siehst, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis er Mutter bittet, sein einsames Greisenalter zu verschönen.«
    »Judith, dein Mangel an Zartgefühl ist wirklich bedauerlich. Deine Mutter hat ein Recht, solche Sachen selbst zu entscheiden. Mich geht das alles nichts an, dich übrigens auch nicht.«
    »Natürlich glaubst du, ich wäre eifersüchtig und wolle unbedingt eine Ehe verhindern, vielleicht aus Pietät gegenüber dem Andenken meines Vaters. Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Ich möchte, daß meine Mutter glücklich ist. Sie gehört zu jenem Typ Frau, der nur wirklich zufrieden ist, wenn er für einen Mann sorgen kann. Aber sie ist nicht die Richtige für den alten Andrew. Und bloß keine zweite Farm.«
    »Deine Mutter sagt, daß sie das Landleben liebt.«
    »Daß ich nicht lache! Sie hat sich nicht ein einziges Mal gefragt, ob ihr das Leben hier zusagt. Sie ist in Wirklichkeit überhaupt nicht geschaffen fürs Landleben. In einer Stadt wäre sie viel besser dran, weil sie dort ein leichteres und angenehmeres Leben hätte. Aber dies hier war die Wahl meines Vaters, und deswegen glaubt sie, es sei auch die ihre. Siehst du denn nicht, daß sie nie an sich denkt?«
    »Sie war aber, soviel ich weiß, sehr glücklich, bevor sie deinen Vater verlor.«
    »Glücklich? Ja, ich glaube schon. Vater hat sie angebetet, und er war immer so lustig. Natürlich hat er zuviel getrunken, und das hat ihr Kummer gemacht. Und dann kamen immer die Rechnungen. Immer kamen sie mit garstigen kleinen Anmerkungen ganz unten, aber er lachte nur und kaufte ihr reizende, teure Geschenke und sagte ihr, wie schön sie sei. Er war eine aufregende Persönlichkeit, und sie glaubte, er habe sie glücklich gemacht. Trotzdem hatte sie es nicht leicht mit ihm, und das alles soll nicht wieder von vorne anfangen. Nicht, daß der alte Andrew trinkt wie Vater, aber...«
    Robert wollte sie unterbrechen. Das war eine höchst unangenehme Unterhaltung. »Mr. Winter scheint mir in jeder Hinsicht ein sehr ehrenwerter Mann.«
    Terry lachte. »Da haben Sie verdammt recht, Mr. Macalister. Zu anständig, verflucht nochmal.«
    Robert sagte streng: »Es ist einfach, sich über eine Tugend lustig zu machen, aber...«
    »Terry macht sich nicht lustig. Deine Anständigkeit stört ihn zum Beispiel gar nicht.«
    »Sehr großzügig von ihm.«
    »Aber«, Judy fuhr ungeachtet seines Sarkasmus fort, »dazu kommt, daß Andrew so dumm ist. Außerdem ist er achtundfünfzig. Mutter wird nur eine Küche gegen eine andere vertauschen und in spätestens zehn Jahren auch noch Krankenschwester spielen müssen. Das wäre nicht fair, und ich werde es nicht zulassen.«
    Zuguterletzt war es aber Robert, der die Heirat verhinderte, denn nachdem er ernst bemerkt hatte: »Du kannst nicht erwarten, daß ich mir das alles weiter anhöre« und mit einer Würde hinausgegangen war, die, wie er genau wußte, auf sie belustigend wirkte, hatte er binnen dreier Tage jenes Argument geschaffen, das bei Dora seine Wirkung noch nie verfehlt hatte. Ohne Vorwarnung erwachte er eines Morgens mit einer starken Erkältung und lag nach weiteren zwei Tagen mit Bronchitis im Bett.
    »Kein Grund zur Aufregung, Dora«, krächzte er unter Schmerzen. »Einen Arzt? Ach, Unsinn! Ich habe sämtliche Medikamente zur Hand und kann dir versichern, daß der Anfall rasch vorübergeht und nicht gefährlich ist.«
    Judy war es, die ihm eine halbe Stunde darauf die Medizin brachte und im Verschwörerton flüsterte: »Du darfst die Krankheit nicht verharmlosen. Bau sie lieber weiter aus. Mutter hat eben Andrew versetzt, weil du krank bist.«
    Bronchitis und Ärger verbündeten sich und veranlaßten ihn zu einem beunruhigten Schnauben. Er flüsterte heiser: »Ich weigere mich, mit dem Mitgefühl deiner Mutter zu spielen. Ich werde nach spätestens zwei Tagen wohlauf sein.«
    Er war es nicht. Ganz unerwartet bekam er Temperatur, und Dora bekam es mit der Angst zu tun. Ihr Onkel aber war vor Ärger außer sich. Er spürte undeutlich, daß er den jungen Leuten Vorschub leistete.
    Möglich war

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