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Operation Beirut

Operation Beirut

Titel: Operation Beirut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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Nemli. Rogers ließ Jorgenson bei einem Polizisten nachfragen, den man als Informant im Innenministerium hatte, und erfuhr, dass auch Jamal sich in Kuwait aufgehalten hatte. Er war Mitte der sechziger Jahre von Kairo aus hierhergekommen, um sich der Bewegung anzuschließen. Jetzt war die Bewegung den Kinderschuhen entwachsen, und Ramlawi kehrte zurück.
     
    Einen Tag vor dem Treff bekam Rogers über die Kuwaiter Station ein Kabel aus Langley, das als strengste Verschlusssache deklariert war. Es war eine Nachricht vom Operationschef für den Nahen Osten, einem aggressiven jungen Karrieremacher namens John Marsh, der Rogers als Rivalen betrachtete.
    Das Kabel strotzte vor unverlangten Ratschlägen. Rogers sollte den Treff in Kuwait dazu benutzen, die Basis für eine künftige «kontrollierte Operation» zu legen. Um eine Grundlage für eine solche Kontrolle aufzubauen, sollte er den Agenten auf Schwachstellen abtasten, an denen man Druck ansetzen konnte.
    Nach dem Treffen, so befahl Marsh, sollte Rogers der Nahost-Abteilung über die Machbarkeit folgender Alternativen Bericht erstatten: finanzielle Anwerbung, mit einem Hinweis auf die Summe, die dazu nötig wäre; und Erpressung durch die Drohung, die Bänder und Fotos zu enthüllen, welche die Zusammenarbeit des Agenten mit der CIA dokumentierten.
    «Kontrolle ist bei dieser Operation alles», mahnte Marsh im letzten Abschnitt.
    Rogers zerriss die Depesche, verbrannte sie und spülte die Asche die Toilette hinunter. Er ließ den Kryptographen Langley eine kurze Antwort übermitteln. Sie lautete: «C/ NA / OPN . Text Nrt. nicht erhalten. Übermittlung verstümmelt. Bte um Wiederholung. Rogers.»
    Er zog aus seinem Hotel aus, mietete sich unter dem Namen Frank Worth einen Wagen und machte sich auf den Weg in Richtung der sicheren Wohnung, wo ihn niemand – nicht einmal die Hexenmeister aus Langley – stören würden.

Kapitel 14 Kuwait; März 1970
    Rogers entfloh dem hektischen Durcheinander von Kuwait Stadt in einer großen amerikanischen Limousine, die so sanft auf ihrer Federung dahinschwebte wie ein Boot auf dem Kamm einer Welle. Als er die Außenbezirke der Stadt erreichte, hielt er an, machte eine Wende und fuhr dann die gleiche Strecke wieder zurück, um zu sehen, ob man ihn verfolgte. Niemand folgte ihm. Einer der Vorteile der Arbeit im Nahen Osten war, dass man nur lax oder gar nicht überwacht wurde.
    Er schaltete das Radio ein. Ein arabischer Sender spielte eine Nummer von Fayrouz, einer libanesischen Sängerin, die man im gesamten Nahen Osten verehrte. Das Lied erzählte die Geschichte eines Mädchens, das einsam und verlassen an der Straße stehend auf einen Geliebten wartete, der niemals kam.
    «Ich liebte dich im Sommer … Ich liebte dich im Winter», sang Fayrouz mit bebender Stimme. Das waren die Klänge der arabischen Welt, dachte Rogers. Eine sentimentale Geschichte von gebrochenen Versprechen.
    Als er südwärts die Küste des Persischen Golfs entlangfuhr, beobachtete Rogers eine atemberaubende Veränderung der Landschaft.
    Zum westlichen Horizont hin erstreckte sich die Arabische Wüste in den sanften Wellenbewegungen des Meeres an einem ruhigen Tag. Aber anstatt weiß und öde zu sein wie im Hochsommer, war die Wüste jetzt ein dünner grüner Teppich, der mit den blauen Blüten der Disteln und dem Gelb der Gänseblümchen gesprenkelt war. Die Wirkung war die eines pointillistischen Gemäldes, bei dem der Maler auf den sandigen Hintergrund die Triebe von Kräutern und Sträuchern getüpfelt hatte. In Kuwait herrschte der Frühling; jene kurze Jahreszeit zwischen dem Regen des Februars und der Hitze des Mais, in der die Wüste aufblühte. In diesem kurzen Frühling entflohen die Kuwaitis gerne der Stadt, um ihre Vorfahren, die Beduinen, nachzuahmen. Alle paar Kilometer sah Rogers die sich im Wind blähenden Klappen eines Campingzelts, neben dem oft genug eine chromglänzende moderne Version davon parkte; eine Szene, die immer auf eine Kuwaiter Familie auf Wüstenurlaub schließen ließ. Weiter von der Straße entfernt standen die zerlumpten Zelte der echten Beduinen, die – unberührt vom Lauf der Zeit – mit ihren Schafen und Kamelen durch den Ozean aus Sand zogen.
    Das Radio knisterte vor statischen Entladungen. Rogers drehte am Knopf, um einen Sender mit besserem Empfang zu finden. Schließlich hörte er eine bekannte Stimme, die in perfektem, akzentuiertem amerikanischem Englisch sprach:
    «… außerdem ist es allgemein bekannt, dass

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