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Operation Ocean Emerald

Operation Ocean Emerald

Titel: Operation Ocean Emerald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Sie können ihn ins Krankenhaus bringen.«
    Dann brach die Verbindung endgültig ab.
    »Wir müssen sofort etwas unternehmen«, sagte Kowalenko. »Wir schicken ihnen Mi G-Kampfflugzeuge hinterher und zwingen sie zum Landen. Wir pflücken sie wie reife Früchte vom Himmel.«
    »Nein. Sie müssen unsere gemeinsame Entscheidung abwarten«, sagte Timo und warf einen Blick auf den KR P-Vizechef , der allerdings schwieg.
    »Genau diese Einstellung ist eure größte Schwäche«, schnaubte Kowalenko. »Ihr Leute aus dem Westen wartet immer nur ab und zerbrecht euch den Kopf, wenn man eigentlich handeln müsste! Die Uhr läuft für die Entführer.«
    »Solange die Maschine in der Luft ist, kann nichts unternommen werden«, entgegnete Timo.
    »Blödsinn. Wir haben Erfahrungen mit Tschetschenen und anderen Terroristen, die gegen die freie Welt Krieg führen. Wenn die Maschine landet und unsere Sondereinheiten zuschlagen, haben die Entführer   …«
    »Hören wir uns zuerst an, was die Leute, die auf dem Schiff waren, über die Entführer wissen«, sagte Timo, setzte den Helm ab und legte ihn neben sich auf den Sitz. Er stand auf und ging zur Tür des Hubschraubers, gefolgt von Kowalenko, vier weiteren Russen und Kanerva. Der scharfe Wind, den die Rotoren erzeugten, wirbelte Gras und Laub auf. Durch die zur Seite geklappten Scheinwerfer des Hubschraubers warfen die Männer lange Schatten auf die Erde.
    Ein Amerikaner mit massivem Kinn kam auf Timo zugelaufen. Seine Hosenbeine waren bis oben hin feucht. »Ich bin Craig Thomson, der Sicherheitschef der Ocean Emerald«, rief er über den Motorenlärm hinweg. »Wer von Ihnen ist für den Einsatz verantwortlich?«
    »Ich«, sagte Timo und blieb vor Thomson stehen. »Timo Nortamo.«
    »Nortamo? Das kommt mir bekannt vor   … Auf dem Schiff war ein finnischer Junger, ein zäher Bursche   …«
    »Das ist mein Sohn. Den die Entführer, wie sie uns mitteilten, jetzt als Geisel bei sich haben.«
    Kowalenko kam hinzu. »Allen Respekt vor der TERA als gesamteuropäischer Institution, aber jetzt befinden wir uns auf russischem Boden.«
    »Das Schiff ist auf internationalem Gewässer gekapert worden und ich bin als Vertreter der TERA für dieKoordination der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit verantwortlich.« Timo richtete den Blick wieder auf den Amerikaner. »Sind alle Passagiere in Sicherheit?«
    »Die Entführer haben einen reichen Amerikaner als Geisel genommen«, antwortete Thomson. »Und offensichtlich auch Ihren Sohn, falls Ihre Informationen stimmen. Seit wir an Land sind, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Wir haben ein paar Passagiere, die sich bei der Evakuierung Schrammen zugezogen haben, und eine etwas schwerer verletzte junge Frau, die ins Krankenhaus gebracht werden muss. Kapitän Hagen konnte sich im letzten Moment retten und ruht sich gerade aus.«
    Aus der Dunkelheit näherten sich zwei weitere Hubschrauber und suchten nach einem Landeplatz. Hinter Thomson kam ein dicker junger Mann angekeucht. »Gut! Noch mehr Helikopter! Ich bin Max Lownie junior, der Sohn des Präsidenten der Reederei. Ich muss so schnell wie möglich mit meinem Vater reden.«
    »Wenn es so weit ist, kommen Sie mit allen anderen hier weg«, fertigte Thomson ihn ohne das geringste Mitleid ab.
    »Gab es etwas am Verhalten der Entführer, aus dem man schließen kann, wo sie hinwollen?«, fragte Timo.
    »Nein. Meiner Meinung nach sind sie völlig unberechenbar.«
    »Wer von Ihnen hat am meisten mit den Entführern zu tun gehabt?«
    »Der Kapitän und ich. Und in gewissem Maße auch dasKüchenmädchen, das darauf wartet, ins Krankenhaus gebracht zu werden.«
    »Ich möchte kurz in Ruhe mit Ihnen drei sprechen.«
     
    Aaro schluckte, um seine Ohren aufzubekommen. Heftige Turbulenzen erschütterten die Maschine und das grelle Motorgeräusch überlagerte sämtliche Gedanken. Das Lederband mit dem Amulett rieb an seinem Hals und erinnerte ihn an Rosita. Ob sie rechtzeitig ins Krankenhaus kommen würde?
    Aaro war sich nicht sicher, wie lange sie schon in der Luft waren, vielleicht eine Stunde. Er blickte sich um. Delacroix hatte sich zurückgelehnt, als wollte er schlafen, aber seine Augen waren offen. Im Gesicht von Juliette, die Aaro gegenübersaß, waren wieder Anzeichen von Nervosität zu erkennen und das machte Aaro Angst. Auf dem Klapptisch vor Delacroix lag das Notizbuch, das Aaro kannte.
    »Wo landen wir?«, erkundigte er sich.
    »Frag nicht so viel. Schlaf und kümmere dich nicht um Dinge,

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