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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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auf.«

    Kerstin Holm räusperte sich und sagte:

    »Wenn Sie uns bei einer bestimmten Sache helfen, wird das sehr vorteilhaft für Sie sein, wenn die Stockholmer Polizei demnächst gegen die notorische Rigveds-Bande ermittelt.«

    »Ihre beiden Muskelmänner sind identifiziert«, sagte Chavez. »Und es wird nicht lange dauern, bis wir auch Sie identifiziert haben.«

    »Wie denn?«, fragte Kill ruhig.

    »Natürlich durch Ihre Muskelmänner«, sagte Chavez ebenso ruhig. »Sie haben uns schon verraten, dass Sie Kill sind. Wir haben ihnen versprochen, sie laufen zu lassen, wenn sie das tun.«

    »Das glaube ich kaum«, sagte Kill.

    »Das spielt jetzt keine größere Rolle«, sagte Holm. »Sie sind wegen Mordversuchs an einem Polizisten verhaftet. Der Rest sind Marginalien.«

    »Hat er mir wirklich die Pistole aus der Hand geschossen?«, fragte Kill und zeigte zum ersten Mal so etwas wie ein Gefühl. Er öffnete und schloss einige Male die unverletzte linke Hand, betrachtete sie und fügte hinzu:

    »Das kann doch nicht möglich sein, verflucht.«

    »Für uns ist nichts unmöglich«, sagte Chavez und imitierte Kill in seiner vorherigen Ruhe.

    »Ich glaube wirklich, Sie müssen mich laufen lassen«, sagte der. »Sie können einen Menschen ohne Identität nicht festhalten.«

    »Warum reden Sie so einen Blödsinn?«, fragte Chavez. »Sie haben versucht, einen Polizisten zu ermorden, noch dazu meinen Partner, und wahrscheinlich kommen Sie nie wieder raus. Wenn Sie meinen, es ist ein gutes Gefühl, wie John Doe im Knast zu sitzen, ist das für uns völlig in Ordnung.«

    »Aber es gibt einen mildernden Umstand, den Sie für sich nutzen können«, sagte Holm. »Wenn Sie so smart sind, wie behauptet wird.«

    »Das haben Sie gesagt«, Kill grinste. »Aber Sie haben nicht gesagt, worum es dabei geht.«

    »Sie werden es erfahren, sobald wir sicher sind, dass Sie uns Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.«

    »Das tue ich.«

In dieser Situation hätten Kerstin Holm und Jorge Chavez gern einen Blick gewechselt, aber sie widerstanden der Versuchung.

    Holm formulierte die Frage:

    »Wir müssen wissen, wer das Handy gekauft hat, das ursprünglich von dem Mann erworben wurde, der ursprünglich auch die Kapuzenjacke gekauft hatte, die Sie heute Nacht trugen.«

    Im Nachhinein war sie nicht sicher, ob diese Formulierung die optimale war.

    Chavez' Miene war jedenfalls keine Regung anzusehen. »Habt ihr sie geklaut?«, fragte Kill ganz einfach. »Was?«, sagte Chavez.

    »Als ich zu mir kam, hatte ich keine Jacke mehr an. Habt ihr sie geklaut? Wollte sich jemand aus eurer Truppe gratis eine Abercrombie and Fitch zulegen?«

    »Keine Schleichwerbung mehr, hatten wir gesagt«, sagte Chavez.

    »Natürlich nicht«, sagte Kerstin Holm und log schamlos: »Das Staatliche kriminaltechnische Laboratorium wird sich um sie kümmern. Haben Sie meine Frage überhaupt verstanden?«

    »Erstens war es keine Frage, und zweitens war sie ziemlich plump formuliert«, sagte Kill.

    Chavez, der nicht gern zeigen wollte, dass er der gleichen Meinung war, sagte schnell, auch um nicht lachen zu müssen:

    »Ich glaube, Sie haben den totalen Überblick über Ihr Geschäft. Ich glaube, Sie wissen genau, von wem jedes einzelne Handy stammt und an wen es verkauft wird. Ich glaube also, es ist nicht das geringste Problem für Sie, dieses Handy einzuordnen. An wen haben Sie es verkauft?«

    »Ich möchte eine konkrete Garantie, dass mir diese Information wirklich einen Vorteil bringt«, sagte Kill stilsicher.

    »Wir verzichten darauf, Sie als Kill zu registrieren«, sagte Kerstin Holm. »Dass Sie die Waffe gegen meinen Mitarbeiter erhoben haben, müssen Sie verantworten, davon kommen Sie nicht los, aber wir bringen Sie nicht mit den Handys in Verbindung.«

    »Und wie sieht die konkrete Garantie aus?«

    »Eben so.«

    »Das ist nicht besonders konkret.«

    »Das ist so konkret, wie es sein kann in unserer Welt.«

    Kill schwieg und überlegte. Aber Chavez hatte den Eindruck, dass er nicht nach dem Namen suchte - den hatte er schon -, sondern über den Wahrheitsgehalt von Kerstin Holms abstraktem Versprechen nachdachte.

    Dann kam er zu einem Entschluss und sagte:

    »Ein kleiner Kerl von irgendwo aus dem Westen der Stadt. Iraner, glaube ich. Er nannte sich Siamak Dulabi.«

    Chavez hoffte, dass man nicht sehen konnte, wie er unter dem Verhörtisch die Faust ballte.

    »Nannte sich?«, fragte er. »Sie haben ihn doch sicher überprüft?«

    Kill machte

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