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Optimum 1

Optimum 1

Titel: Optimum 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Bicker
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lächelte Jo über das ganze Gesicht, und es sah aus, als wäre die Sonne aufgegangen.
    »Cool«, sagte sie. »Freu mich schon. Ich werd’s dir zeigen, pass nur auf!«
    Rica zwinkerte. »Wart’s ab!« Dann wandte sie sich an Lars. »Ich bin dann mal weg. Viel Spaß noch!« Trotz aller Freundlichkeit hatte sie gespürt, dass Jo wohl lieber allein mit Lars trainieren wollte. Wer konnte es ihr verdenken? Der Kerl sah ja gar nicht mal so schlecht aus – für einen Erwachsenen. Rica schnappte sich ihre Tasche und machte sich auf, um das Gelände der Schule weiter zu erkunden, das ihr nun auf irgendeine Art schon viel angenehmer und vertrauter vorkam.

Kapitel fünf
    Veränderungen
    Du kannst dir nicht vorstellen , was es hier für Angebote gibt. Ricas Finger flogen über die Tastatur. Klettern, Reiten, Tennis … Hier kann man sich vor lauter Freizeit kaum retten. Sie drückte auf Enter und wartete. Ihr icq-Fenster blinkte nicht. Lena ließ sich Zeit mit dem Antworten. Rica nutzte die Wartezeit, um aus dem Fenster zu sehen.
    Sie saß im Computerraum der Schule, ein Raum an der Hinterseite des Gebäudes, von dem man einen guten Ausblick auf den Park hatte. Es war Nachmittagspause, und der Rasen war voller Schüler, die die Sonne genossen. Ein paar von ihnen saßen auch mit ihren Laptops auf dem Schoß da, aber die meisten hatten sich entweder lang in der Sonne ausgestreckt oder hockten in Grüppchen zusammen, redeten und lachten. An diesem Nachmittag hätte es eine ganz gewöhnliche Wiese mit ganz gewöhnlichen Schülern sein können, nicht der private Park eines elitären Internates. Und noch etwas fiel Rica auf: Das Gefühl der Ablehnung, das sie in den ersten Tagen den Schülern gegenüber empfunden hatte, blieb jetzt aus. Sie sah auf den Park hinaus und sah ihre Schulkameraden. Vielleicht noch nicht gerade ihre Freunde, aber sie kannte bereits die meisten Gesichter und hatte mit einigen schon ein paar Worte gewechselt. Das war nicht besonders schwer, wenn man als neue Schülerin an eine so verhältnismäßig kleine Schule kam. Viele waren neugierig auf sie gewesen.
    Endlich blinkte der icq-Balken, und Rica wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu. Sie hatte eine Reaktion auf ihre Aussage erwartet, ein »Mann, cool« von Lena oder so etwas Ähnliches. Stattdessen stand da: Kommst du eigentlich nach diesem Jahr zurück?
    Rica blinzelte verwirrt. Nicht nur, dass sie Lena schon mehrfach versprochen hatte, natürlich zurückzukommen, die Frage schien aus heiterem Himmel zu kommen. Was sollte das?
    Kopfschüttelnd machte sie sich daran, eine Antwort zu tippen. Natürlich komme ich zurück. Will euch doch alle wiedersehen. Und nach einem kurzen Zögern fügte sie noch hinzu: Vielleicht komme ich ja in den Ferien schon. Hier fällt mir bei den ganzen Strebern nur die Decke auf den Kopf. Das war nicht ganz die Wahrheit. Tatsächlich fühlte sie sich eigentlich ganz wohl. Sie kam gut zurecht mit Eliza und Jo, und die meisten anderen Schüler waren auch ganz in Ordnung. Der Unterricht machte sogar ein bisschen Spaß. Aber das würde sie Lena sicher nicht sagen. Man sagte der besten Freundin doch nicht einfach so, dass man sich ohne sie auch wohlfühlte.
    Wieder verging eine lange Weile, bevor Lena antwortete. Rica zog schon in Betracht, eine Runde Solitaire zu spielen, etwas anderes war auf diesem Rechner ohnehin nicht installiert. Doch dann blinkte der Balken wieder dunkelblau, und Rica klickte das Fenster auf.
    Ich muss dir etwas sagen, stand da, und gleich darauf kam die nächste Nachricht, als wollte Lena es schnell hinter sich bringen. Ach verdammt, du wirst mich hassen, aber jetzt, wo du weg bist … Also … Wieder eine Pause. Ricas Cursor blinkte im Textfeld, aber sie wagte es nicht einmal, die Tastatur anzurühren. Plötzlich schien sich eine kalte Hand um ihr Herz geschlossen zu haben und zuzudrücken. Diese Einleitung konnte zu nichts Gutem führen.
    Nun ja, Yannick und ich … Wir sind jetzt zusammen, tauchte auf dem Bildschirm auf. Ich weiß, das ist schrecklich, und ich hätte es dir persönlich sagen sollen, aber irgendwie … Ich hab mich halt nicht getraut. Und er auch nicht. Und ich weiß auch nicht, wie das passiert ist. Also … wir sind einfach so mehr oder weniger da reingestolpert, und du wolltest ja mit deiner Mutter wegziehen, da haben wir gedacht …
    Ricas Finger zitterten. Sie starrte das icq-Fenster an, als würde es sie im nächsten Moment beißen. Yannick und Lena. Noch immer konnte sie ihre Finger

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