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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht den Leu­ten vom Si­cher­heits­dienst auf­fal­len.«
    »Kei­ne Sor­ge, mei­ne An­la­ge ist aus­rei­chend ge­si­chert. Ich wer­de im­mer auf Emp­fang schal­ten, da­mit ich die Sen­dun­gen Ih­rer Klein­ge­rä­te auf­neh­men kann.«
    »Dei­ne Aus­rüs­tung ha­be ich in mei­nem Quar­tier«, sag­te Han­ni­bal. »Ich brin­ge sie heu­te noch.«
    Da­mit war un­ser Ge­spräch be­en­det. Ich er­hob mich und ver­ab­schie­de­te mich von der Phy­si­ke­rin. Da­bei er­wähn­te ich, daß ich mich bei Oberst Ur­ban, dem hie­si­gen Si­cher­heits­chef, mel­den soll­te.
    Wir hat­ten un­se­re Be­spre­chung ge­ra­de recht­zei­tig be­en­det, denn im glei­chen Au­gen­blick klan­gen die Laut­spre­cher der Rund­ruf­an­la­ge auf. Oberst Per­mont wur­de ge­be­ten, um­ge­hend im Haupt­quar­tier zu er­schei­nen. Der Wort­laut wur­de zwei­mal wie­der­holt. Nun wuß­te man all­ge­mein, wer ich war. Das konn­te nur vor­teil­haft sein.
     
     

8.
     
    »Hal­ten Sie sich un­be­dingt an Ma­jor Birds An­wei­sun­gen, da­mit Ih­nen nicht un­ter­wegs der Treib­stoff aus­geht. Die Flie­ge­rei ist hier nicht ein­fach, das Ge­län­de noch voll­kom­men un­er­forscht. Es gibt nur we­ni­ge mar­kan­te Punk­te, nach de­nen Sie sich rich­ten kön­nen.«
    Ge­ne­ral­oberst Tal­bot sag­te das ziem­lich brum­mig. Wie­der traf mich ein miß­mu­ti­ger Blick.
    Vor zehn Stun­den war ich in sei­nem Haupt­quar­tier er­schie­nen. An­schlie­ßend hat­te er mich auf Herz und Nie­ren ge­tes­tet. Er woll­te vor al­lem wis­sen, ob ich von der Flie­ge­rei im luft­lee­ren Raum über­haupt ei­ne Ah­nung hät­te. Das konn­te ich be­stä­ti­gen.
    In mei­nen Pa­pie­ren stand, daß ich zu Aus­bil­dungs­zwe­cken auf dem Mond ge­we­sen war. Au­ßer­dem hat­te ich auf der Er­de als Test­pi­lot für Raum­jä­ger ge­ar­bei­tet.
    Das wa­ren sei­ne rein dienst­li­chen Fra­gen ge­we­sen. Sonst hat­te er mir nur An­wei­sun­gen ge­ge­ben, die be­reits in ei­nem Ak­ten­stück zu­sam­men­ge­faßt wa­ren.
    Laut Be­fehl hat­te ich nun mei­nen ers­ten Rund­flug zu ma­chen, um die nä­he­re Um­ge­bung ken­nen­zu­ler­nen.
    Das war bis­her al­les ge­we­sen. Auf die an­geb­li­chen Vor­komm­nis­se, die zu dem Ge­richts­ver­fah­ren ge­gen mich ge­führt hat­ten, war er nicht ein­ge­gan­gen. Nur Oberst Ur­ban hat­te mich auf die­se Din­ge an­ge­spro­chen. Von Ur­ban ge­wann ich einen gu­ten Ein­druck. Er war hart, kalt­schnäu­zig und ein Mann we­ni­ger Wor­te. Er hat­te mir un­miß­ver­ständ­lich zu ver­ste­hen ge­ge­ben, daß er mich in die tiefs­te Höl­le be­för­dern wür­de, so­bald ich hier die glei­chen Ge­schich­ten mach­te wie in der Ant­ark­tis.
    An­schlie­ßend hat­te er mich mit den Er­eig­nis­sen ver­traut ge­macht, die sich im Atom­werk ab­ge­spielt hat­ten. Be­son­de­re Be­deu­tung maß er dem ab­ge­wehr­ten Über­fall bei, der durch einen bis da­hin un­be­kann­ten Ne­ben­stol­len er­folgt war.
    Nun stand ich mit den bei­den höchs­ten Ver­ant­wort­li­chen des Wer­kes im Ein­satz­bun­ker der Raum­ab­wehr. Der Bun­ker lag noch in­ner­halb der ge­wal­ti­gen Berg­wän­de und war mit ei­ner mo­der­nen Fern­bild­an­lage aus­ge­stat­tet.
    Ne­ben­an hör­te ich die lau­ni­gen Wor­te der jun­gen Bur­schen, die sich frei­wil­lig zu den Mond­jä­gern ge­mel­det hat­ten. Es wa­ren sech­zig Pi­lo­ten. Sie hat­ten be­reits al­ler­lei er­lebt. Schon oft hat­te ich mir ih­re haar­sträu­ben­den Ge­schich­ten an­hö­ren müs­sen.
    Die Ver­ant­wor­tung, die mir der GWA-Chef mit dem Kom­man­do über sech­zig Mond­jä­ger über­tra­gen hat­te, woll­te mir nicht recht ge­fal­len. Ich hat­te das Ge­fühl, als wür­de mich der un­er­läß­li­che Dienst­be­trieb an mei­ner ei­gent­li­chen Auf­ga­be hin­dern. In die­ser Hin­sicht soll­te ich mich je­doch ge­täuscht ha­ben.
    Ge­ne­ral­oberst Tal­bot, der mi­li­tä­ri­sche Chef der drei lu­na­ren Atom­wer­ke, be­ob­ach­te­te mich kri­tisch.
    »Ich bin neu­gie­rig, Per­mont, wie Sie die Ma­schi­ne hoch­brin­gen und lan­den. Ich wer­de die gan­ze Zeit hin­ter den Bild­flä­chen der Ra­dar-Ob­jekt­tas­ter blei­ben. Ich will

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