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Pandablues: Roman (German Edition)

Pandablues: Roman (German Edition)

Titel: Pandablues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Sabbag
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gehörte.
    »Oh, nein!«, rief Marlene nun so laut in den Hörer, dass ich nahezu aufschreckte. »Nur noch bis Ende des Monats haltbar!«
    Ich glaubte zwar nicht so richtig an Marlenes ständiges Gependel, war aber doch durchaus besorgt.
    Was, wenn sie recht hat und Jörn Ende des Monats mit Renate Schluss macht? Das gibt ein übles Weihnachtsfest!
    »Bist du sicher?«, hakte ich vorsorglich nach.
    »Klar«, entgegnete Marlene, »ich täusche mich nie!«
    Bitte nicht!
    Das war kein gutes Omen. Aberglaube und Spirituellenkram hin oder her, aber Marlene war schon immer die Pendel-Fachfrau gewesen; sie pendelte praktisch alles aus.
    »Und jetzt?«, fragte ich besorgt nach.
    »Na, jetzt müssen wir die Wurst bis Ende des Monats aufessen, denke ich«, sagte Marlene und klang nachdenklich. »Darauf muss ich erst mal ein Mondwasser trinken.«
    Ich verstand kein Wort: »Aber …«
    »Und nun pendle ich deine Mutter und Jörn aus.«
    »Ich dachte, das hättest du gerade?«
    »Ach, Quatsch, das war doch nur die Haltbarkeit der Biotofuwurst. Was die da immer auf die Pakete drucken, das stimmt doch nie.«

8. Kapitel
    »Mädels, ich habe eine super Nachricht!«, begrüßte Trine Mona und mich bei unserem allmonatlichen Samstagmorgenmädelsfrühstück.
    Wir setzten unseren besorgt-panischen Blick auf.
    Nicht etwa noch ein Kind?! , dachte ich schlagartig.
    Mona formulierte meine Gedanken aus: »Bitte kein weiteres Kind!«
    »Keine Sorge. Etwas total Tolles, ganz ohne Plazenta-Gemetzel!«
    »Na, sag schon«, sagte ich erleichtert.
    »Finn hat eine Hauptrolle!«
    »Wo?«
    »Vom Kindergarten aus spielen sie auf dem Weihnachtsfest ein Stück! Und Finn hat eine wichtige Rolle! Ich bin ja so stolz!«
    Trine strahlte uns überglücklich an.
    »Ach ja, das Weihnachtsfest!«
    Ich hatte es fast vergessen. In unserem Viertel wurde Weihnachten immer ein Theaterstück vom Kindergarten aufgeführt, in den auch Finn ging. Meist gab es noch Live-Musik und den ein oder anderen Glühwein dazu.
    Trine, Mona und ich hatten uns die letzten Jahre auf Letzteres konzentriert, und die Aufführungen eher vernachlässigt.
    Aber jetzt war Finn der Star.
    »Ich kann heute übrigens nicht lange«, sagte Trine und stopfte sich hektisch ein halbes Marmeladenbrötchen in den Mund, »Elmo hat Baby-Yoga. Aber vorher wollte ich dich noch um was bitten, Charlotte. Es hat mit dem Stück zu tun.«
    »Was ist das denn überhaupt für ein Stück?«, fragte ich nach und sah meine Freundin eindringlich an.
    Ihr ausweichender Blick bedeutete nichts Gutes. »Keine Ahnung«, antwortete Trine ungeduldig. »Frag doch lieber, was Finn spielt!«
    »Was spielt er denn?«, fragte ich wie mir geheißen.
    Ich stellte mir mein Patenkind Finn in einer strahlenden Hauptrolle vor. Alle würden stolz sein auf ihn.
    »Er spielt einen Teebeutel! «, schrie Trine fröhlich in unsere Runde und klatschte wie ein Kleinkind mit Duracell -Batterien im Hintern in die Hände.
    »Er spielt einen was?«
    Ich hatte Teebeutel verstanden.
    »Einen Teebeutel !«, wiederholte Trine.
    »Welche Sorte?«, fragte Mona trocken.
    »Keine Ahnung«, antwortete Trine nachdenklich.
    »So was musst du aber wissen!«, echauffierte sich Mona. »Schließlich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob er sich nun mental auf einen fiesen Fenchel oder einen anmutigen Assam einstellen soll!«
    »Du hast recht, das muss ich noch nachfragen.«
    »Das war doch sicher nur ein Scherz von Mona, oder?« Ich sah meine Freundinnen abwechselnd eindringlich an.
    »War es keinesfalls«, erklärte diese ernst. »Aber ich bin raus aus der Nummer. Das ist dein Job, Superpatentante!« Mona hob die Hände und lächelte süffisant.
    Aha.
    Ich versuchte, elegant das Thema zu wechseln. »Das mit der Rolle ist doch toll, ist es denn eine … äh … Sprechrolle?«, fragte ich zögernd nach.
    »Genau deswegen bin ich gekommen, Charlotte. Es ist keine direkte Sprechrolle. Eher so … indirekt!«
    Was bitte ist denn eine indirekte Sprechrolle? Muss Finn jetzt die Gebärdensprache erlernen?
    »Was heißt denn das?«
    »Na ja, die Kindergärtnerin sagt, er soll sich wie ein Teebeutel bewegen und auch einer sein . Quasi mit seiner Rolle verschmelzen. Also so richtig. ›Eins sein‹, sagt sie.«
    »Und was soll ich da tun?«, fragte ich Trine, die nun mit verdächtigen Bambiaugen vor mir saß.
    »Na ja, um das richtige Feeling zu bekommen, dafür braucht er dich …«
    Da war er, der altbekannte Patentanten-Haken, den ich nur zu gut kannte. Wenn es

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