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Pandablues: Roman (German Edition)

Pandablues: Roman (German Edition)

Titel: Pandablues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Sabbag
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mir auf dem Weg zum Wagen.
    Ich fand es gut, ein paar Momente mit ihm alleine zu sein, schließlich wollte er meine Mutter in ein paar Tagen heiraten. Da musste ich ihn doch ein wenig unter die Lupe nehmen, sicher ist sicher. Meine Mutter war in Liebesdingen nicht wirklich talentiert – bis jetzt zumindest. Ich hoffte, dass sich das mit der Jörn-Ära ändern würde.
    Ich war keine gute Autofahrerin. Noch nie gewesen. Aber in Erics Wagen, den ich wirklich selten fuhr, im Outback und bei fünf Zentimetern Neuschnee – das war nun überhaupt nicht mein Ding.
    Das bemerkte auch Jörn, dessen eben noch so vergnügt dreinschauendes Gesicht sich zu einer angstverzerrten Grimasse verzogen hatte, während wir unseres Weges dahinschlitterten. Er hatte sich, so gut er konnte, in den Schalensitz gepresst und stützte sich mit den Händen an der Decke ab. Das fand ich dann doch etwas übertrieben.
    Männer!
    »Bei uns man hat Eisringe!«, erklärte er mir, während wir knapp an einem Graben vorbeiglitten.
    »Schneeketten, ja«, schnaufte ich nassgeschwitzt und lenkte wild in die entgegengesetzte Richtung. »Die braucht man hier äußerst selten.«
    Die Rutschpartie forderte meine ganze Konzentration, und ich hatte nicht das Gefühl, den Wagen trotz Winterreifen irgendwie unter Kontrolle zu bekommen, denn der Schnee auf der Hauptstraße war derart glatt gefahren, dass er wie eine Eisbahn wirkte.
    Als wir dann doch endlich heil am Karpfenteich angekommen waren, schien Jörn wirklich sehr erleichtert zu sein.
    »Heia, das war ein spannend Fahrt!«, prustete er und sah kurz dankbar zum Himmel.
    Stimmt, Renate hatte da was von einer gewissen Gläubigkeit erwähnt.
    Ich sagte besser nichts.
    Der Karpfenhändler unseres Vertrauens war erwartungsgemäß um diese Zeit an Heiligabend hoch frequentiert.
    »Na, Se komme ja früh!«, begrüßte er uns.
    »Wir brauchen gute Fisch!«, erklärte Jörn dem Karpfenhändler.
    Der hieß Klaus und sah selbst aus wie ein Karpfen, mit seinem runden Gesicht und der rotfleckigen Haut, der platten Nase und den fleischigen Lippen. Er trug eine armyfarbene Hose, eine Tarnfleckenweste und grüne Gummistiefel.
    »Na hör’n Se ma! Ich hab nur guten Fisch!«, empörte sich Karpfenklaus. Beim Sprechen bildeten sich kleine Luftblasen aus Spucke in den Mundwinkeln.
    Ich kam nicht umhin, mir vorzustellen, wie der Karpfenklaus ab und zu am Beckenrand kniete, seinen Kopf in die Becken steckte, in das Wasser hineintauchte und mit den Karpfen sprach.
    »Äh ja«, begann jetzt auch ich, »wir brauchen bitte einen großen Karpfen für …« Ich drehte mich zu Jörn um, der hinter mir stand. »Wie viele Personen sind wir?«
    »Dein Schatzi-Mutter, das gute Jörn zählt für zwei, Jürgen, Marlehn, du und Erich, Till und Tom, das Melitta …«, zählte Jörn auf.
    »Marlene isst keinen Fisch«, erklärte ich ihm, »und Jürgen nur heimlich.«
    »Na, auf jeden Fall brauchen Se aber zwo!«, meinte der Karpfenklaus nachdenklich. »Aber die sin alle reserviert, da ham Se Pech. Einen kann ich noch hergeben, aber mehr nich.«
    Was nun?
    Melitta würde sich mit einem »Ham Se nich, gibt’s nich« nicht zufrieden geben, das wusste ich genau.
    Jörn war mittlerweile zu einem der hinteren Becken spaziert und murmelte, leicht über das Becken gebeugt, unverständliche Worte in das Wasser hinein.
    »Aber wir brauchen zwei!«, erklärte ich verzweifelt. »Außerdem waren sie wohl reserviert!«, log ich noch schnell.
    »Welcher Name?«, wollte der Karpfenklaus wissen.
    »Beutel!«
    Er zog die linke Augenbraue hoch und murmelte ein blubbriges »Oh, oh.«.
    Er holte eine handgeschriebene Liste heraus, auf der durchgestrichene Namen standen. »Be, Be, Bettelsbach, Bevers, ne, Beutel is nich dabei!«
    »Dann haben Sie es wohl vergessen!« So leicht ließ ich angesichts der anstehenden Standpauke von Melitta zu Hause nicht locker.
    »Junges Fröulein, nä, nä, dat passiert mir nisch!« Ärgerlich schüttelte der Karpfenklaus den Kopf. »Nä, nä, nä!«
    Mittlerweile hatte Jörn seine Hände in das kleinste Becken getaucht und bewegte seine Arme seltsam wellenförmig hin und her.
    »He junger Mann! Weg da hinten, dat sin meine Kranken!«
    Der Karpfenklaus hat also ein Lazarettbecken für kranke Karpfen? Sehr zweifelhaft das Ganze!
    »Nicht krank, nur traurig!«, antwortete Jörn nachdenklich.
    »Wat meinen Se?« Karpfenklaus schien sichtlich irritiert.
    »Traurig, weil abgestoßen in zu kleines Auslauf!«, erklärte Jörn

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