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Panther

Panther

Titel: Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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offensichtlich dieselbe Befürchtung, denn sie lehnte sich fest gegen den Baum, um Twillys Gewehr ruhig zu halten, mit dem sie auf das Pantherweibchen zielte.
    Nick sah dem großen Panther ins Gesicht und sagte sanft: »Es ist alles in Ordnung. Ich tu deinem Kerlchen nichts.«
    Die Mutter zwinkerte einmal und spitzte die Ohren. Das Kleine ließ Nicks Hemd los, und Nick setzte es ganz behutsam an den Baumstamm. Mit einem kurzen Schrei grub es die gebogenen Krallen in die raue Rinde und versuchte hinaufzuklettern.
    Sofort richtete sich die Mutter auf, und nun kam ein deutlich sanfteres Grummeln aus ihrer Kehle.
    Nick wusste, was er jetzt zu tun hatte. Solange er im Baum blieb, würde die Mutter Abstand zu ihrem Kind wahren. Da das Kleine aber kaum Klettererfahrung hatte, würde es bald den Halt verlieren und abstürzen, bevor es die Astgabelung erreichte.
    Also schaute Nick nach unten und suchte sich einen geeigneten Landeplatz.
    »Tu’s nicht«, rief Marta.
    »Aus dem Weg!«, rief Nick zurück, und dann stieß er sich mit dem linken Arm, seinem guten, starken, vom Stamm ab. Dieses Mal hatte er Glück und streifte auf seinem Weg nach unten keine Äste.
    Er landete auf einem Haufen Kiefernnadeln auf dem Rücken. Das Letzte, was er sah, bevor ihm schwarz vor Augen wurde, war das Pantherweibchen, das gestreckt auf einen anderen Baum sprang.
    Mit dem Maul hielt es das Junge im Nacken fest.
     
    Drake McBride bemühte sich, alles wiedergutzumachen, was er Gemeines über Horace gesagt hatte.
    »Guter Hund«, rief er von der Zypresse herunter.
    Doch Horace rührte sich nicht von der Stelle. Er bellte und jaulte ununterbrochen, und aus seinen gewaltigen Fängen flog Schaum.
    Drake McBride traute sich nicht hinunterzuklettern, so wild und wütend kam ihm Horace vor, völlig anders als die träge Töle, mit der der Hundeführer bei ihm im Hotel erschienen war.
    Horace schien außer Rand und Band. Er wich nicht vom Stamm der Zypresse, auf die er den Generaldirektor der Red-Diamond-Ölgesellschaft gejagt hatte. Und das war bereits das zweite Mal, dass Drake McBrides Flucht rüde unterbrochen wurde. Beim ersten Mal war er auf eine Lichtung gestolpert und hatte sich plötzlich Auge in Auge mit einem mageren kubanischen Mädchen gesehen, das ein richtig großes Gewehr auf ihn richtete und abzudrücken drohte, sollte er noch einen Schritt machen. Sie schien es durchaus ernst zu meinen, und so hatte er auf dem Absatz kehrtgemacht und war immer weitergerannt, bis dieser Bluthund seine Spur aufgenommen und ihn wie ein dummes Opossum auf den Baum gejagt hatte. »Guter Junge!«, brüllte Drake McBride gerade zum achtzehnten Mal.
    »Aaaaauuuuuuuuuuuuuuuuu«, antwortete Horace.
    Zwei Stunden ging das so, bis der Hund plötzlich herumfuhr, verstummte und mit dem Schwanz wedelte. Gleich darauf erschien am Fuß des Baumes ein Mann, ohne Hemd, dafür aber mit Skimütze, Panoramasonnenbrille und Munitionsgürtel.
    Drake McBride vermutete, dass es sich um einen Wilderer handelte, aber das konnte ihm egal sein.
    »Helfen Sie mir, Kumpel«, flehte er.
    »Kommen Sie da runter«, sagte der Fremde.
    »Aber – der Hund!«
    »Los jetzt. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Ängstlich stieg Drake McBride vom Baum. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass der Bluthund sich gerade über eine Tüte Hamburger hermachte.
    »Fünftausend hab ich für den bescheuerten Köter bezahlt, nicht zu fassen«, sagte Drake McBride zu dem Fremden. »Bloß weil es hieß, er wär von ’nem Panther gefressen worden. Schön wär’s.«
    »Wollen Sie ihn zurück?«
    »Nachdem er mich auf den Baum gejagt hat? Nein danke.«
    Der Mann schien amüsiert. »Vermutlich hat Horace aus lauter Langeweile sein Seil zerkaut.«
    Drake McBride war verwirrt. »Woher wissen Sie, wie er heißt?«
    »Horace und ich sind alte Freunde. Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Drake W. McBride.«
    »Na, so ein Glück.«
    Drake McBride streckte dem Fremden die rechte Hand hin. Der grinste zwar fröhlich, ergriff die Hand aber nicht.
    »Kennen Sie mich?«, fragte Drake McBride überrascht. Gleichzeitig machte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit.
    »Aber ja«, sagte der Mann. »Sie sind der Chef von dieser Ölklitsche, die illegal im Naturschutzgebiet nach Öl bohrt. Besser gesagt, gebohrt hat. «
    Niedergeschlagen fragte sich Drake McBride, ob sein Pech an diesem Tag wohl noch steigerungsfähig war.
    »Und wer sind Sie?«, fragte er matt.
    »Ich bin der, der die Naturschutzbehörde auf den

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