Panther
vermutet hatte, kannte der Autohändler die Zeitungsartikel und Fernsehsendungen über die Rettung des Panthers und wusste auch, welche Schlüsselrolle der junge Duane Scrod bei der Aktion gespielt hatte. Mrs. Winship hatte Randolph Smithers gegenüber erwähnt, dass ihr Enkel der Presse bisher noch keine Interviews gegeben hatte, dass das aber noch kommen könne und er dann sicher nach seinem Vater gefragt werde. Nach diesem Vater ohne Auto, ohne lebenswertes Leben, ohne Zukunft – und das alles, weil das Auto, das er guten Glaubens bei Smithers Chevrolet gekauft hatte, einen Getriebeschaden hatte.
Randolph Smithers hatte Mrs. Winship sehr schnell zugestimmt, dass es an der Zeit war, die Vergangenheit ruhen zu lassen, selbst wenn Duane Scrod senior die Chevrolet-Niederlassung abgebrannt hatte. Smithers bot an, den Tahoe zu reparieren, unter der Bedingung, dass die Scrods sich stets freundlich oder am besten gar nicht über seine Firma äußerten.
»D.J. geht seit heute wieder zur Schule«, sagte Duane senior und biss endlich in sein Sandwich mit gebratenem Barsch.
»Und wie ist seine Motivation?«, wollte Mrs. Winship wissen.
»Alles ist besser als Knast. Ich habe ihm einen neuen Rucksack gekauft.«
»Ich bin beeindruckt, Duane. Im Ernst.«
»Und ein wasserfestes Zelt für seine Campingtouren. Ich habe mir vorgenommen, besser für den Jungen zu sorgen, Millie. Ich schwöre.«
»Er braucht keine Geschenke, er braucht einen Vater«, sagte Mrs. Winship.
»Du hast recht. Genau das meinte ich ja.«
»Duane – wenn du dich wirklich erkenntlich zeigen willst, dann sei deinem Sohn ein guter Vater.« Elegant verspeiste Mrs. Winship ihre letzte Garnele. Sie wusste, welches Thema als nächstes anstand.
»Wie geht’s Whitney?«, fragte Duane Scrod senior.
»Nicht gut. Das Gesundheitsministerium hat ihren Laden geschlossen. Irgendein Minister hatte bei ihr verdorbenen Käse gekauft und ist davon krank geworden.«
»Das heißt, jetzt ist sie pleite, und das Gesundheitsministerium in Paris ist dran schuld?«
»Bei Käse verstehen die Franzosen keinen Spaß«, erklärte Mrs. Winship.
»Heißt das, sie kommt nach Hause?«
»Nein, Duane, das heißt es nicht.«
»Gut«, sagte er.
»Sie ist dabei, die Scheidung einzureichen.«
»Mir soll’s recht sein.«
Mrs. Winship zwinkerte überrascht. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihren Schwiegersohn richtig verstanden hatte.
»Es gibt da eine Dame, mit der ich mich gern verabreden würde. Sie spielt Gitarre im Kirchenorchester der Unitariergemeinde hier.«
»Ein neuer Haarschnitt und eine frische Rasur könnten deine Chancen durchaus erhöhen«, gab Mrs. Winship zu bedenken.
»Das hat D.J. auch gemeint.«
»Und für den Fall, dass deine Gitarristin außerdem beim Gesundheitsamt arbeitet, solltest du vielleicht auch mal einen Hausputz veranstalten.«
»Keine Sorge«, entgegnete Duane senior betreten.
»Aber vor allen Dingen sieh zu, dass du diesen grässlichen Papagei loswirst.«
»Millie, sie ist kein Papagei.«
»Denk wenigstens mal drüber nach«, sagte Mrs. Winship.
Wer in den vielen Zeitungsartikeln und Fernsehberichten über die Geschichte mit dem Panther nicht vorkam, war Twilly Spree. Das hatte er selbst so gewollt. Mrs. Stark, Nick, Marta und Duane waren einverstanden gewesen, ihn außen vor zu lassen, auch wenn er ja wirklich keine unbedeutende Rolle gespielt hatte.
Nachdem er Mrs. Stark zum Krankenhaus gefahren und Smoke bei ihr gelassen hatte, war Twilly eilig zu den beiden anderen zurückgefahren. Als er durch die Sümpfe sprintete, traf er zuerst auf Horace und dann auf Drake McBride. Nur einer von beiden würde außer Nick und Marta in den Hubschrauber passen. Dass das der Hund sein würde, war klar.
Als Twilly bei Nick und Marta eintraf, hatte die Sonne den Nebel vertrieben und die Bäume waren in sanftes Licht getaucht. Nicks Armbruch war wirklich übel, der Junge war vor Schmerz ohnmächtig geworden. Das Mädchen hockte neben ihm, das Gewehr im Anschlag, bereit, Nick jederzeit zu verteidigen. Twilly sah keinen Grund, ihr zu erzählen, dass er alle Patronen aus dem Magazin entfernt hatte, bevor er das Gewehr bei ihr zurückließ.
Mit einem Ast hatte Twilly Nicks gebrochenen Arm notdürftig stabilisiert. Dann hatte er sich den Jungen mit Martas Hilfe auf den Rücken gehievt und war vorsichtig zu der Lichtung gegangen, auf der der Hubschrauber landen würde. Dort hatte Twilly das Pantherweibchen gesehen, das hundert Meter vor
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