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Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Titel: Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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aufsetzen und mich stärker schminken.«
    Paul sah seine junge Begleiterin liebevoll an. Hannah bewies einmal mehr, dass sie für ihn durchs Feuer gehen würde. Aber seine Überfahrt mit dem Gummiboot war schon verrückt genug gewesen. Keinesfalls wollte er sich eine weitere Dummheit dieser Art leisten.
    Während er einer abfahrenden Straßenbahn nachsah, grübelte er über Alternativen zu Hannahs Idee nach. Wie, fragte er sich immer wieder, konnten sie Ken zum Reden bringen? Wo lag sein schwacher Punkt?
    Bei der Abfahrt der dritten Straßenbahn sah Paul allmählich ein, dass Hannah den Kern des Problems ja eigentlich schon benannt hatte: Sie wussten so gut wie nichts über Ken. Also waren die Chancen, durch ihn in der Sache weiterzukommen, ausgesprochen gering.
    Verflixt, dachte Paul und trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. Es musste noch eine andere Möglichkeit geben. Wenn er doch bloß endlich seine Erinnerungen an die Mordnacht wiederfinden würde!
    »Wir drehen uns im Kreis, ja?«, fragte Hannah leise.
    Paul nickte. »Ich fürchte ja«, sagte er niedergeschlagen. »Ich muss es wohl oder übel einsehen: In erster Linie muss ich nicht Ken oder irgend jemand anderen zum Sprechen bringen, sondern mich selbst.« Er sah Hannah ernst an. »Ich müsste die entscheidenden Stunden irgendwo in meinem Kopf gespeichert haben.« Paul tippte sich an die Stirn. »Hier drin liegt der Schlüssel.«
    »Wie wäre es mit einer operativen Entfernung Ihrer Schädelplatte?«, flachste Hannah.
    »Zu einer anderen Zeit würde ich darüber lachen«, sagte Paul, noch immer ernst. »Ich bin davon überzeugt, dass ich nur an Ort und Stelle den richtigen Auslöser finden werde, der mir mein Gedächtnis zurückgibt.«
    »Aber Sie waren doch schon im Rathaus«, sagte Hannah und wirkte etwas genervt. »Sie waren bei der Ausstellungseröffnung, ohne dass sich in Ihrem Oberstübchen irgendetwas geregt hätte. Schon vergessen?«
    »Nein, das meine ich nicht«, wehrte Paul ab. »Ich muss noch einmal an den eigentlichen Tatort zurück: ins Lochgefängnis!«
    »Unmöglich.« Hannah verschränkte die Arme. »Das gesamte Kellergeschoss des Rathauses ist während der Ausstellung gesperrt. Das wissen Sie doch selbst, Flemming.«
    »Aber es muss einen Weg geben«, sagte Paul verbissen. »Es muss!«
    »Wenn Sie gleich vorschlagen, ins Lochgefängnis einzubrechen, ist dieser Plan nicht weniger irr als meine Sexfalle.«
    »Nein, ich werde nichts Illegales mehr unternehmen«, versicherte Paul. In seinen Augen glomm ein Schimmer neuer Hoffnung auf. »Ich werde mir offizielle Hilfe organisieren.«
    Hannah stutzte kurz und winkte dann entschieden ab: »Wenn Sie darauf spekulieren, dass Mama Ihnen noch einmal . . .«
    Weiter kam sie nicht, denn Paul eröffnete ihr sein neuestes Vorhaben: »Ich kenne eine sehr hilfsbereite Kriminalbeamtin. Ich denke, sie wird mir diesen Gefallen tun.«
    Hannahs Kinnlade klappte nach unten. »Jasmin Stahl?«, fragte sie voller Verachtung.
    »Ja«, bestätigte Paul, dem die Idee, diese aufgeweckte und engagierte Kriminalbeamtin hinzuzuziehen, als die perfekte Lösung erschien. »In der Mordsache Henlein hat sie uns vor einem halben Jahr wertvolle Dienste geleistet. Das wird sie bestimmt auch dieses Mal.«
    »Wertvolle Dienste«, wiederholte Hannah süffisant. »Was hat Sie Ihnen denn sonst noch so für Dienste geleistet?«
    Paul warf ihr einen verärgerten Blick zu. »Ich glaube kaum, dass jetzt die richtige Zeit für Zickenalarm ist.«
    »Nein«, bestätigte Hannah und stieß die Tür auf. »Aber Sie sollten mal darüber nachdenken, ob es die richtige Wahl ist, Ihr Schicksal ausgerechnet in die Hände von Mamas größter Kontrahentin zu legen.« Mit diesen Worten erhob sie sich vom Beifahrersitz und stieg aus.
    Ehe Paul ganz begreifen konnte, was vor sich ging, knallte Hannah die Tür zu.
    Paul drehte die Scheibe herunter und rief ihr nach: »Hannah, was ist denn plötzlich in dich gefahren?«
    »Sie glauben wohl, dass es mit Frauen so ist wie mit Notebooks – es gibt immer eines, das schlanker und neuer ist.«
    »Was hat denn das damit zu tun?«, fragte Paul entgeistert.
    »Denken Sie doch zur Abwechslung einfach mal nach, bevor Sie noch mehr Frauen ins Unglück stürzen«, rief Hannah im Gehen. »Ich nehme die Straba!«
    »Warte! Du bekommst noch deine fünfzig Euro!«
    »Kaufen Sie Ihrer Liebsten Blumen davon«, antwortete Hannah, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Unweigerlich kamen Paul Bilder der jungen Kommissarin in

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