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Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland

Titel: Paul Flemming 07 - Die Paten vom Knoblauchsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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Dealers nenne, der Frieda höchstwahrscheinlich mit Stoff versorgt hat.«
    »Okay, raus damit!« 
    »Moment, du vergisst den Tauschhandel: Ich nenne dir den Namen, du nimmst mich dafür mit, wenn du dir den Kerl vorknöpfst.«
    Jasmin lachte laut auf. »Bist du von allen guten Geistern verlassen? Glaubst du, ich lasse mich von dir erpressen?«
    »Nein, aber ich glaube, dass du für einen guten Deal zu haben bist.«
    Jasmin schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall!«
    »Gut«, sagte Paul und drückte ihr einen USB-Stick in die Hand. »Ich erhöhe meinen Einsatz: Auf diesem Stick findest du Fotos, die ich an Friedas Todestag geschossen habe. Im Hintergrund ist ein Radfahrer zu sehen. Ich habe ihn herausvergrößert, viel ist allerdings nicht zu erkennen. Keine Ahnung, ob es Männlein oder Weiblein ist. Aber die Jacke könnte einen Hinweis liefern: grünschwarzes Karo.«
    »Mmm«, machte Jasmin. »Meinst du, unsere Techniker könnten noch mehr aus dem Bild herausholen?«
    »Ich habe mit 40 Megapixeln fotografiert. Die Auflösung ist hoch, aber nicht hoch genug, um dem Radfahrer ein Gesicht zu geben. Dazu war er einfach zu weit weg. - Also: Steht unser Deal jetzt?«
    »Gib’s auf, Paul. Den Stick hättest du mir so oder so geben müssen. Ist deine verdammte Bürgerpflicht.«
    »Sieh es mal so: Ich war einer der Ersten am Tatort, und es lässt mir keine Ruhe, den Tod dieser jungen Frau immer noch ungeklärt zu sehen. Ich kann meine Hände nicht einfach in den Schoß legen und abwarten, was passiert. Ich muss dabei sein, wenn du dir den Täter schnappst!«
    »Wärst du halt selbst Polizist geworden statt Fotograf«, ließ ihn Jasmin abblitzen.
    »Bitte!«
    »Du nervst.«
    »Bitte!«
    »Unter keinen Umständen! Und hör auf, mich so anzusehen - sonst werde ich doch wieder schwach ...«
    Jasmin informierte ihre Kollegen im Kommissariat erst über ihren Einsatz, als sie bereits vor dem Anwesen, etwa zwei Kilometer abseits von Kraftshof gelegen, angekommen waren. Ein großes Haus mit parkähnlichem Garten, das förmlich nach Geld roch. Wohl kaum das Geld von Jo Weiß selbst, dachte Paul und mutmaßte, dass es sich um den elterlichen Besitz handelte. Vor dem weiß verputzten Gebäude parkten mehrere Kleinwagen und einige Mofas. Paul wechselte einen fragenden Blick mit Jasmin, als sie nähertraten und bemerkten, dass die Haustür mit ihren blank geputzten Messinggriffen nur angelehnt war.
    »Wir sind offensichtlich eingeladen. Sehr schön, das erspart mir einen richterlichen Beschluss«, meinte Jasmin ziemlich forsch. Sie machte kein großes Federlesen, sondern drückte die Tür ganz auf und setzte einen Fuß über die Schwelle.
    Die große, mit Marmorplatten ausgelegte Diele reichte bis zu einer ebenfalls geöffneten Flügeltür, die den Blick in ein mondänes Wohnzimmer und weiter bis hinaus auf eine Terrasse mit Pool freigab. Eine Vielzahl junger Leute schwankte wie in Trance herum, sie hörten Musik, tanzten mit langsamen Bewegungen, tranken. Von den Neuankömmlingen nahmen sie keinerlei Notiz.
    »Riechst du das?«, fragte Jasmin und kräuselte die Nase. »Marihuana. Wenn Jo nicht kooperiert, kriegen wir ihn wegen Drogenbesitz dran.«
    Sie durchquerten das Foyer, dann das Wohnzimmer, vorbei an dümmlich grinsenden Jugendlichen, offenbar durchweg stoned oder angetrunken. Auf der Terrasse mussten sie mit großen Schritten über eine Ansammlung abgestellter Cocktailgläser steigen. Am Rand des Pools lagen diverse Getränkedosen herum, Energydrinks, Prosecco, Alkopops.
    »Na, sauber«, tuschelte Jasmin. »Das bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass ich keine Kinder haben möchte.«
    »Ach, möchtest du nicht?«, fragte Paul, der diese Rauschorgie zwar ebenfalls nicht guthieß, aber die Erinnerungen an seine eigene, auch nicht immer ganz harmlose Jugend nicht gänzlich verdrängt hatte.
    Jasmin schob sich an einem knutschenden Pärchen und zwei dösenden Jungs vorbei, um zwei Mädchen anzusprechen, die barbusig im Pool herumalberten, aber noch bei klarem Verstand zu sein schienen. »Hey, ihr beiden!«, rief sie ihnen zu. »Wo steckt Jo?«
    Die Mädels unterbrachen ihre neckischen Spielchen, zeigten nach oben und amüsierten sich gleich darauf weiter, indem sie sich gegenseitig mit Wasser bespritzten und untertauchten.
    Jasmin nickte Paul zu, woraufhin beide zurück durchs Wohnzimmer in die Vorhalle gingen. Von hier aus führte eine ausladende, elegant geschwungene Treppe ins obere Stockwerk.
    Auch der erste Stock zeugte von

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