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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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studierte ich Kosmopsychologie. Lass dir sagen, ich war gar nicht schlecht. Nicht unbedingt genial, aber besser als der Durchschnitt.«
    Sie lächelte matt. »Eine gute Voraussetzung, um eine Bar zu eröffnen.«
    »Die beste!« Er zog aus einem kleinen Fach an der Lehne seines Sessels ein Kissen und stopfte es sich hinter den Nacken. »Nun zu meiner Theorie. Als du an jenem Tag zur abgestürzten ELURIA gekommen bist, war das zweifellos ein emotionales Ereignis, wie es prägender nicht sein könnte. Da du schon immer auf Gerüche besonders sensibel reagiert hast – deshalb auch die Verknüpfung zu deiner Einfühlungsgabe, wenn du mich fragst –, haben sich die Gerüche am Unfallort tief in deinen Verstand gegraben. Du erinnerst dich heute noch genau daran, oder?«
    Sie nickte. »Ich könnte dir einen Vortrag darüber halten.«
    »Mit den Gerüchen verknüpften sich deine Emotionen. Trauer, Entsetzen, Verlust, Panik. Und wenn du besonders intensiv an damals denkst, wenn du über Rus’ Verlust trauerst ... Eben in den Nächten, wenn du einsam bist, im Schlaf, wenn deine Seele ihre Schutzmechanismen verliert ... Dann kommen sie zurück. Du siehst ihn vor dir. In deinen Träumen. Und heute, während du wach warst. Kein wesentlich anderer Vorgang, aber viel erschreckender, das kann ich mir vorstellen. Hast du ihn auch gerochen?«
    Wieder nickte sie nur.
    »Gefühlt?«
    Sie zog die Nase hoch.
    »Schwache, nicht paranormale Empathie«, wiederholte er. »Gefühle rufen Gerüche hervor, die Empfindungen visualisieren sich. Wahrscheinlich vor allem diejenigen, die du verdrängst. Ängste. Schmerz. Lass mich raten – Rus stirbt jedes Mal, nicht wahr?«
    »Er verbrennt.« Ihre Stimme klang leise. »Genau wie damals. Aber heute nicht. Ich – ich habe ihn weggeschickt, ehe es geschehen konnte.«
    »Und damit hast du den ersten Schritt getan, um dich selbst zu heilen.«
    »Verrückt.«
    »Du bist alles andere als ...«
    »Nein! Ich meinte, diese Situation ist verrückt. Ich habe darüber nachgedacht, einen Kosmopsychologen aufzusuchen, bin aber lieber zu dir gegangen. Jetzt stelle ich fest, dass ich bei einem Psycho-Mediker gelandet bin. Du hast gesagt, deinen Einnahmen fehlen meine täglichen Besuche. Du solltest mir diese Sitzung in Rechnung stellen.«
    »Geht aufs Haus.« Sandior sah sichtlich zufrieden aus. »Und jetzt gehen wir in die Bar zurück. Dort betrinkst du dich. Befehl vom Psycho. Du musst endlich anfangen, Rus’ Tod zu überwinden. Und glaub nur nicht, dass dein weiterer Weg besonders einfach werden wird.«

6.
    Eritrea Kush:
    Doppelt abgestürzt

    Das Schiff erinnerte auch aus der Nähe an eine Wespe. Oder zumindest an den Hinterleib eines solchen Insekts, denn die Spitze der insgesamt etwa vierzig Meter messenden Einheit hatte sich beim Absturz in den Boden gebohrt. Was aus dem Krater ragte, war schrecklich deformiert.
    Abgestürzt , dachte Eritrea. Genau wie ich. Dabei hatte sie gehofft, es sei seit einem knappen halben Jahr vorbei. Schon so lange hatte sie von Rus nicht mehr geträumt, geschweige denn, ihn tagsüber gesehen. Und nun das. Aus heiterem Himmel vermischte sie Gegenwart und Vergangenheit und dachte an den Namen seines Schiffes.
    ELURIA. Unvermittelt schien alles wieder beim Alten.
    Der Geruch.
    Das geschmolzene Metall.
    Das stinkende, brennende Plastik.
    Verbrannte Erde, Rauch und kleine ferne Feuer.
    Wahrscheinlich verbrannten einige Insassen des Schiffs gerade in dem Wrack.
    »Wir nähern uns«, sagte Icho Tolot. »Ihr Schutzanzug ist unbeschädigt, Eritrea?«
    Sie warf einen routinemäßigen Blick auf die Anzeigen der Selbstdiagnose. Dieser Ablauf war tausendfach geübt und ihr so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie nicht nachdenken musste, um die Werte aufzunehmen und zu analysieren. »Alles in Ordnung.«
    Aber nichts war in Ordnung. Sie war abgestürzt. Zurück in ihre Vergangenheit. Mitten in ihren Albtraum.
    Fehlt nur noch, dass ich Rus wiedersehe. Bei diesem Gedanken kroch Angst in ihr hoch.
    »Steigender Blutdruck«, hörte sie die Stimme der in den Schutzanzug integrierten Cybermed und war heilfroh, dass es niemand außer ihr hören konnte. »Beschleunigter Puls.« Ein kurzes Summen, dann: »Erhöhter Augendruck. Ich injiziere Luktodin. Dosis in unbedenklicher Höhe.«
    Ein kurzes Gefühl von Wärme breitete sich von ihrer Schulter ausgehend im ganzen Körper aus. Aber sie spürte es brennen ...
    Nach außen merkte man ihr hoffentlich nichts an. Ein Versagen ausgerechnet

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