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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sein Vorstellungsgespräch bei Arolen gehabt hatte. Neben Dr. Nachman saß Dr. Sinclair Glover, ein kleiner, wohlbeleibter, rotgesichtiger Mann, der ihm mitteilte, er leite die Fötus-Forschung.
    Neben Dr. Glover saß Dr. Winfried Mitchell, ein bärtiger, aber kahlköpfiger Mann mittleren Alters, der eine Gestellbrille trug. Nachman sagte, Mitchell leite die Entwicklung von psychotropen Medikamenten. Adam hatte den unbestimmten Eindruck, der Mann sei ein Psychiater, nach der Art zu urteilen, wie ruhig er der Unterhaltung zuhörte, ohne selbst etwas zu ihr beizusteuern und doch gleichzeitig eine Überlegenheitsmiene beizubehalten.
    Auf der anderen Seite von Dr. Mitchell war einer der Geschäftsführer, ein William Soundso, Adam hatte seinen Nachnamen nicht verstanden. Er entsprach absolut dem Klischee der Ivy-League mit sandblondem Haar und einem jungenhaften Gesichtsausdruck. Des weiteren saß noch Brian Hopkins am Tisch, der die Management-Ausbildung leitete, Miß Linda Aronson, der Public Relations oblag, und ein jovialer älterer Mann mit Namen Harry Burkett, der Manager der Puerto-Rico-Anlage.
    Aufgrund seiner Erinnerung an seine Erfahrungen auf der Fjord widerstrebte es Adam zuerst, von den Speisen zu nehmen, aber alle anderen aßen mit Gusto, und niemand schien unter Drogen zu stehen. Davon abgesehen, überlegte Adam, wenn sie vorgehabt hätten, ihn unter Drogen zu setzen, hätten sie das schon auf dem Flugzeug tun können.
    Die Atmosphäre am Tisch war entspannt, und jeder ließ es sich angelegen sein, Adam willkommen zu heißen. Burkett erklärte, der Grund, weshalb MTIC Puerto Rico als Standort für ihr Forschungszentrum ausgewählt habe, liege darin, daß die Regierung hervorragende Steueranreize wie auch eine Politik der Nichteinmischung biete. Es stellte sich heraus, daß viele pharmazeutische Firmen große Anlagen auf der Insel unterhielten.
    Adam erkundigte sich nach den strengen Sicherheitsmaßnahmen.
    »Das ist der Preis, den wir dafür zu zahlen haben, daß wir in diesem Paradies leben«, sagte Harry Burkett. »Es besteht immer eine Möglichkeit terroristischer Aktivität von seiten der kleinen Gruppierung, die für die Unabhängigkeit Puerto Ricos kämpft.«
    Adam fragte sich, ob das der ganze Grund sei, aber er verfolgte das Thema nicht weiter.
    William, der leitende Angestellte, blickte zu Adam hinüber und sagte: »MTIC hat eine bestimmte Philosophie in bezug auf das medizinische Gewerbe. Wir sind der Ansicht, daß ökonomische Interessen den Dienst am Patienten verdrängt haben. Ich habe gehört, Sie stimmen dieser Prämisse zu.«
    Adam bemerkte, daß die anderen am Tisch Anwesenden zuhörten. Er schluckte ein bißchen Dessert hinunter und sagte: »Ja, das stimmt. Während der kurzen Zeit, die ich Medizin studiert habe, war ich entsetzt von dem Mangel an Humanismus. Ich hatte den Eindruck, daß Technologie und Forschung für lohnender als die Sorge um den Patienten angesehen wurden.«
    Am Tisch befanden sich einige Ärzte, und Adam hoffte, er habe sie nicht beleidigt, bemerkte aber, wie Dr. Nachman lächelte. Adam war erfreut, denn er glaubte, je enthusiastischer sie in bezug auf ihn seien, desto größer sei seine Chance herauszufinden, was hier vor sich gehe.
    »Glauben Sie, daß Ihre Haltung es schwierig machen würde, mit Ärzten umzugehen?« fragte Linda Aronson.
    »Keineswegs«, sagte Adam. »Ich glaube, mein Wissen um die medizinische Wirklichkeit wird das sogar einfacher machen. Als Verkaufsvertreter bin ich annehmbar erfolgreich gewesen.«
    »Von dem, was Bill Shelly berichtet hat«, sagte Nachman, »glaube ich, daß Mr. Schonberg zu bescheiden ist.«
    »Adam, hat Ihnen jemand unsere Pläne beschrieben, falls Sie sich entscheiden sollten, sich unserem Ausbildungsprogramm für Manager anzuschließen?« fragte Dr. Glover.
    »Nicht ausführlich«, sagte Adam.
    Dr. Nachman verschränkte seine Hände und lehnte sich vor. »Arolen steht davor, als Ergebnis unserer Fötus-Forschung eine ganz neue Generation von Medikamenten und Behandlungsmodalitäten vorzustellen. Wir suchen jemanden, der mit Linda zusammenarbeitet, um den medizinischen Beruf in diesen neuen Konzepten auszubilden. Wir sind der Ansicht, daß Sie die perfekte Ausbildung und die beste Haltung für diese Position mit sich bringen.«
    »Genau«, sagte Linda. »Aber wir wollen Sie nicht überfahren. Zuerst würde Ihre Tätigkeit nur darin bestehen, sich mit der Arolen-Forschung vertraut zu machen.«
    Adam wünschte, er hätte mehr

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