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Pinguinwetter: Roman (German Edition)

Pinguinwetter: Roman (German Edition)

Titel: Pinguinwetter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Sabbag
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man ihm lassen. Zumindest wenn es um sein Quengeldurchhaltevermögen ging.
    »Ganz schön nervig manchmal, die Kleinen, was?«
    Ich drehte mich um. Hinter mir stand ein dunkelhaariger Mittdreißiger, der mich sympathisch anlächelte. An seiner Hand hatte er ein kleines Mädchen, das ungefähr in Finns Alter sein musste.
    »Ja.« Ich lächelte unsicher zurück. »Manchmal schon.«
    Hoffentlich kommt jetzt nicht der Spruch mit dem Sie geben einem aber dafür so viel zurück, dachte ich, den benutzen sie doch immer alle.
    »Sie geben einem aber dafür so viel zurück«, sagte der Mittdreißiger.
    Ich kämpfte mit mir, jetzt nicht die Augen zu verdrehen.
    »Keine Sorge, war ’n Scherz!« Er lachte. »Ich habe gerade Ihr Gesicht gesehen. Mit Authentizität haben Sie schon mal keine Probleme.« Sein Lachen wurde zu einem breiten Grinsen.
    Was soll das denn jetzt?
    »Von meinen Problemen haben Sie ja wohl keine Ahnung«, wetterte ich zurück.
    Was meint der Typ denn bitte, wer er ist? Mich so von der Seite anzumachen, und dann noch mit Kind. Zu Hause sitzt wahrscheinlich seine Frau gerade hochschwanger mit dem zweiten, und er kümmert sich um meine Probleme.
    »Tut mir leid, ich wollte nicht nerven.« Er wandte sich wieder ab. »Das war nur nett gemeint.«
    »Schon gut.«
    Ich sah ihn mir aus dem Augenwinkel noch mal genauer an. Dass er schlecht aussah, konnte man nicht behaupten. Im Gegenteil. Dunkle Haare, helle Augen, markantes Gesicht. Im Grunde genau das, worauf ich immer wieder aufs Neue ansprang. Aber junge Väter beim Marktwerttest waren nicht mein Ding.
    »Ganz schön viel los hier heute«, versuchte ich es jetzt in nett.
    »Ja, wegen des Eisbärbabys. Sie haben doch sicher auch im Fernsehen davon gehört.«
    Eisbärbaby? Gibt denn jeder Zoo direkt eine Pressemitteilung an Frauke Ludowig ab, wenn ein neuer Sohlengänger geboren wird?
    »Ehrlich gesagt, nein«, gestand ich.
    Ob ich jetzt eine schlechte Patentante bin?
    »Ist die Sensation hier, diese Saison«, erklärte er.
    »Dann sind Sie also öfter hier?«
    »Ja, in der Tat«, gab er zurück und deutete lächelnd auf das kleine Mädchen an seiner Hand. »Maya und ich besitzen Dauerkarten. Eigentlich müssten wir gar nicht in dieser Schlange anstehen«, er lächelte und zuckte mit den Schultern, »aber ich bringe Maya gerade das Teilen und das Verzichten bei, und da passte es irgendwie nicht so richtig, sich hier vorzudrängeln.«
    Oh, dämmerte es mir, auch noch ein Übervaterexemplar.
    »Wie viele Personen?«, donnerte es aus dem Eintrittskartenhäuschen.
    Eine mittelalte Matrone mit Dutt sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen und zusammengekniffenen Augen ungeduldig von ihrem Hochsitz aus an, als ob ich ein Reh sei, das es zu erlegen galt.
    »Äh … eine und … ähm … eine halbe?«
    »Halve han mir nit«, gab die Matrone unbeeindruckt zurück.
    »Ich meine ihn hier.« Ich deutete auf Finn. »Mein … ähm … das Kind.«
    »Wie ald?«
    »Dreißig. Wieso? Spielt das eine Rolle?« Ich wunderte mich.
    Sah ich etwa so jung aus, dass man mir kein Kind zutraute? Das war neu.
    »Hat sich god gehalde, für dressig.« Die Frau versuchte sich offensichtlich an einem Scherz. »Sagen Se mir jetz nit, dat der do Benjamin heiß, wie der … der met dem Knopp do …« Der Matronendutt wackelte und hüpfte beim Lachen wild hin und her.
    »Button, Benjamin Button. Und nein, heißt er nicht«, gab ich säuerlich zurück. »Was ist denn jetzt mit ihm?«
    »Wie ald?«, wiederholte die Matrone stoisch.
    Denk nach, Charlotte, wie alt ist Finn noch mal? Ich versuchte, alle Kindergeburtstage der letzten Jahre abzurufen. Ein grauenhaftes Erlebnis nach dem anderen spulte sich in meinem Kopf ab, ein Best-of aller je mit Finn erlebten Katastrophensituationen.
    Finn übergibt sich auf mein teuerstes Mexx-Kostüm: 1. Geburtstag.
    Finn und sein Freund Kevin übergeben sich auf mein neues Sommerkleid vor meinem erstem Date mit (inzwischen) Exlover Bernd: 2. Geburtstag.
    Schaumkussschlacht mit mir als Ziel: 3. Geburtstag.
    Hatte ich was vergessen? War da ein vierter Geburtstag irgendwo, den ich verdrängt hatte? War da nicht mal was mit Körperfarben und einem weißen Hosenanzug …? Wann hatte Finn überhaupt noch mal Geburtstag?
    »Frollein, kumme Se ens zo Potte hee.« Die Matrone holte mich zurück in die Realität. »Se weede jo wall noch wesse, wie ald Üür Kind is, wa?«
    »Na ja, so zwischen drei … und fünf. Und überhaupt, es ist nicht …« Ich biss mir auf die Lippen. Was

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