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Pinguinwetter: Roman (German Edition)

Pinguinwetter: Roman (German Edition)

Titel: Pinguinwetter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Sabbag
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mein Kreislauf war im Keller. Aber: Es hätte schlimmer kommen können. Doch Gott sei Dank war der rosa Schlüpfer mit der Aufschrift Bitch Power in der Wäsche.
    Monas Stimme holte mich zurück in die Realität: »Eric und ich haben dir die Sachen ausgezogen. Du warst ja zu nichts mehr in der Lage. Ich will zwar nichts sagen, aber das mit den Wochentagen …«
    »Schon gut!«
    Mona blieb jedoch erbarmungslos. »Ganz schön eng, deine Jeans. Wir haben uns gefragt, wie du die überhaupt angekriegt hast.«
    » Ihr euch? «, wiederholte ich schockiert.
    »Ja. Also, wie?«
    »Im Liegen natürlich.«
    »Verstehe. Und ich dachte immer, die Boyfriend-Jeans trage man weit?« Mona pulte weiter in der offenen Wunde.
    Ich entschied mich für das Ignorieren und wechselte das Thema: »Und außerdem, wieso schleppst du hier fremde Männer rein? Das ist meine Wohnung! Er hat hier nichts zu suchen!«
    »Aber ich dachte, ihr kennt euch. Ihr wirktet so vertraut, als du auf seinem Schoß saßt.«
    »Oh Mann, ich muss mich bei ihm entschuldigen. Er muss sonst was von mir denken. Und das mit Kind!«
    »Was für ’n Kind?«, fragte Mona verwirrt.
    »Das erzähle ich dir ein andermal.«
    Ich musste Eric schleunigst finden und mich entschuldigen, da kam ich nicht drum herum.
    Nur wo?
    »Ach ja, er hat mir seine Nummer für dich mitgegeben«, warf Mona beiläufig ein. »Nur für den Fall, dass du mal einen Begleiter auf dem Spielplatz brauchst, meinte er. Keine Ahnung, was das bedeuten soll. Gehst du neuerdings auf Spielplätze, um dich zu entspannen?«
    »Danke Mona, du bist die Beste, ich werd’s dir bei Gelegenheit erklären. Gibst du mir seine Nummer?«
    Ich notierte die Nummer auf einem herumliegenden Werbeprospekt für Diätpillen, die angeblich automatisch das gegessene Fett absorbierten (vorsorglich hob ich es auf – für Notfälle) und fragte mich, wieso so was immer in meinem Briefkasten landete.
    Dann ließ ich mich wieder schlaff ins Bett fallen. Sollte ich direkt anrufen? Ich traute mich nicht. Schließlich hatte ich mich mächtig peinlich aufgeführt. Und was sollte ich überhaupt sagen? Sorry, dass ich dich angekotzt habe?
    Andererseits hatte er mir seine Nummer übermitteln lassen. Das bedeutete, dass er mich wiedersehen wollte, was wiederum bedeutete, dass er mich mochte. Und das war doch schon mal nicht schlecht.
    Allerdings war ich nicht gerade in Bestform, vielleicht sollte ich mich erst mal ausnüchtern. Also verschob ich das Telefonat und drehte mich noch mal auf die Seite. Sicher könnte ich klarer denken, wenn ich noch etwas geschlafen hätte.

7. Kapitel
    Ein lautes Rufen und Klopfen an der Tür weckte mich. Ich fühlte mich jetzt noch geräderter als nach dem ersten Aufwachen.
    »Ja, ja, ich komme schon!«, rief ich, während ich mich mühsam aus dem Bett schälte, mir schnell meine Nickihose überzog und mich zur Tür schleppte.
    Als ich sie öffnete, stand Mona mit Finn an der Hand davor.
    »Oh.« Ich versuchte angestrengt, mich daran zu erinnern, ob ich mit der Terrorbekämpfung dran gewesen war.
    »Paul hat mir Finn gebracht, nachdem er dich nicht wach gekriegt hat«, klärte Mona mich auf. »Und er hielt es auch für besser, dass Finn erst mal zu mir kommt. Wie ich sehe, geht es dir auch nicht wirklich besser?!«
    »Charly sieht kacka aus!«, bemerkte jetzt auch Finn.
    »Was für ein schöner Start in den Tag!«, bedankte ich mich und ließ die beiden rein.
    Im Wohnzimmer lagen überall auf dem Boden Chipstüten, halbleergegessene Gummibärchenpakete und das fast leere Nutella-Glas herum. Anscheinend hatte ich einen nächtlichen Post-Alkohol-Flash gehabt, an den ich mich nur noch ganz dunkel erinnern konnte.
    »Oh Mann!«, stöhnte Mona, »ganz schön übel, das hier.«
    Sie begann, alles nacheinander aufzusammeln und in die zerknüllte Einkaufstüte zurückzupacken, die neben dem Sofa lag.
    »Ich sag das nicht gerne, Charly«, meinte sie zögernd, »zumal ich deinen Zustand verstehe.«
    Mit angeekeltem Gesicht zog sie eine halbe Bifi aus der Sofaritze. Finn versuchte sofort, sie ihr abzunehmen. Er schien ein leichtes Fleischmanko zu haben; Trine kochte vorwiegend fleischlos.
    »Aber bitte tu mir unbedingt einen Gefallen, ja?«
    Wenn sie jetzt wieder mit dem Filzen anfängt, dachte ich, drehe ich ihr den Hals um. Ich werde ganz sicher nicht ins Pelzgeschäft von morgen einsteigen. Und falls es Eric betrifft – es ist einfach viel zu peinlich, was gestern vorgefallen ist. Was soll ich ihm also überhaupt

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