Pink Christmas (German Edition)
verschwindet im Nachbarzimmer und kommt mit einer Karaffe zurück. Rom, wie wäre das toll. Man könnte auch Weihnachen fliegen … Vor Stanges Augen zieht das nächtliche, beleuchtete Kolosseum vorbei, jetzt der P etersdom …
„Der Trevibrunnen – fontana di Trevi!”
„Wie bitte?” Über Maschmanns Miene fliegt ein Lächeln.
„Nanu, zwei Dampfer! Welch ein Leben auf dem Strom!”, ruft Stange begeistert, kneift die Augen zusammen, um festzustellen, sich nicht zu irren.
„Nein, nein!”, hört er Maschmann entfernt sagen.
„Doch, ich … se..he..he.. zwei. Zwei In..seln. Wie komisch!”. Er fällt in den Sessel. Herrlich dieses weiche Polster … Ausruhen tut gut!
Maschmann schenkt ein.
„Die…ses Gesöff, wun…der…bar! Kräftige Würze! Rom?”
Er lacht lauthals, ihm geht’s gut. So ein herrlicher Abend, und die Gespräche …
„Schiff ahoi!”
Stange erinnert sich nächsten Morgen an nichts mehr. Jedenfalls anfänglich. Er hört, dass jemand pfeift - die Töne sind weit weg. Es klingt fröhlich.
Wie er ins französische Bett gekommen sei, will er von Maschmann wissen, der ihm putzmunter ein Frühstück serviert: Ein Ei, Orangensaft, Brötchen, Butter, Marmelade, Käse, eine Yoghurt.
„Wie im Hotel!”, gibt er verschlafen von sich, und wischt sich den Schlaf aus den Augen, dreht seinen Kopf hin und her, beugt die Knie, bewegt die Zehen. Ja, alles noch in Ordnung. Was für ein Nachthemd? Egal! Ein Blick nach draußen. Die Sonne lugt unter den Wolken hervor. Wie sich das Wasser spiegelt. Heute wird es sicher schön.
„Mein Gott, wie spät ist es?”
„Bevor du lagst, haben wir beschlossen, uns zu duzen. Du hast ständig meinen Namen wiederholt: Leon, Leon, Leon …Du hast fast meinen ganzen Wein ausgetrunken!”
„Es ist 11 Uhr.”
Stange schüttelt mit dem Kopf. Er versucht sich zu erinnern …
„Leon?” In kleinsten Schritten kommt sein Gedächtnis zurück.
„Ein hübscher Name!”
„Erzähl mal!”
Er habe mich behutsam aufgerichtet, dann ausgezogen, ins Bad geführt. Ich hätte gesagt, dass ich vorm Schlafengehen immer dusche.
Er tut es tatsächlich.
Ich sei beinahe ausgerutscht, und er sei mit unter die Dusche gekommen, ein Hinfallen wäre doch eine Katastrophe gewesen. Er habe direkt hinter mir gestanden, und ich hätte ständig gekichert wie ein junges Mädchen. Danach habe er mich auf die Matratze geworfen, wo ich gleich eingeschlafen sei
Entspricht das der Wahrheit?
„Heute Morgen bist du um 8 Uhr wach geworden!”
„Wie, und dann habe ich noch einmal bis um 11 Uhr gepennt?”, fragt der Langschläfer scheinheilig, was Leon nicht bemerkt.
„Nein, nein, erst ab 10 Uhr!”
„Du hattest immer noch einen Rausch!”
„Ach!”
Wie gut, dass Leon nicht gemerkt hat, dass er längst wieder auf dem Damm war. Wie man sich verstellen kann, ohne sich zu verraten?
„Jonny, und du wolltest dir überlegen, ob du das Zimmer meiner Schwester übernehmen willst.”
„Bist du dir sicher, Leon?”, fragt sein neuer Freund noch im Zweifel, dass es stimmt, was er hört.
„Du hast mir gestanden, dass deine zweite Ehe eine Fehlentscheidung war, du hättest bis vor kurzem aber nicht allein gelebt.”
„So?”
„Er hieß Adrian!”, hast du mich wissen lassen. Der Mann wäre dreißig Jahre jünger gewesen. Wie ich.“ Leons Lachen schallt durch den Raum, flitzt durch die offenen Türen und kommt als Echo zurück. Er kann sich kaum einkriegen. Sein Mund reicht plötzlich von einem zum anderen Ohr, als er sich beruhigt. Seine Augen funkeln, wie die Sterne am Himmel, der sich gelichtet hat. Dann zieht er die Stirn kraus:
„Mein Gott, so jung ins Gras beißen zu müssen!”
Jonny richtet sich im Bett auf, starrt nach draußen. Keine Wolke mehr am Firmament, ein gutes Zeichen, denkt er im selben Augenblick. Gar nicht so schlimm mit der zerbrochenen Möwe …
„Was ist?”
„Ein kleiner Scherz. Ich bin zwölf Jahre jünger als du!”
„Habe ich wirklich von Adrian gesprochen?”
Leon stellt das Tablett vor Jonny ab, rückt die Unterlage zurecht, schüttelt die Kissen durch und häuft sie hinter seinem Rücken auf.
Jonny beißt gierig in eine Brötchenhälfte! Woher der Hunger?
Man, wie kross! Er leckt sich seine Finger, sie sind voller Marmelade.
„Selbst gekocht!”, sagt Leon voller Stolz. „Meine Sparaktion!”
„Und wo hast du gepennt?”, fragt Jonny, immer noch voller Zweifel über das Geschehene.
„Wo schon?”, gibt Leon lachend zur Antwort. Sein
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