Pink Christmas (German Edition)
seinen Vätern.
Währenddessen stellt sich Sven mit seinem alten Golf neben den Sportwagen, um Jan nach seinem Date Bericht zu erstatten.
„Moin, Sven“, begrüßt der Juniorchef seinen Freund, „du bist aber ganz schön mutig, dich hier neben die ‚Zuhälterschleuder’ zu stellen. Lass bloß keinen Rost rüberspringen, kann ganz schön teuer werden“, frotzelt er. „Wie war es denn gestern? Konntest du deinen Stau loswerden oder muss ich noch einmal Hand anlegen?“, plappert er weiter und achtet nicht darauf, dass Sven mit dem Kopf schüttelt und seinen Finger auf den Mund legt. „Das muss dir doch nicht peinlich sein, Süßer, wofür sind Freunde denn da“, redet Jan weiter und wird durch ein Aufkeuchen unterbrochen.
Erschrocken dreht er sich um und sieht direkt in die Augen von Tom!
„Tom!“, flüstert er, „was machst du denn hier?“
„Euch stören, wie mir scheint“, antwortet er mit einer eisigen Stimme, die Jan das Blut in den Adern gefrieren lässt. „Die ‚Zuhälterschleuder’ gehört übrigens Stefan“, setzt er noch einen drauf und verschwindet im Haus.
„Scheiße! Scheiße! Scheiße! Warum kann ich bloß meine vorlaute Klappe nicht halten? Was mach ich denn jetzt, Sven? Du musst mir helfen!“, fleht er ihn an.
„Wie soll ich das denn machen?“, grübelt er. „Warte auf der Terrasse auf mich. Ich versuche, mit ihm zu reden.“
Eine halbe Stunde vergeht.
Jan läuft in der Zeit Rillen in den Holzfußboden der Terrasse, setzt sich in einen Strandkorb, nur um gleich wieder aufzuspringen.
Dann kommen Sven und Tom lachend um die Ecke.
Provozierend dicht bleibt der Hopper vor Jan stehen.
„So, und du wolltest Sven von seinem „Stau“ befreien?“
„Tom … das, das ist nicht so, wie du denkst. Ich …“
„Und hab ich nicht vor einer Woche erst gehört, dass du in mich verliebt bist?“, fällt Tom ihm ins Wort.
„Bin ich doch auch. Du verstehst …“, setzt Jan wieder an und wird erneut Tom unterbrochen.
„Was gibt es denn da nicht zu verstehen?“
„Kannst du mich endlich mal ausreden lassen, Tom Miebach! Hier gibt es nicht falsch zu verstehen, weil es nichts falsch zu verstehen gibt“, faucht Jan den Hopper mit seiner wundersamen Logik an.
„Uh, mein Kätzchen zeigt seine Krallen. Weißt du eigentlich, wie süß du aussiehst, wenn du dich so schön aufregst, Janny?“
„Ich bin kein Kätzchen, nicht süß und nenn mich nicht Janny“, schnauzt er Tom an.
„Oh doch, du bist mein kleines, süßes Janny-Kätzchen, in das ich mich schon lange verliebt habe, es aber nicht wahrhaben wollte“, meint Tom vorsichtig.
„Meinst du das auch wirklich ernst, Tom?“, flüstert Jan ängstlich. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn du nur mit mir spielst.“
„Ich hab noch nie etwas ernster gemeint Jan. Ich liebe dich, das habe ich endlich begriffen!“
Lange stehen die beiden Verliebten eng umschlungen auf der Terrasse, bis Tom sanfte Küsse auf Jans Gesicht verteilt. Auf die Stirn, die Nase, die Wangen, und endlich auf den Mund.
Erlösend seufzt Jan auf und heißt Toms Lippen mit sanftem Druck willkommen. Als der Kuss endet, sehen sie sich verliebt an und merken erst jetzt, dass sie nicht mehr alleine sind.
Andi und Micha, Andrea und Jörg, Frank und Stefan und auch Sven stehen um sie herum und strahlen wie Honigkuchenpferde.
Und Andi klatscht sogar noch mit Sven und Micha ab.
„Strike!“
„Eine Runde Sekt für alle“, ruft Frank in die Runde.
„Dads? Schlimm, dass ich mich für diese heiße Schnitte entschieden habe?“, fragt Tom.
„Ach Junge, warum sollte es? Wenn ich so in eure Gesichter sehe, dann denke ich, dass das die allerbeste Wahl ist“, antwortet Frank seinem Sohn grinsend, während Stef zustimmend nickt.
„Und ihr, Ma und Pa? Ihr werdet keine Enkelkinder kriegen“, fragt Jan nun seine Eltern.
„Jan, wir haben dich lieb, egal ob mit Freund oder Freundin. Und dass du auf Jungs, oder besser, auf Tom stehst, weiß ich doch schon lange. Also, werde glücklich mit ihm. Unseren Segen hast du“, antwortet seine Mutter strahlend.
„Und außerdem“, fügt Jörg noch schmunzelnd hinzu, „haben wir jetzt unseren Koch wieder!“
Seit über drei Monaten sind die beiden nun schon zusammen. Glücklich zusammen! Und heute ist Heiligabend.
Mit einer inneren Unruhe erwacht Jan aus einem tiefen Schlaf. Vorsichtig schält er sich aus Toms Umarmung, immer darauf bedacht, seinen Süßen nicht zu wecken. Auf leisen Sohlen geht er zum Fenster
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