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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Grams
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auf Jean heftete. „Was ist Ihnen?“ fragte er erneut.
    „Nichts, Frank.“ Jean versuchte ein Lächeln. „Ich mache mir Sorgen um unser Schicksal.“
    „Das ist halb so schlimm, Herr“, versuchte Frank den Menschen zu trösten, indem er lässig abwinkte. „Es wird sich schon ein Ausweg finden. – Soll ich Ihnen einen Schottenwitz erzählen, Herr?“
    „Nein, Frank, jetzt nicht.“ Jean versuchte sich von dem Boden zu erheben. Mit Hilfe der kräftigen Arme Franks gelang es ihm schließlich – aber nur halb, denn er sackte gleich wieder in die Knie. Eine unbarmherzige Gravitation zog ihn nach unten.
    „Verdammter Mist“, fluchte er und vernahm im gleichen Augenblick in seinem Gehirn einen erstaunten Ausruf. Jean lächelte. Mit seinen Flüchen konnten die Fremden wahrscheinlich nichts anfangen.
    Schweigend wartete er, was weiter geschehen würde Aber langsam und gleichmäßig verstrich die Zeit, ohne daß sich etwas tat.
     
    *                     *
    *
     
    Der dunkelviolette Planet hob sich von der samtenen Schwärze der Unendlichkeit kaum ab.
    Wie eine Perlenkette, die aus zwölf einzelnen Perlen bestand, stießen die unsichtbaren Schiffe in die dunkle, lichtabweisende Atmosphäre des Planeten hinein.
    Das geisterhaft grüne, violett untermalte Licht in den Kabinen war greller geworden, das regelmäßige Ticken zu einem mächtigen Hämmern angeschwollen. Die Strahlmassen, die aus den unteren Böden der Raumschiffe flössen, verhinderten einen jähen Sturz auf jene rätselhafte, dunkle Welt, die eine unbarmherzige Anziehungskraft besaß und mit Gewalt die Flugobjekte in die Tiefe zog. Die Bremsstöße erfolgten kräftiger und regelmäßiger …
    Jean Meloir wußte von all diesem nichts.
    Er lag schwer auf dem Fußboden der Kabine und hatte Mühe, die ihn umgebende Luft einzuatmen. Die Gravitation preßte ihn derart nieder, daß es ihm nur mit Mühe gelang, seinen Brustkorb zu heben und zu senken. Aus seinem Munde kamen nur Keuchlaute, als er zu sprechen versuchte.
    „Möchte bloß wissen, was jetzt schon wieder los ist“, wollte er sagen.
    Selbst der ungemein kräftige Robot hatte Mühe, Jean den Kopf zuzudrehen.
    „Es wird gleich vorbei sein“, meinte er. „Der Andruck wird schon wieder schwächer.“
    Frank hatte recht. Mit Erleichterung bemerkte Jean, daß die Kraft ihn nicht mehr so sehr zu Boden zog, wie das in den letzten Minuten der Fall gewesen war. Das grelle Leuchten in der Kabine war ebenfalls wieder dunkler geworden, sogar noch dunkler als zuvor. Die grüne Farbe war einem Großteil der violetten Einstrahlung gewichen. Tiefrot leuchteten die Augen Franks in der seltsamen Dämmerung.
    Ein kaum wahrnehmbarer Ruck ging in diesem Augenblick durch den Flugkörper – dann schien jedes Geräusch, jede Bewegung in den Kabinen erstarrt zu sein.
    Wie aus weiter Ferne drangen die fremden Gedanken in das Gehirn Jeans.
    „Wir sind angelangt, Fremdling. In wenigen Sekunden wird sich eine Öffnung an jener Wandseite bilden, auf die du soeben blickst. Verlasse mit deinem Gefährten den Raum und schreite durch den sich öffnenden Gang. Wir werden euch erwarten.“
    Die Gedanken erstarben, und im gleichen Moment entstand an der gegenüberliegenden Wand, die Jean in seinem Blickfeld hatte, eine mannshohe Öffnung und gab den Weg in einen dahinterliegenden dunkelglühenden Flur frei.
    Es fiel dem Franzosen schwer, sich vom Boden zu erheben. Obwohl das Schiff – nach den ‚Worten’ des Fremden zu urteilen – schon gelandet sein mußte, besaß dieser Planet, auf dem er sich möglicherweise befand, eine ungeheure Schwerkraft, die ihm zu schaffen machte. Mit der Hilfe Franks schließlich kam er auf die Beine. Seine Beine waren schwer wie Blei, als er sich in Bewegung setzte. Langsam gingen er und Frank durch den Gang, während hinter ihnen die Wandöffnung automatisch zuglitt.
    Die fremden Gedanken, die sich in Jeans Gehirn schlichen, beschrieben ihm genau den Weg, der er zu gehen hatte. Und als er endlich vor einer deutlich erkennbaren Tür stand, befahlen ihm die Gedanken: „Halt, Fremdling!“
    Jean blieb an der Stelle stehen, auf der er gerade stand. Lautlos öffnete sich vor ihm die Tür und gab den Weg in eine Kabine frei, die in den typisch grünvioletten Schein getaucht war.
    Und dann erblickte Jean zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit die seltsam formlosen, dunkelvioletten Wesen, die er zum ersten Male aus etwa weiterer Entfernung auf dem Pluto gesehen hatte!
    Jean hatte

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