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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Machtgefühl, das ich vorhin schon einmal gehabt hatte, stieg in mir auf, und plötzlich rührte sich die Eiche über unseren Köpfen. Mit einem ohrenbetäubenden
Krachen schnellte ein knorriger Ast, der ungefähr so dick war wie meine Taille, nach unten und knallte dem Anführer der Satyrn voll gegen den Kopf. Er ließ mich los und taumelte rückwärts, während der Ast ausholte und ihm noch einen Schlag in den Magen verpasste, der ihn zu Boden schleuderte. Die anderen Satyrn wichen zurück.
    Der Ziegenjunge rappelte sich auf und starrte mich wutentbrannt an. »Ich verstehe, du magst es lieber auf die harte Tour«, keuchte er und wischte sich den Schmutz ab. Er schüttelte den Kopf, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und machte einen Schritt auf mich zu. »Das ist okay, wir können hart sein, was, Jungs?«
    »Genau wie ich.« Ein dunkler Schatten glitt zwischen den Bäumen hervor, als wäre ein Stück Finsternis zum Leben erwacht. Die Satyrn blinzelten verblüfft und traten hastig von mir zurück, als Ash mitten durch die Herde schritt. Er baute sich hinter mir auf, legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich an seine Brust. Mein Herz begann zu rasen, und mein Magen fuhr Achterbahn. »Die hier«, knurrte Ash leise, »ist tabu.«
    »Prinz Ash?«, stammelte der Anführer, während der Rest der Herde respektvoll die Köpfe neigte. Der Ziegenjunge war blass geworden und hob beschwichtigend die Hände. »Entschuldigt, Eure Hoheit, ich wusste ja nicht, dass sie Euch gehört. Tut mir aufrichtig leid. Ist ja nichts passiert, oder?«
    »Niemand rührt sie an«, erklärte Ash mit eisiger Stimme. »Berührt sie, und ich verwandle eure Eier in Eisklumpen und stecke sie in ein Glas. Ist das klar?«

    Die Satyrn zuckten zusammen. Dann stammelten sie diverse Entschuldigungen, die sowohl an Ash als auch an mich gerichtet waren, verbeugten sich und galoppierten davon.
    Ash warf zwei Blumenelfen, die in der Nähe schwebten und alles beobachtet hatten, einen finsteren Blick zu, woraufhin sie mit schrillem Gekicher zwischen den Bäumen verschwanden. Um uns herum breitete sich Stille aus; wir waren allein.
    »Geht es dir gut?«, murmelte Ash und ließ mich los. »Bist du verletzt?«
    Ich zitterte. Das erhebende Gefühl von Macht war verflogen. Jetzt fühlte ich mich nur noch völlig ausgelaugt.
    »Ich bin okay«, flüsterte ich und wandte mich ab. Vielleicht hätte ich geweint, aber ich hatte keine Tränen mehr übrig. Meine Knie wurden weich, und ich musste mich an einem Baum abstützen.
    Ash kam näher. Er nahm mein Handgelenk, zog mich sanft zu sich heran, legte die Arme um mich und drückte mich fest an sich. Für einen Moment war ich überrascht, dann schloss ich die Augen und legte schniefend den Kopf an seine Brust. Seine Berührung löste meine ganze Angst und Frustration und ließ sie schwinden. Ich vernahm seinen schnellen Herzschlag und spürte die Kälte, die durch sein Hemd drang und meine Haut kribbeln ließ. Seltsamerweise war es kein bisschen unangenehm.
    Wir blieben eine ganze Zeit so stehen. Ash sprach nicht, stellte keine Fragen, tat nichts, außer mich festzuhalten. Seufzend entspannte ich mich und lehnte mich an ihn. Für eine kurze Weile war alles gut. Ethan und Puck spukten
mir immer noch im Hinterkopf herum, aber für den Moment war es okay. Das war genug.
    Dann machte ich einen dämlichen Fehler und sah zu ihm auf.
    Unsere Blicke trafen sich, einen Moment lang schaute er mich offen an, und ich erkannte die Verletzlichkeit in seinen Augen. Während wir einander ansahen, lag so etwas wie Verwunderung in seinem Blick. Dann beugte er sich langsam zu mir herunter. Ich hielt den Atem an, aber ein kleiner Seufzer entschlüpfte mir doch.
    Er versteifte sich, sein Blick wurde ausdruckslos und seine Augen hart und kalt. Ruckartig schob er mich weg und trat zurück. Sofort verließ mich der Mut. Ash schaute in die Bäume, die Schatten, den Teich, überallhin, nur nicht zu mir. Da ich den verlorenen Moment zurückholen wollte, streckte ich die Hand nach ihm aus, doch er trat zur Seite.
    »Das wird langsam langweilig«, erklärte er mit einer Stimme, die zum Ausdruck seiner Augen passte. Er verschränkte die Arme und brachte noch mehr Abstand zwischen uns. »Ich bin nicht hier, um für dich das Kindermädchen zu spielen, Prinzessin. Vielleicht solltest du einfach nicht allein durch die Gegend spazieren. Ich möchte nicht riskieren, dass du Schaden nimmst, bevor wir den Dunklen Hof erreichen.«
    Meine Wangen

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