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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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auf dem Brett zu stehen … während Tante Emmi immer gekreischt und es nicht ein einziges Mal geschafft hat, sich auch nur aufzurichten).
    Ich schloss die Augen und hörte das Meer rauschen, Kinderlachen, stellte mir vor, wie meine Zehen sich in den warmen Sand gruben, wie die Sonnenstrahlen mein Gesicht streichelten, und roch die Sonnencreme … aber da kroch eine riesengroße Unke mit herzförmigen Augen und grauer Perücke durch den Sand auf mich zu. Ich setzte mich erschrocken auf.
    Es hatte keinen Sinn. Ich war nicht müde genug.
    Ich schaltete meinen Laptop ein, um mich mit einem Freerun-Video von ein paar Typen aus New York abzulenken. Das waren echte Profis, die machten Handstände auf Autodächern, kletterten Straßenlampen hoch und warfen sich von dort aus über Mauern und hechteten über Hochhausdächer. Mann, um so was jemals zu können, musste ich in etwa noch siebzehn Jahre trainieren.
    Aber dann war ich dreißig und sowieso viel zu alt für eine Stuntfraukarriere. Ich seufzte.
    Gerade wollte ich das nächste Video anklicken, als das Skypefenster aufging. Suse.Abendschön ruft an, stand da. Ich lächelte, wahrscheinlich konnten die beiden auch nicht schlafen. Egal worum es ging, ich war froh, noch eine Runde mit ihnen plaudern zu können. Ein bisschen wunderte ich mich darüber, dass ihre Kamera nicht eingeschaltet war (nur ein Foto von Suse mit riesiger Sonnenbrille war zu sehen) und drückte auf Annehmen.
    Â»Hey, lovely sisters!«, brüllte ich. »Hab euch schon vermisst! Ist ja mindestens eine halbe Stunde her.«
    Und dann hörte ich erst mal gar nichts.
    Â»Hallo? Suse? Luna?«, fragte ich.
    Â»Ã„hm, also …«, erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher. Und die gehörte eindeutig weder Luna noch Suse.
    Â»Wer ist da?«, fragte ich erschrocken. War das womöglich eine Stimme aus der vierten Dimension? Ich muss zugeben, dass mein Herz ganz schön wummerte, kein Wunder, wenn man anonyme Nachrichten in einem streng geheimen Blog erhält, und das vielleicht auch noch von einer Toten, also … ich denke, da darf man schon etwas schreckhaft sein.
    Â»Hey, Marli, also. Hm.«
    Mein Herz machte immer noch ein, zwei Saltos und beruhigte sich nicht im Mindesten, als mir klar wurde, dass ich diese Stimme kannte. Allerdings kam ich auf die Schnelle nicht drauf, woher.
    Â»Hey!«, rief ich so streng wie möglich. »Ich will jetzt sofort wissen, wer da ist.«
    Ich hörte ein leises Husten und dann: »Ich bin’s. Greg.«
    Â»Greg?« Ich war so überrascht, dass ich kurz nicht wusste, was ich sagen sollte. Aber bei genauerer Überlegung fiel mir dann doch einiges ein: »Wieso rufst du mich mitten in der Nacht an?« Ich zuckte selbst zusammen, denn das hatte jetzt doch mächtig uncool geklungen. Ich meine, mitten in der Nacht … es war gerade mal halb elf. »Und dann auch noch mit Suses Profil!«, fuhr ich schnell fort. »Weiß sie das? Schon mal was von Verletzung der Privatsphäre gehört?«
    Greg räusperte sich. »Suse hat mal wieder ihren Laptop im Wohnzimmer stehen lassen und nicht ausgeschaltet. Und da hab ich gerade nur mal so ein bisschen rumgespielt und was gesucht.«
    Â»Was gesucht, verstehe.«
    Â»Und da habe ich ganz zufällig gesehen, dass du online bist.«
    Â»Ganz zufällig?« Ich wollte mir über die Tolle streichen und fühlte etwas Hartes unter den Fingern. Oh Mist, ich hatte ja schon den riesigen Lockenwickler reingedreht wie immer nachts, damit meine Tolle am nächsten Morgen wie eine Eins nach oben steht. Und meine Kamera war leider eingeschaltet. Bla-ma-bel.
    Â»Ja«, sagte Greg jetzt, »und … morgen fahren wir ja schon los nach Österreich und … na ja, und da dachte ich … was machst du gerade?«, fragte er.
    Wieso bekam der denn keinen geraden Satz raus? »Da dachtest du, was ich gerade mache?«, wiederholte ich etwas spöttisch. »Ich hab mir was bei YouTube angesehen, wieso?« Es war merkwürdig, Suses Foto anzugucken und dabei statt mit ihr mit ihrem Bruder zu reden.
    Â»Nur so.«
    Möglichst unauffällig drehte ich mich etwas von der Kamera weg und versuchte, den Klettwickler aus meinem Pony zu ziehen. Aber leider saß der bombenfest. Musste an der jahrelangen Übung liegen.
    Â»Wir haben schon gepackt«, hörte ich Greg sagen. »Da wollte ich noch mal kurz mit dir sprechen.

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