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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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gehabt?«, fragte ich. Kaum hatte ich fertig gesprochen, da wirbelten Suse und Luna gleichzeitig herum. Suse, die einen Kochlöffel in der Hand hatte, verspritzte dabei Teig und etwas davon landete an meiner Wange. Wir waren gerade beim Backen, weil Tante Emmi später vorbeikommen wollte, um Suses und Lunas Opa kennenzulernen.
    Nun ja, backen konnte man das, was wir machten, genau genommen nicht nennen. Es handelte sich eher um physikalische Experimente. Luna und Suse wollten eine Schiefer-Turm-von-Pisa-Torte herstellen, die aus schräg übereinandergestapelten Waffeln bestand. Und ich hatte mich für einen Rainbow-Cake entschieden, der ebenfalls nicht in den Backofen musste: Einfach nur Kekse zerkrümeln und mit Butter mischen, Fruchjoghurt obendrauf und das Ganze dann regenbogenartig mit Smarties verzieren. Total simpel, sah aber weltklasse aus.
    Â»Greg?«, fragte Suse mit großen Augen. »Eine Freundin? Wieso willst du das wissen?«
    Â»Nur so.« Ich war gerade mit der blauen Smartiesreihe fertig, wischte mir mit dem Zeigefinger den Teigklecks von der Wange und leckte ihn ab. Lecker.
    Suse rührte weiter. »Eher nicht. Bis vor ein paar Wochen hat man ihn ja kaum aus seinem Zimmer locken können.« Sie kicherte. »Eine Zeit lang dachte ich, dass er sein Gehirn per Bluetooth auf sein Handy übertragen hat.«
    Luna prustete laut los.
    Ich lächelte und begann mit der violetten Smartiesreihe. Ich kämpfte mit mir, ob ich Gregs Anruf erwähnen sollte oder nicht. Und das fand ich merkwürdig. Also, dass ich darüber erst nachdenken musste – so was erzählt man seinen besten Freundinnen doch auf alle Fälle. Und zwar sofort. Aber fast hatte ich das Gefühl, Greg damit irgendwie … zu hintergehen. Als ob das Skypen gestern unser Geheimnis bleiben müsste. Nur dass mir kein Grund dafür einfiel. Schwachsinn, entschied ich dann auch und sagte, ohne von meinem Kuchen aufzusehen: »Weil er mich gestern über Skype angerufen hat.«
    Â»Greg? Der kann was anderes als eine Spielekonsole bedienen?« Luna, die gerade dabei war, das Waffeleisen einzustöpseln, warf mir einen forschenden Blick zu. »Seit wann hat er denn deinen Skype-Namen?«
    Â»Er hat mit Suses Profil angerufen«, raunte ich ihr so leise wie möglich zu, in der Hoffnung, dass Suse mich dann nicht verstehen könnte. Doch die hatte echt gute Ohren, denn sie schrie empört auf.
    Â»Wie bitte?!?« Wieder wirbelte Suse herum, doch diesmal ging ich rechtzeitig in Deckung und der beschleunigte Teigklecks landete an der Kühlschranktür. »Mit meinem Profil? Aber wie hat er das gemacht? Ich habe ein TO-TAL sicheres Passwort.«
    Â»Ja, klar. So wie bei deinem supergeheimen Top-Secret-Blog«, sagte ich.
    Â»Du lässt nach wie vor deinen Laptop überall herumstehen«, stimmte Luna mir zu. »Das solltest du dir echt langsam abgewöhnen. Und jetzt gib mal den Teig her, sonst rührst du ihn entweder zu Schrott oder er klebt irgendwann überall, bloß nicht im Waffeleisen.«
    Suse reichte ihr die Schüssel und Luna goss etwas von dem Teig ins Waffeleisen, es zischte und qualmte und sofort roch es in der ganzen Küche verbrannt. Das schien die beiden aber nicht sonderlich zu stören.
    Â»Sag mal, Marli, du findest Greg ganz gut, oder?« Luna sah mir so tief in die Augen, als wollte sie am liebsten in meinen Kopf kriechen.
    Â»Was heißt ganz gut?«, entgegnete ich. »Ich finde ihn okay. So als Freund.« Also, genau genommen sogar ziemlich sehr okay.
    Luna trat einen Schritt vom Herd weg, runzelte angestrengt die Stirn und schloss für einen Moment die Augen.
    Â»Oh nein!«, schrie ich. »Luna, wag es bloß nicht!«
    Aber es war schon zu spät. Wenn Luna mal einen Reim im Kopf hat, kann sie niemand aufhalten. Sie beugte sich etwas zurück und wieder vor, schnippte mit den Fingern, klopfte mit dem rechten Fuß im Takt auf den Boden und begann (ziemlich laut) zu singen:
    Â»Greg, der hat so coole Bergschuhe
    Damit kommt ihr zwei bis nach Karlsruhe
    Oder bis zur nächsten Kü-hül-truhe!«
    Sie holte tief Luft und schmetterte weiter:
    Â»Don’t want to lose you, Greg-baaaaaby,
    Mit dir geh ich sogar bis nach Abu-Däääääbi,
    dort stecken wir unsre Zehn
    in eisblaue Seen,
    ich hab auch schon ’ne Menge Terminideen!«
    Als sie fertig war, brach sie laut giggelnd auf dem Küchenboden zusammen.

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