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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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fühlte sich nicht so an. Irgendetwas war a n ders. Etwas, das er nicht genau benennen konnte.
    Ein weiterer Fausthieb traf ihn im Gesicht und ließ seine Lippe au f platzen. Blut rann in seinen Mund. Ein metallischer Geschmack, der zugleich unangenehm und zuckersüß war, breitete sich auf seiner Zu n ge aus und legte einen Schalter in ihm um, von dessen Existenz er bi s her nichts gewusst hatte. Er wusste nicht, wie ihm geschah. Von einem Moment auf den anderen prasselte eine Flut intensiver Sinneseindrücke auf ihn ein, die den Schmerz und alle anderen Empfindungen ausble n deten. Der halbdunkle Raum wurde taghell. Dean konnte den Schweißgeruch seiner Peiniger riechen und ihre kleinen, schwachen Herzen schlagen hören. Ein Blick auf seinen Körper zeigte, dass der rosige Ton seiner Haut verschwunden war. Sie war blass und schi m merte weiß. Auch die Schmerzen, die er eben noch verspürt hatte, li e ßen schlagartig nach. Er spürte eine seltsam vertraute Euphorie in sich aufsteigen. Blutdurst!
    Auch seinen Peinigern war die Veränderung nicht entgangen. Sie hielten inne, offenbar , weil sie befürchteten, ihn zu schnell zu schwer verletzt zu haben. Doch er war nicht mehr verletzt. D ie Wu n den waren schon wieder so gut wie ve r heilt. Er fühlte sich blendend.

15
     
    Dean blickte zu den eisernen Fesseln hinauf, die ihn an der Wand fes t hielten. Er spannte die Muskeln an und zog vorsichtig an den Ketten. Ein leises Knirschen verriet ihm, dass die Befestigung im Mauerwerk nicht länger seiner Kraft Widerstand leisten konnte.
    Das Blatt hatte sich gewendet.
    Er warf einen prüfenden Blick auf seine Peiniger, die offenbar zu dem Schluss gekommen waren, dass seine Verletzungen so schlimm nicht sein konnten und zu neuen Prügeln ansetzen wollten. Doch die nächste Faust, die auf ihn niederfuhr, wurde mitten in der Luft von seiner Hand gestoppt. Der Mensch riss erstaunt die Augen auf und brüllte im nächsten Moment schmerzerfüllt, als Dean die filigranen menschlichen Fingerknochen mit einem kräftigen Griff zu Brei zer quetschte.
    Mit einem kräftigen Ruck riss er die Verankerung seiner Fesseln aus der Wand. Dann holte er Schwung und ließ die Kette um den Hals des Satyrs schnellen. Verzweifelt versuchte der Widderkopf sich zu befre i en, doch er war nicht schnell genug. Es genügte ein fester Ruck an den Enden der Kette und sein Rückgrat brach wie ein Streichholz en t zwei. Sein Körper sackte leblos zu Boden.
    Dean befreite seine Handgelenke von den Fesseln und war mit einem Satz bei dem dritten der Männer. Der Dunkelelf war vor Schreck über das Schicksal seiner Kameraden wie gelähmt und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, als Dean ausholte und seine Faust mit voller Wucht gegen dessen Brust rammte. Sein Arm durchdrang mühelos Fleisch und Knochen und trat auf der anderen Seite wieder aus dem Körper aus. Der Dunkelelf gab einen erstickten Schrei von sich, bevor seine Lungen kollabierten und auch er leblos zu Boden sackte.
    Warmes, blaues Blut lief Deans Arm herab. Er leckte es von seinen Fingerspitzen. Ein herrlich berauschender Geschmack. Oh, wie hatte er ihn vermisst!
    Ein Poltern auf der anderen Seite des Raumes ließ ihn aufblicken. Sein ganz besonderer Freund war dabei, das Verlies zu verlassen. Dean konnte seine Angst bis hier her riechen. Mieser kleiner Feigling. Er gönnte ihm noch einen kleinen Moment der Flucht, dann trat er mit wenigen schnellen Schritten zwischen ihn und die Tür.
    „ Hallo, Grisom.“ Mit einem breiten Grinsen präsentierte er ihm se i ne spitzen Eckzähne.
    In den Augen des Zwergs stand blanke Angst. Er zitterte am ganzen Körper, als er sich verzweifelt umwandte und wieder in den Raum z u rück rannte. Dean folgte ihm mit gemächlichem Schritt. Er hatte keine Eile.
    Ein lautes Klirren von Metall war zu hören, als der Zwerg den Tisch erreichte und hektisch nach einem der spitzen Gegenstände griff. Er wollte tatsächlich kämpfen. Wie putzig. Dean näherte sich genüsslich langsam dem verzweifelten Wicht, der den spitzen Dolch, den er schützend vor sich streckte, kaum in seinen bebenden Händen halten konnte.
    „ Aber Grisom, du wirst doch einen Freund nicht mit der Waffe b e drohen“, sagte er in amüsiert tadelndem Tonfall.
    „ Ver…verschwinde, du Bastard, oder … oder ich stech dich ab“, brachte der Zwerg stockend hervor, doch es klang mehr wie ein Fl e hen als eine Drohung.
    Dean lachte. „Das würde ich zu gern sehen, wie du versuchst , mich zu

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