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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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zu helfen, ließ er die JOURNEE nicht aufsetzen, sondern eine Parkposition zwei Kilometer über dem Landefeld einnehmen.
    Während Coa Sebastian die Wartungsteams koordinierte, die routinemäßig die JOURNEE und die SPIRIT durchcheckten, zog sich Perry in den Konferenzraum zurück. Wo Benjameen, Tess, Norman, Grek-665 1/2 und Zim bereits auf ihn warteten. Letzterer war die personifizierte Ungeduld.
    »Darf ich mich, obwohl ich nicht Dienst habe, über die SERT-Verbindung in das Landeregister des Planeten einschalten?«, bat er. »Ich belege auch ganz sicher keine wichtigen Kapazitäten. Aber falls die ILKIN hierher gefunden hat…«
    Rhodan entließ ihn mit einer großzügigen Handbewegung in die Zentrale. Die ILKIN, das hieß im Klartext: Raye Corona.
    MMSS Liebe schön sein. .. Er war versucht, dem begabtesten Emotionauten, den Terra in den letzten Jahrhunderten hervorgebracht hatte, die Daumen zu drücken.
    Die übrigen, die offenkundig ebenso wie Zim ihre Kabinenservos angewiesen hatten, sie zu wecken, sobald die JOURNEE Jessytop erreichte, sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Alle gefrühstückt?«, fragte er. Tess und Ben nickten; Grek verbog seinen Oberkörper. Norman gab, wie immer, keine Antwort.
    »Na dann los«, sagte Perry.

 
    Die Nacht war lau. Die Luft schmeckte angenehm herb, nach Meer und Dünen, verdorrtem Tang und überreifem Obst. Sie hatten die Helme zurückgeklappt und sogen die Gerüche begierig ein. Endlich wieder Boden unter den Füßen…
    »Es tut mir Leid«, sagte Perry nach einer Weile zu Grek, während er ihre Antigravplattform auf die Stadt zusteuerte, »dass du dich schon wieder in einer für dich giftigen Umwelt bewegen musst.«
    »Sorge dich nicht, Fast-Ewig-Lebender«, gab der Maahk über Interkom zurück. »Auf Ban56-N und Hideaway-Station wart ihr genau so auf eure Raum-Anzüge angewiesen, wie ich es hier bin. Alles ist in beständigem Fluss, und alles gleicht sich über lang oder kurz aus.«
    »Schön, dass du es so siehst.«
    Unter ihnen erstreckte sich Hohakindetimbo, ein Lichtermeer mit einer Fläche von weit über hundert Hektar. Was wohl auch an der niedrigen, immer wieder von Grünbereichen durchbrochenen Verbauung la g. Nur wenige Gebäude wiesen über drei Stockwerke auf. Die meisten waren nicht viel mehr als einfache Adobes, Zelte oder Hütten, viele davon auf meterhohen Stelzen errichtet wie altterranische Pfahlbauten, was auf das Vorkommen lä stiger Kleinfauna schließen ließ. Alles wirkte sehr provisorisch.
    Hier muss nie geheizt werden, rief sich Perry zu Bewusstsein. Der einzige, wirklich benötigte Schutz ist ein einigermaßen stabiles Dach gegen die tropischen Regenfälle. Würde mich auch nicht wundern, wenn tektonisc he Beben mehr oder weniger zur Tagesordnung gehörten; ein weiterer Grund, nicht zu viele Gedanken auf dauerhafte Architektur zu verschwenden.
    Er steuerte eines der insgesamt nur dreißig Hochhäuser an. Das Dach wurde von der durch zahlreiche Scheinwerfer beleuchteten Statue eines spärlich bekleideten Jünglings mit verbundenen Augen gekrönt, der eine Lanze und eine Wasserwaage in den Händen hielt. »Eine Außenstelle des interplanetarischen Gerichtshofs von Tefrod«, erklärte Perry seinen Begleitern, während er die Schwebeplattform auf dem breiten Balkon landete.
    Sowohl in den Gassen und Plätzen unter ihnen als auch im Gebäude selbst herrschte noch reger Betrieb. Niemand nahm Notiz von ihnen, obgleich Perry ihre Ankunft avisiert hatte. Durch die Balkontür, deren Flügel weit offen standen, betraten sie eine Wandelhalle, in der sich zahlreiche Angehörige unterschiedlichster Völker aufhielten.
    »Zu Richterin Halnay?«, fragte Rhodan.
    »Zieh eine Nummer, Bruder« , antwortete ein Wesen, das einem halb aufgerichteten Molch in einer Art Stützkorsett glich. Es zeigte mit seinem fragilen Ärmc hen auf einen Automaten, aus dessen Schlitz ein schmaler, perforierter Folienstreifen hing. »Und wage es ja nicht, dich vorzu drängen. Die Meisten von uns harren schon seit Ewigkeiten darauf, endlich verurteilt zu werden.«
    Eine der Türen wurde geöffnet. »Heißt hier jemand Rhodan?«, fragte die füllige Tefroderin. Perry verneigte sich.
    »Mitkommen!«, sagte sie barsch. »Aber putzt euch gefälligst vorher die Schuhe ab.«
    »Es ist doch auf allen Welten dasselbe«, hörte Perry hinter sich den Molch maulen: »Beziehungen muss man haben.«

 
    Sie befanden sich definitiv in einer Krise. Aus den Augenwinkeln schielte Benjameen zu Tess hinüber,

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