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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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lassen. Nur das Echsenwesen mit der langen, spitzen Schnauze tänzelte nervös von einem Bein aufs andere.
    »Erlon Ottakroide ist nicht dein wahrer Name«, sagte Rhodan. »Wer bist du wirklich?«
    »Du sollst es erfahren. Stell mich vor, Mokoefa.«
    »Ihr steht«, verkündete der Händler feierlich, »keinem Geringeren gegenüber als Axx Cokroide, seines Zeichens Son'Trokete der Kampfflotte des Empire von Nodro und offizieller Botschafter der Zwillingsgötzen zu Mantagir.«
    »Sehr erfreut. Wie war die Reise? Hattest du einen angenehmen Flug?«
    Varrn Vardak war baff. Er schnappte nach Luft.
    Für einen Moment sah es aus, als würde sich Cokroide über den Steinquader auf den anderen stürzen. Aber dann entspannte er sich wieder.
    »Du kannst mich nicht provozieren, Fremder, wer oder was auch immer hinter dir stecken mag. Vermutlich ein viel weitreichenderes Komplott, als ich angenommen habe.«
    »Und was gedenkst du dagegen zu unternehmen?«
    Varrn sah von einem der beiden Widersacher zum anderen. Er glaubte zu träumen. Cokroide hatte sich enttarnt. Dann hatte der Anführer des Kaperkommandos ihn frech insultiert. Und dennoch plauderten sie weiter, als ob nichts gewesen. Es war wie die unnatürliche Ruhe vor einem Sturm, wie die knisternde, nach Salpeter schmeckende Luft vor einem Gewitter in den Bergen.
    In den Gesichtern der vier Unterhändler zuckte es. Fast gleichzeitig fielen die Wahrheitsegel ab. Einzig Mokoefa krümmte sich zusammen und stöhnte.
    »Trinkt das, oder Pelmid schießt.« Cokroide stellte ein Fläschchen auf den Steinblock. »Jeder nur einen kleinen Schluck, das genügt.«
    »Ein Aperitiv? Willst du uns zum Essen einladen?« Der Rothaarige griff nach dem Gebinde, roch daran, verzog das Gesicht, trank dann aber doch. »Pfui Deibel! Schmeckt ja widerlich.«
    Er reichte es an Rhodan weiter, der ebenfalls einen Schluck nahm. »Uäh! Ohne dir nahe treten zu wollen, Axel - von einem derart hohen Tier wie dir hätte ich mir Besseres erwartet. Das hier würde ich eher als Rabiatperle bezeichnen. Du musst wissen, einer unserer Begleiter ist Önologe, und ...«
    »Dir wird das Schwätzen gleich vergehen.« Cokroides Augen blitzten, aber seine Stimme klang eisig ruhig. »Ihr habt soeben ein binnen zweier
    Umläufe tödliches Gift zu euch genommen. Das einzige Gegenmittel befindet sich an Bord meines Sternenkreuzers. Das Spiel ist aus, Rhodan. Du hast verloren. Ich habe gewonnen.«
    »Findest du? Ich bin anderer Ansicht. Ein paar Tropfen Gift und eine Scharfschützin - das ist alles, was du zu bieten hast?«
    »Und je fünfundzwanzig Mann von Mokoefas Kleinclan an jedem der beiden Ausgänge«, rief Axx Cokroide zornig. »Was willst du noch?«
    »Keine Kampfgleiter, Fesselfelder, parapsychisch begabte Mutanten?«
    »Nein! Bei den Zwillingsgötzen ...«
    »Dann, fürchte ich, wird das nichts mit uns. Einen schönen Tag noch, Botschafter. War nett, dich kennengelernt zu haben.« Langsam, wie selbstverständlich, drehte sich Rhodan weg und schlenderte ganz gemütlich davon. Seine Begleiter taten es ihm nach.
    Für einen Augenblick stand Cokroide verdutzt. Dann schrie er, während er selbst bereits über die steinerne Barriere sprang: »Ergreift sie!«
    Und die Hölle brach los.
     
    Von hoch oben beobachtete Pelmid Sulcatob die Geschehnisse durch ihr Zielfernrohr.
    Noch bevor Axx Cokroide und seine Männer den Fremden erschienen waren, hatte sie bereits eine nahezu ideale Schussposition gefunden gehabt. Seither lauerte sie hier, auf einer kleinen, etwas auskragenden Plattform zwischen den beiden höchsten Hallen. Diese wurden von steilen Walmdächern gekrönt, wohl wegen der häufigen Schneefälle.
    Um den vorderen Teil der Plattform zog sich eine etwa kniehohe, aus rotbraunen Ziegeln roh gemauerte Brüstung. Pelmid hockte auf dem hochkant gestellten Koffer, in dem sich das zerlegte Strahlengewehr und das zugehörige Stativ befunden hatten. Sie liebte diese Präzisionswaffe. Das Scharfschützengewehr, eine Sonderanfertigung nach ihren eigenen Entwürfen, verhielt sich zu einer gewöhnlichen tragbaren Strahlenkanone wie ein perfekt ausbalancierter Degen zu einer plumpen Streitaxt. Für längere Feuergefechte oder Sturmangriffe war sie wegen der geringen
    Streuwirkung und niedrigen Schussgeschwindigkeit denkbar ungeeignet. Doch in Einsätzen wie diesem hatten sie und Pelmid sich schon mehr als einmal bewährt.
    Obwohl die Mini-Varsonik auch eine holografische Vergrößerung des von den teleoptischen Feldern der

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