PR TB 026 Die Fischer Des Universums
drohende Glut eines mächtigen
Energieschirmes.
Dann waren sie vorbei.
»Das hätte schiefgehen können«, murmelte
Frangois. »Himmel ... ! Wenn wir dem Energieschirm nur
auftausend Meter nahegekommen wären ... !«
»Dann brauchten wir uns deine Weisheiten nicht mehr
anzuhören!« knurrte Aissa.
»Was hatten Sie denn erwartet, Aissa?« fragte Anna.
Er sah sie nachdenklich und ein wenig traurig an. Dann seufzte er.
»Sie verfügen über bedeutend mehr Energie als wir.
Wenn ihnen der Durchbruch gelungen wäre - vielleicht hätten
wir durch die entstandene Lücke entfliehen können.«
Er kniff die Augen zusammen, als es bei der Raumstadt aufblitzte.
Gleichzeitig hieb er mit einer Reflexbewegung den Schubhebel bis zum
Anschlag. Die LANCET vollführte einen gewaltigen Satz, und
wieder kamen einige Gravos durch.
Als er auf den Heckschirm blickte, entdeckte er einen blauweißen
Energiestrahl. Rasch nahm er eine Messung vor. Dann wurde er blaß.
Die Energien tobten dort, wo noch vor wenigen Sekunden die LANCET
gestanden hatte!
Aissa ließ sich auf kein Risiko ein. Er beließ die
LANCET in der gegenwärtigen Beschleunigungsphase und sorgte nur
dafür, daß das Schiff einen weiten Kreisbogen beschrieb.
Inzwischen kannten sie die Ausdehnung ihres unsichtbaren Gefängnisses
und wußten, daß es kein Durchkommen gab.
Noch während sie die Heimatgalaxis verließen, hatten
sie die Wandung der Energieblase systematisch abgetastet. Sie wußten,
daß das Gebilde kugelförmig war und einen Durchmesser von
anderthalb Lichtjahren besaß. Die nächsten Sonnen lagen
außerhalb dieses Gefängnisses und waren zwischen sechs und
achtzehn Lichtjahren entfernt. Das deutete darauf hin, daß die
Energieblase nicht wahllos durch die Galaxien eilte, sondern
sternenarme Gegenden bevorzugte. Bisher hatte sich daraus noch kein
Schluß ziehen lassen. Dennoch war Aissa sicher, daß es
dafür eine Erklärung geben mußte.
Ein solcher Kurs verlief niemals gradlinig, außer im
Leerraum zwischen den Galaxien.
Augenblicklich jedoch gab es andere Sorgen.
Noch zweimal sandte die Raumstadt ihnen einen Energiestrahl nach.
Nur der
willkürliche Kurs der LANCET bewahrte sie vor einem Treffer.
Immerhin rief der vorletzte Energiestrahl eine heftige Reaktion im
Schutzschirm hervor, obwohl er die LANCET um hundertfünfzig
Kilometer verfehlte.
»Was denken die sich dabei?« fragte Anna fassungslos.
»Sie müssen doch wissen, daß sie es mit
intelligenten Wesen zu tun haben!«
»Hm!« brummte Aissa. »Wir sind gefährlich
nahe an ihnen vorbeigeflogen. Vielleicht hielten sie das für
einen Angriff.«
Doch er glaubte selbst nicht recht daran. Wenn die Stadtbewohner
etwas von Kosmonautik verstanden - und das war sicher - mußten
sie das verzweifelte Ausweichmanöver der LANCET richtig gedeutet
haben. Er vermochte aber andererseits nicht an eine willkürliche
Handlung zu glauben.
»Wir sollten uns von diesen Leuten fernhalten«, ließ
Sam sich vernehmen.
Aissa runzelte die Stirn, sagte aber nichts dazu.
Sie alle befanden sich im gleichen Käfig. Wenn eine Seite die
Absicht verfolgte, die andere zu vernichten, dann würde das
früher oder später gelingen. Der Stärkere würde
den Schwächeren besiegen. Aissa zweifelte nicht eine Sekunde
daran, daß die Raumstadt: der LANCET weit überlegen war.
Es sei denn ...
Aissas Idee wurde aus der Verzweiflung geboren. Sie zeigte noch
keinen Ausweg aus der bedrohlichen Lage. Aber vielleicht würde
sich ein Ausweg finden lassen.
»Wirfliegen nach Thuta!« entschied er.
Die LANCET setzte an der gleichen Stelle auf wie beim erstenmal.
Aissa wollte jede unnötige Verwüstung vermeiden.
Im ersten Augenblick sah es so aus, als ginge das Leben auf Thuta
wieder seinen normalen Gang, unberührt von dem geheimnisvollen
Geschehen. Aissa war enttäuscht, gab es jedoch nicht zu. Die
Mentalität der Thutas gab ihm Rätsel auf.
Das merkte er bereits im nächsten Augenblick überdeutlich.
Soeben wollte er Ben den Befehl erteilen, einen Shift
auszuschleusen, da öffnete sich in seinem Rücken das
Hauptschott der Zentrale.
Erfuhr herum, den Impulsstrahler in der Hand.
Eine kleine Gestalt betrat den Raum. Wurgh ...
»Verschwinden Sie!« riefAnna empört. »Ich
habe genug von Ihnen.«
Aissa winkte ab. Neugierig musterte er den Thuta.
»Bleiben Sie hier, Wurgh. Allerdings möchte ich Sie
dringend bitten, Miß Pastuchaja nicht wieder zu belästigen.«
»Ich weiß, Sir«, erwiderte Wurgh. »Ich bin
zwar nur Wurghs
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