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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wände.
Dreißig, vierzig Schritte, dann stieg der Boden wieder leicht
an. Hier stand eine Wasserlache, darin lagen einige herabgebrochene
Mauerteile. Rechteckige, glattkantige Quader. Noch immer war alles
leer und schweigend und kalt. Wasser troff von den Erhebungen der
Wände.
    Unversehens kreuzte einmal ein dickes Rohr den Gang, es war
vollkommen unversehrt und klang auf, als die Handkante des Agenten
leicht dagegenschlug. Ein anderes Mal waren es Kabel, die über
den Gang hingen. Die Halterungen waren vor langer Zeit schon
durchgerostet. Der Agent bückte sich und gelangte
    endlich zu einer weiteren Tür. Auch sie war vor nicht allzu
langer Zeit mit Gewalt geöffnet worden. Der Lichtkegel tanzte
einige helle Steintreppen hinauf, verharrte auf einem Absatz, dann
folgten die Schuhe des Agenten. Es ging eine Treppe hinauf, wieder
einen kurzen Gang entlang und . . .
    . . . dann war Licht zu sehen.
    Jahrhunderte hatten der dicken, riesigen Glasplatte nichts anhaben
können. Sie war direkt in die Wand aus gewachsenem Fels
eingelassen worden und befand sich auf der Südseite der Klippe,
zweihundert Meter über dem Wasserspiegel und der Brandung, die
in breiten Linien heranrollte und schräg unter dem Fenster
zerstäubte. Wer immer hier gelebt hatte, er wußte, wie man
sich einen vortrefflichen Ausblick verschaffen konnte. Das Zimmer,
das diese Scheibe abschloß, war fast riesig zu nennen; mehr als
hundert Quadratmeter. Der Agent leuchtete die Wände ab und fand
Skulpturen, Bilder aus gehämmertem Metall und die Reste von
Möbelstücken. Hier war es nicht so naß, nicht so kalt
und klamm. Er beschloß, zu einem anderen Zeitpunkt
hierherzukommen und sich alles genau anzusehen. Die Waffe in der
Rechten, die eingeschaltete Lampe am Gürtel, so bewegte sich der
schwarze Schatten sehr schnell den gleichen Weg wieder zurück
und startete binnen zwanzig Minuten seinen Gleiter.
    Der Regen hatte aufgehört.
    Während des Fluges überlegte der Agent die nächsten
Züge seines komplizierten Spieles. Zuerst mußte erjede
Möglichkeit für Miriam und Staigher, ihren Fundort allein
aufzusuchen, blockieren. Und während der letzten dreißig
Kilometer kam ihm ein Einfall.
    Die Nacht verging, und die geschickten Finger des Agenten bewegten
sich sehr schnell. Er entwickelte die Aufnahmen und vergrößerte
zwei von ihnen. Dann zog er aus einem Fach seines Koffers eine dünne
Stahlfolie, die mit verschiedenen Schichten präpariert war und
zeichnete darauf die Umrisse der Halbinsel nach. Der harte Stift
zerdrückte die Säurekapseln aus Kunststoff, und die
Flüssigkeit fraß sich entlang der Linien in das Blech. An
der Stelle, an der sich das Loch befand, entstand auf der weißen
Schicht eine Zeichnung; sie stellte den Götzen dar.
    Zehn Minuten vergingen, dann zog der Agent die Schichten ab,
spülte die Platte unter fließendem Wasser ab und
besaßjetzt ein viereckiges Stück Blech, auf dem die
Landschaft und der Fundort unübersehbar eingezeichnet waren. Die
Linien, zwei Zehntel Millimeter tief, bildeten schwarze Striche. Mit
Hilfe einiger Tritte wurde die Folie zerknittert und verbogen, dann
bildete eine rußende Kerze eine schwarze Schmutzschicht auf dem
glänzenden Metall.
    Der Agent verließ seinen Wohnraum und blickte sich
vorsichtig um.
    Es dauerte eine Stunde, dann hatte er die Weichen gestellt. Er
trug weder die Stahlfolie mit sich, noch den dicken weißen
Umschlag, in dem ein vergrößertes Farbfoto steckte.
Vorsichtig und langsam zog sich der Agent aus, versteckte seine
Ausrüstung und duschte ausgiebig. Dann zog er sich die Decke
über den Kopf, tastete darunter hervor nach dem Wecker und
stellte ihn ab. Binnen einiger Sekunden schliefMercants Beauftragter
auf COUNTERPART tief und mit langen Atemzügen.
    *
    Die Saat des Mißtrauens und der Panik war in die Erde
versenkt worden, sie wuchs unter dem leichten Regen, der in immer
längeren Abständen fiel und ging am Morgen auf.

    Kurz vor sechs Uhr dreißig summte das Türsignal bei
Ashikaga. Er brummte einen unverständlichen Fluch in der Sprache
seiner Ahnen, schlüpfte in einen Kimono und öffnete. Azeema
stand vor der Tür und huschte an Ashikaga vorbei. Sie setzte
sich auf das Bett, schlug die Beine übereinander und sagte:
»Takan, ich kenne niemanden außer dir, zu dem ich
Vertrauen habe.«
    Takanji kam näher und setzte sich neben sie. Er legte
schläfrig einen Arm um ihre Schultern und gähnte.
    »Das freut mich, Jade meines Ringes. Was darf es denn sein?«
    »Ich wollte

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