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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eben
biolektrisch. Solange man denken kann, macht man das so. Dabei gibt
es hin und wieder auch männliche Abkommen, aber sie sind
eigentlich nicht mehr als ein Versehen der Natur. Kämen solche
Pannen nicht hin und wieder vor, wüßte man auf dieser Welt
gar nicht, daß es überhaupt Männer gibt."
    Ich blickte Elaine an. Sie lächelte boshaft.
    „Du siehst, Galto Quohlfahrt", fuhr sie unerbittlich
fort. „Hier auf Avalian bist du ein reichlich exotisches Wesen,
sozusagen ein Relikt aus finsterer Vergangenheit."
    Sie schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
    „Wie kannst du dich nur für einen Gott halten, Galto?
Ist es möglich, daß ein Mann sich so irrt wie du?"
    Sie stützte ihr Kinn in die Hand und blickte mich spöttisch
an.

6.
    Der Boden schwankte unter mir. Elaines Gesicht verzerrte sich. Von
einer Sekunde zur anderen verwandelte sie sich wieder in eine
schutzbedürftige, ängstliche Frau. Sie rutschte aus dem
Sessel. Der Tisch glitt quer durch den Raum auf mich zu. Die
Deckenplatten barsten, und ein Splitterregen prasselte auf Elaine und
mich herab. Ich konnte dem Tisch gerade noch ausweichen, erhielt dann
jedoch einen Stoß in den Rücken, der mich zu Boden
schleuderte.
    Von draußen drang das Geschrei der Frauen zu uns herein. Es
wurde zeitweilig von dem Dröhnen und Krachen berstenden Gesteins
übertönt.
    Ich sah, daß ein Teil der Wand hinter Elaine umzukippen
drohte. Instinktiv warf ich mich nach vom, packte den Arm des
Mädchens und riß sie zur Seite. Irgendwie konnte ich mich
abstoßen. Zusammen mit Elaine rollte ich über den
plötzlich schrägen Boden zum Ausgang. Sie klammerte sich
schreiend an mich. Ich schnellte hoch, zerrte sie mit mir und rannte
ins Freie. Sekunden darauf stürzte das Haus Elaines donnernd in
sich zusammen.
    Um uns herum war ein einziges Chaos. Der Boden unter unseren Füßen
bebte und zitterte. Ich sah, daß breite Risse in der Erde
entstanden waren, in die Gebäudeteile, Bäume, Büsche
und Frauen hineingefallen waren. Häuser waren umgekippt oder
zersplitterten vor unseren Augen in mehrere Teile. Schreiende Frauen
versuchten, sich aus den Trümmern zu retten.
    Hier und da zuckten Stichflammen in die Höhe. Einige Häuser
brannten.
    „Halt, mein Fuß", rief Elaine. Ihre Stimme
überschlug sich fast vor Angst.
    Ich verharrte auf der Stelle und sah, daß ihr Fuß
zwischen zwei Steine gesackt war. Ich kniete nieder und riß mit
wilden Bewegungen die Steine auseinander. Elaine versuchte, allein
weiterzulaufen, aber sie kam nur wenige Schritte weit. Dann gaben die
Beine unter ihr nach, und sie stürzte zu Boden.
    In diesen Sekunden fiel mir auf, daß die Tempeltreppen
wunderbarerweise von dem chaotischen Geschehen ausgenommen waren.
Auch der Tempel wankte nicht. Er schien einer anderen Welt
anzugehören. Wuchtig erhob er sich über den Treppen wie ein
gewaltiger Kegel, der auf einer Vielzahl von Säulen und Torbögen
stand.
    Ich hob Elaine auf meine Arme und rannte mit ihr auf die Treppen
zu. Wenige Meter neben mir öffnete sich der Boden. Ein Riß
entstand, der wenigstens fünfzig Meter lang war und nach und
nach bis zu einer Breite von etwa zehn Metern wuchs.
    Ich stürmte mit Elaine bis zu den Treppen vor, jagte mit ihr
etwa zwanzig Stufen hoch und blieb dann keuchend stehen.
    „Hier bist du vorläufig in Sicherheit", erklärte
ich.
    Sie akzeptierte meine Behauptung widerspruchslos, obwohl sie
wissen mußte, daß ich keinerlei Beweis dafür haben
konnte. Tatsache war jedoch, daß der Boden unter uns nur leicht
vibrierte, während außerhalb des Tempelbereiches die Welt
unterzugehen schien.
    „Doyana", rief Elaine plötzlich. „Sieh
doch!"
    Mit ausgestreckten Armen zeigte sie auf ein silbrig schimmerndes
Gebäude, das in zwei Teile zerbrochen war. Ein mehrere Meter
breiter Riß führte von der Spitze bis zur Basis herab. Ein
Mädchen klammerte sich an eine Verstrebung. Ihr Fuß war
zwischen zerborstenem Material eingeklemmt. Da der Riß sich
immer mehr verbreiterte, war abzusehen, wann Doyana sich nicht mehr
halten konnte.
    Ich rannte die Treppe hinunter, ohne auch nur eine Sekunde
nachzudenken. Mit einem weiten Sprung setzte ich über einen
Graben hinweg. Ungefähr ein Dutzend Frauen eilten mit mir auf
die Ruine zu, um Doyana zu retten. Sie erreichten ihr Ziel vor mir
und kletterte geschickt an den Vorsprüngen empor, die sich bei
der Teilung des Hauses ergeben hatten. Dann zeigte sich jedoch, daß
sie zu klein waren. Den letzten Meter bis hin zu Doyana schafften

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