PR TB 182 Held Der Todeswelt
was ich meine."
"Verstehe." Dorgins Stimme bekam einen verschwörerischen Unterton. "Skalp, alles klar. Wohl Fungis neueste Erfindung. Hat er sie schon patentieren lassen?"
"Vergessen wir es." Annemy seufzte. "Erzählen Sie mir lieber etwas über Ihre Kontakte zum Professor."
Dorgin wußte zwar sehr viel zu erzählen, doch das meiste handelte von ihm, und Fungi kam nur am Rande vor. Jedenfalls erfuhr Annemy nichts Neues, was ihr Aufschluß über Fungis und Waltys Machenschaften in Zusammenhang mit den Aspiden hätte geben können. Dafür wußte der Präsident des Vakuumseglerklubs davon zu berichten, daß er seinen Sport am liebsten ohne lästige Kleidung und in Klarsichtfolie verpackt ausübe und deshalb einen Körper mit nahtloser Sonnenbräune vorzuweisen habe, was Annemy aber gar nicht so genau wissen wollte.
Bevor er darüber weiter ins Detail gehen konnte, erinnerte sie ihn daran, daß sie sich eigentlich auf die Suche nach Professor Fungi und seinem "Assistenten"
Walty Klackton machen wollten.
"O ja, tun wir das", stimmte der lonensegler händereibend zu. "Ich kann es kaum noch erwarten, das neue Segel in Empfang zu nehmen. Aber sehen Sie nur." Er deutete auf eine Gruppe von Leuten, die miteinander tuschelten und überhaupt sehr geheimnisvoll taten.
"Da scheint sich irgend etwas zusammenzubrauen.
Wollen wir uns mal erkundigen, was es da gibt?"
Als Annemy zu der Gruppe von Männern und Frauen kam, die sich von den anderen abgesondert hatte, Hörte sie einen jungen Mann mit fanatischem Blick gerade leidenschaftlich sagen:
"... Man hat uns ganz schön angeschmiert, Brüder und Schwestern. Dieser Tomber hat zwar versprochen, zwischen uns und Fungi zu vermitteln, doch in Wirklichkeit hat er uns in eine Falle gelockt. Wir sind hier nichts anderes als Versuchskaninchen des verrückten Professors, das sage ich euch. Ich habe schauerliche Dinge davon gehört, was mit den Opfern passiert, an denen er seine Erfindungen ausprobiert. Einige von uns haben bereits recht bittere Erfahrungen in dieser Richtung gemacht. Erzähle mal, Olmond."
Ein kleiner, bulliger Mann mit einer tätowierten Glatze reckte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
"Ich bin von zwei der Gehilfen mit den Teufelsfratzen in die Mangel genommen worden", erzählte er. "Zuerst haben sie mich medizinisch untersucht, wenn ich das richtig gedeutet habe, was sie mit mir anstellten - aber so genau weiß man das bei den Gelehrten ja nie.
Ich bin ein einfacher Farmer... Jedenfalls glaube ich, daß sie mich auf Herz und Nieren untersucht haben, bevor sie mir einen Helm aufsetzten, der mich veranlaßte, meinen Lebenslauf zu erzählen. Sie ließen mich reden, ohne mich ein einziges Mal zu unterbrechen oder auch nur ein Wort zu sprechen. Ich habe keine Ahnung, welche Erfindung sie an mir ausprobiert haben."
Annemy konnte sich denken, was die Aspiden von dem guten Mann gewollt hatten. Zweifellos hatten sie eine Art Lügendetektor auf ihn angesetzt, um herauszufinden, mit welchen Absichten er in ihre Domäne eingebrochen war.
"Erzähle nun du, Schwester, was dir widerfahren ist", forderte der Sprecher der Verschwörer ein junges Mädchen auf.
"Sie haben mir eine Zwangsjacke übergestreift und mich dann in einer fremden Sprache angesprochen, die ich seltsamerweise verstanden habe", berichtete das Mädchen. "Noch seltsamer war, daß ich ebenfalls in dieser Sprache redete, solange ich die Zwangsjacke trug. Ich war eine Zeitlang in der Explorerflotte und hatte dort mit Linguistik und Semantik zu tun, deshalb traue ich mir ein Urteil zu. Ich bin sicher, daß dieses Obergewand denselben Zweck wie ein Translator erfüllte, nur noch viel tief ergreifend. Das Gesagte wird nicht in eine fremde Sprache übertragen, sondern man kann mit Hilfe der Jacke in der anderen Sprache sprechen, und umgekehrt versteht man sie auch. Diese Verständigungshilfe ist so genial wie verrückt."
Annemy traute Fungi ohne weiteres zu, daß er eine solche Sprech-Zwangsjacke erfunden hatte, doch wie der Fall lag, schien es sich eher um eine Errungenschaft der Aspiden zu handeln.
Andere Männer und Frauen aus der kleinen Gruppe meldeten sich zu Wort und schilderten ihre Erfahrungen mit den "Teufelsfratzen", wie sie die Aspiden in Unkenntnis der Sachlage nannten. Aus all dem ging hervor, daß die Aspiden die Eindringlinge wie Spione behandelten, die für einen "Feind" kundschafteten.
Die Betroffenen zogen daraus jedoch die falschen Schlüsse.
"Die tragen alle Bioplastmasken,
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