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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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kurz zu meinen Eltern ins Geschäft fahren, aber dann komme ich gleich zu euch in die Galerie.“ Hanna gähnte und rieb sich schlaftrunken die Augen, wünschte Lea und Anne noch eine gute Nacht und schlief sofort ein.
Als sie um vier Uhr geweckt wurde, hätte sie ihr Smartphone am liebsten gegen die nächste Wand geworfen, aber es nützte nichts. Wenn sie ein neues Leben anfangen wollte, musste sie endlich raus aus dieser Stadt. Nach einer ausgiebigen Dusche prüfte sie ihre Nachrichten, doch von Oliver war keine dabei. Eine Entschuldigung, ein Betteln oder Jammern hätte sie sich schon gewünscht. Irgendetwas, damit sie wusste, wie sehr er unter der Trennung litt. Doch scheinbar lag er wohl noch im Bett. Mit wem, das konnte Hanna sich gut vorstellen.
    „ Genug jetzt!“ Sie sprang auf und packte ihre Sachen zusammen, duschte ausgiebig, föhnte ihre Haare trocken und schminkte sich. Keine weitere Träne würde sie wegen Oliver vergießen! Sie war eine schöne Frau, witzig und begehrenswert! Sie lächelte ihr Spiegelbild an, posierte und verließ erhobenen Hauptes das Hotelzimmer, bezahlte die leergeräumte Minibar und gab ein großzügiges Trinkgeld.
Um diese Uhrzeit war noch nicht viel auf den Straßen los, so dass sie gut durchkam. Als sie das erste Autobahnschild sah, strahlte sie über das ganze Gesicht. Sie verließ Berlin. Oliver. Die Schwiegerdrachen und Frau Behlitz.
Ihr altes Leben ließ sie hier in Berlin. Vor ihr lag eine neue Welt, ein neues Leben, auf das sie sich freuen konnte.

Finn Wolf saß in seinem Büro und beobachtete das Telefon, schwenkte dabei seinen Drehstuhl hin und her und knabberte auf seiner Oberlippe herum.
Frederick sackte in seinem Bürostuhl zusammen und stöhnte laut auf.
„Jetzt ruf schon an!“, rief er aus seinem Büro, das Finns gegenüber lag. Das Quietschen von Finns Bürostuhl ging ihm schon den ganzen Morgen auf die Nerven.
„Ruf an!!!“, schrie er dann, da Finn keine Anstalten machte, mit dem nervtötenden Geräusch aufzuhören. Scheinbar war er taub und hörte nicht, was sein Kollege und langjähriger Freund ihm sagte.
„Finn!!!“ Frederick sprang auf und hastete in Finns Büro, knallte beide Handflächen auf dessen Schreibtisch.
„Ist ja gut ...“, murmelte Finn und fuhr sich durch das Haar.
„Ich bin nur so nervös.“
„Du? Nervös? Seit wann?“ Frederick setzte sich auf die Tischkante und verschränkte seine Arme.
„Wie gut sieht sie denn aus?“ Es konnte sich ja nur um eine schöne Frau handeln, die ihm derart den Kopf verdrehte.
„Sie hat einen Freund und wird wohl bald heiraten. Das hat sie auf der Messe angedeutet“. Er streichelte über Hannas Mappe, die er an seinem Stand gefunden hatte, öffnete sie und schaute sich erneut die Bilder an.
„Außerdem wohnt sie in Berlin.“ Er seufzte laut auf und ließ sich wie ein nasser Sack in seinen Schreibtischsessel zurückfallen.
„Wow, dich hat es ja scheinbar voll erwischt!“ Frederick hob beide Augenbrauen und grinste breit.
„Wenn sie noch nicht verheiratet ist, dann ruf sie doch an! Ich meine … als Juniorchef der Firma und mit deinem Kontosta...“
„Darum geht’s mir nicht!“ Finn sprang auf und lief auf und ab.
„Ich will so was nicht mehr machen. Die letzten drei Jahre haben mir gereicht. Ich möchte endlich wieder eine Beziehung. Morgens mit jemandem aufwachen, Spaß haben. Gemeinsam lachen und sich vertrauen. Diese ganzen Betthäschen nerven mich einfach nur noch. Und dann treffe ich eine, die mich sofort vom Hocker reißt und ...“ Er schüttelte den Kopf und griff zum Hörer.
„Wenn sie dir so gut gefällt, dann lade sie doch ein. Auf ein romantisches Wochenende am Rhein!“ Frederick lachte.
„Oder fahr mit ihr nach Ibiza auf deine Finca, das beeindruckt sie sicherlich.“
„Ich will doch nicht meine Zukünftige erkaufen. Das ist total bescheuert und von dir will ich mich auch nicht noch einmal verkuppeln lassen. Auf diese geldgeilen Zicken habe ich schon lange keine Lust mehr.“ Er wählte die Nummer von Frau Behlitz und hoffte, dass Hanna am heutigen Samstag in der Galerie sein würde.
„Hey, aber deine Letzte sah klasse aus!“ Frederick hielt beide Hände vor seine Brust und grinste dabei breit.
„Mit großen Brüsten kann ich mich aber nicht unterhalten. Ich bin langsam zu alt, um eine Frau nur auf ihre zwei Argumente zu reduzieren.“
„Wenn du meinst. Aber eine Frau, die bald heiraten wird, wirst du sicher nicht so einfach umstimmen können.“

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