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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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reagieren würde.
„Kochen? Ähm, ja, warum nicht? Kannst du denn gut kochen? Und wegen Christian … ich finde ihn wirklich sehr nett. Er ist ein wahrer Gentleman. So angetrunken oder betrunken wie ich war, hätte er auch … naja, er hat nichts gemacht, das fand ich toll. Ich habe also nichts gegen ihn, es ist nur etwas peinlich, ich hoffe, das legt sich noch.“
„Ja, ich kann gut kochen, sehr gut sogar. Du glaubst gar nicht, wie viele Kochbücher ich hier stehen habe. Magst du Fisch? Dann würde ich dir was Leckeres zaubern.“ Er holte tief Luft, bevor er weitersprach: „Ich kenne Christian schon lange, er ist wirklich ein guter Freund und ich bin froh, ihn zu kennen. Wenn er in zwei Wochen zurückkehrt, werdet ihr euch sicher gut verstehen.“
„Aber nur auf freundschaftlicher Ebene!“, stieß Hanna aus und biss sich sogleich auf die Lippen.
Finn schmunzelte. Hanna war wirklich anders als die anderen Frauen, die er sonst kennenlernte.
„Wenn du nicht möchtest, wird er schon nichts tun, keine Sorge. Und ich bin ja auch noch da ...“ Er warf ihr den Köder direkt vor die Füße und drückte sein Ohr enger an das Telefon, wartete gespannt ihre Antwort ab.
„Ähm … um was zu tun?“, fragte sie irritiert. Ihr Herz überschlug sich beinahe und ihr Mund war so trocken, dass es ihr schwerfiel zu sprechen.
„Na, um dich zu retten, falls er über dich herfällt!“ Finn lachte.
„Nein, nur Spaß. Also, du magst Fisch? Meeresfrüchte? Reis? Oder lieber Nudeln? Salat?“
Hanna starrte auf den Fernseher, schluckte. Sie war sich noch immer nicht sicher, ob Finn mit ihr flirtete oder sie nur als Bekannte ansah.
„Dann brauche ich keine Angst zu haben ...“, sprach sie sanft und war gespannt, wie Finn auf diese neue Stimmlage reagierte.
Dieser lief hochrot an und musste nun selber schlucken. Er starrte an die Decke und wich dieser Frage komplett aus.
„Ich mache dann einfach eine leckere Nudelpfanne mit Meeresfrüchten, dazu einen frischen Salat und du kannst ja ein paar Pralinen mitbringen? Als Nachtisch?“ In diesem Moment verfluchte er Christians Idee. Er würde viel lieber direkt mit Hanna flirten und ihr sagen, dass er sie mochte. Doch Christian meinte, es sei besser, wenn Hanna das selbst herausfand. Ihr Freund hatte sie schließlich betrogen und es könnte eine Weile dauern, bis sie wieder einem Mann vertrauen konnte. Da war es das Beste, sich zuerst mit ihr anzufreunden und die Frage offen zu lassen, ob etwas laufen könnte. Wenn Hanna glaubte, dass er schwul war, stünde einer Freundschaft nichts im Weg. Er konnte ihr so nah sein, sie kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Christian war ein Chaot, aber manchmal hatte selbst er richtig gute Ideen.
„Hört sich super an. Ich kann ja selbst welche machen, mit Nugatfüllung und Pistazien. Ich liebe Pistazien!“, schwärmte sie, legte sich auf die Couch und sah an die Decke.
„Dann freue ich mich … ich habe dir ja meine Adresse eingespeichert, findest du das Haus auch wieder?“
    Hanna nickte.
    „ Ja, ich weiß noch, wo es war, auch wenn ich fluchtartig weggerannt bin ...“ Selbst wenn Finn schwul war, vielleicht schaffte sie ja das Unmögliche und er verliebte sich in sie? Hanna lächelte und seufzte zufrieden.
„Es hat gut getan, mit dir zu reden, ich freue mich auf morgen.“ Ihr war, als würden sie sich schon ewig kennen. Als wäre sie nie fort gewesen, in Berlin, sondern würde Finn bereits seit zwei Jahren gut kennen. Die Worte purzelten nur so aus ihrem Mund heraus und ein angenehmes Gefühl umhüllte sie.
„Ja, es war schön, von dir zu hören. Wenn etwas ist, du kannst mich jederzeit anrufen. Ich wünsche dir eine gute Nacht, träum was Schönes … bis morgen!“ Die letzten Worte hauchte er nur noch. In diesem Moment war Hanna froh zu liegen, denn sie bekam ganz weiche Knie.
„Schlaf schön … bis morgen.“ Sie legte auf und seufzte laut und zufrieden, kicherte verlegen und kuschelte sich in ihre Decke.
„Finn ...“, murmelte sie und stellte sich vor, was morgen alles passieren könnte. Und wie Finn es ihr gewünscht hatte, hatte sie sehr schöne Träume.
     
    Der nächste Morgen kam schneller als gedacht und die Weckfunktion ihres Smartphones riss sie unsanft aus ihrem schönen Traum. Nörgelnd schaltete sie das Klingeln aus und quälte sich ins Badezimmer. Ein kurzer Blick in Leas und Annes Zimmer genügte, um zu wissen, dass die beiden wohl woanders geschlafen hatten.
„So so ...“, murmelte sie verschlafen

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