Pralinenherz
Dusche, eine Badewanne mit eingebauten Brausen für eine Whirlpoolatmosphäre, zwei Marmorwaschbecken und viele grüne Pflanzen.
„Wow, das ist ja riesig!“ Hanna staunte, verlor aber kein Wort über die vielen Haarshampoos und Pflegespülungen, die das Bad schmückten wie Dekorationsartikel.
„ Handtücher brauchst du keine mitbringen, wir haben damals ein großes Set gekauft.“ Nun ging er aufs Ganze und näherte sich Hanna, kam ihr so nah, dass sie erstarrte. Finn roch an ihrem Haar und blieb nah bei ihr stehen, so dass sie ihn irritiert anschaute.
„ Kokosnuss … haben wir das gleiche Shampoo?“ Er fand ihre Reaktion süß und hätte sie am liebsten gleich geküsst und mit auf sein Zimmer genommen. Doch dafür war es noch viel zu früh und er würde Hanna nur verscheuchen.
„ Sch... scheinbar!“ Ihr Körper bekam eine feine Gänsehaut. Schnell ging sie einen Schritt beiseite und wich ihm aus, bevor sie noch völlig die Fassung verlor. Finn roch so gut, nach Wald und Wiese. Nach Mann. Normalerweise bekam sie am Wochenende viel Sex, Oliver war sehr gut in dem, was er tat. Doch nun bekam sie keine körperliche Zuneigung und es fehlte ihr, jemanden in den Arm nehmen, zu küssen, Zärtlichkeiten auszutauschen. Einen Orgasmus zu bekommen. Hanna seufzte auf und huschte auf die nächste Tür zu.
„ Das wäre mein Zimmer?“
Finn nickte und lief ihr nach. Als Hanna nicht hinsah, konnte er seine Aufregung nicht länger in seiner Mimik verbergen. Scheinbar mochte Hanna ihn und Christians Plan ging auf!
Zögerlich öffnete Hanna ihre Zimmertür und staunte nicht schlecht, denn es war bereits möbliert.
„ Wow! Ist das Zimmer etwa mit Möbeln? Also darf ich sie benutzen?“ Es gab einen großen Kleiderschrank, der in der Wand eingebaut war, einen kleinen Tisch direkt neben den Balkontüren. Auf der linken Seite stand ein großes Futonbett mit vielen Kissen.
„ Das gibt es ja nicht! Alles in Weiß, mit zarten rosafarbenen Akzenten und einem Wandtattoo!“
Dort stand: „Süße Träume“ mit Blumenranken und Schmetterlingen verziert.
„ Ja, die Matratze ist sogar noch neu und unbenutzt und hier, der Balkon ...“ Finn lief zu den großen Schiebetüren und öffnete diese.
„ Du kommst von dort auch direkt in mein Zimmer oder durch die Tür, je nachdem was dir lieber ist.“
Normalerweise würde sie nun zusammen schrecken und sagen, dass sie einen Freund habe. Jedoch sah sie jetzt, wo sie wusste, dass Finn nicht an ihr interessiert war, alles in einem völlig anderen Licht.
„ Mh, lass dich überraschen!“ Hanna lachte und öffnete den Schrank, ging auf den Balkon und genoss die Aussicht.
„ Der Garten gehört auch zum Haus?“ Ein kleiner Teich war auf der linken Seite, unter den Tannen.
„ Ja, auf der Terrasse grillen wir immer, siehst du dort unten den Steingrill? Selbst gebaut. Ich wollte unbedingt einen haben“, prahlte Finn stolz.
„ Wie teuer soll das Zimmer noch gleich sein?“ 300 Euro war doch viel zu wenig für so ein Anwesen. Auch wenn sie nur ein Zimmer hatte, so war es doch groß und geräumig, möbliert und mit Balkon.
„ 300 Euro und dein Auto kannst du vor dem Haus stehen lassen.“
Hanna schlich durch das Zimmer und ging zurück auf den Flur. Warum war das nur so günstig? Wollte Christian sie vielleicht hier wohnen haben? Hatte er sich in sie verliebt? Hanna schluckte und bemerkte nicht, wie Finn sich an ihr vorbeistahl.
„ Und das hier wäre mein Reich.“ Er öffnete seine Tür und war gespannt auf Hannas Reaktion. Sein Zimmer war fast doppelt so groß wie Hannas, aber ebenso geschmackvoll eingerichtet. Die Einrichtung war asiatisch, mit schwarzen und roten Dekorationsartikeln.
„ Wow, so hätte ich dich gar nicht eingeschätzt!“ Hanna trat ein und betrachtete ein Bild, das über dem Bett hing. Dabei kniete sie sich auf die Matratze und bewunderte den Pinselstrich.
Als sie so auf seinem Bett kniete, kamen Finn ganz andere Bilder in den Sinn. Er war bereits seit zwei Monaten abstinent und innerlich sehr aufgewühlt.
„ Ist das ein … Lenuare?!“ Mit offenem Mund drehte sie sich zu Finn herum, der in diesem Moment merkte, welch großen Fehler er angerichtet hatte.
„ Ja, Christian hat das mal gekauft. Ist es wertvoll?“ Innerlich klopfte er sich selbst auf die Schultern für diese Notlüge.
„ Ob es wertvoll ist? Das ist ein Lenuare!“ Hanna starrte ihn weiterhin mit offenem Mund an.
„Ein total bekannter Künstler. Seit einigen Monaten werden seine
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