Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
Vom Netzwerk:
Bilder sehr teuer gehandelt. Man geht sogar davon aus, dass einige Bilder bald 100.000 Euro und mehr kosten könnten. Anne und Lea, meine Freundinnen, die du auch kennengelernt hast, arbeiten doch in einer Galerie, hier in Köln. Sie haben einige Bilder von Lenuare. Eines davon wird aktuell mit 90.000 Euro gehandelt!“ Hanna flüsterte nur noch, als könnte man sie belauschen und das Bild stehlen.
„Echt? Wusste ich gar nicht ...“ Finn zuckte mit den Schultern. Dass er das Bild für 20.000 Euro aus eben jener Galerie erhalten hatte, verschwieg er ihr besser.
    „ Entweder Christian wusste es oder er hat Glück gehabt und es für wenig Geld erhalten. Aber naja, wer so wohnt, macht sich sicher nichts daraus, ob etwas nun 10.000 Euro oder 100.000 Euro kostet.“ Sie hielt nicht viel von reichen Snobs, obwohl Christian gar nicht den Eindruck erweckte, sondern sehr bodenständig auf sie wirkte.
    „ Das musst du ihn fragen. Ich weiß nur, dass ich es schön fand und es gut über meinem Bett aussieht.“ Er bekam noch ein paar andere Gedanken, was gut in seinem Bett aussehen könnte.
„Das tut es. Also wenn du nichts dagegen hast, würde ich es mir gerne ab und an mal ansehen, darf ich dann hier rein und es betrachten?“, fragte sie kleinlaut und bekam diesen flehenden Blick, als wäre sie ein herrenloses Kätzchen, das nach etwas Milch bat, um nicht zu verhungern. Finn schluckte und nickte.
    „ Natürlich, jederzeit. Wenn es dir so gut gefällt, wie kann ich da nein sagen?“ Er vergrub seine Hände in beiden Hosentaschen und lehnte sich gegen den Türrahmen.
    „ Also, hast du Lust zu kochen?“, fragte Finn, der schnell aus dem Schlafzimmer wollte, bevor es hier noch zu peinlichen Situationen kam.
    „ Hört sich prima an. Aber ich warne dich! Ich kann gut backen und Pralinen machen, aber im Kochen bin ich eine Niete!“ Sie lief lachend zu ihm und legte ihre Hand auf seinen Oberarm.
    Finn wandte sich zu ihr und genoss es, ihren Geruch um sich zu haben. Dieses blumige Parfüm und das Kokosnussshampoo ergaben eine angenehme Mischung. Dann noch diese liebevolle Berührung, die seinen Körper zusammenzucken ließ, als sei er ein Blitzableiter.
    „ Also möchtest du einziehen?“ Finn war nervös, legte seine Hand auf Hannas Rücken, um sie hinaus zu geleiten.
„Wie kann ich da nein sagen? Das hier ist so ein tolles Haus, wenig Miete, ein lieber Nachbar, der auch noch kochen kann und ein Bild von Lenuare über seinem Bett hängen hat?“ Hanna ging vor, strich andächtig über ihre neue Zimmertür, bevor sie die Treppen hinunterlief, dicht gefolgt von Finn. Doch als er die Stufen hinabstieg, überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Ob es wirklich richtig war, Hanna gleich von Anfang an in die Irre zu führen? Auch wenn es keine richtigen Lügen waren. Vielleicht ergab sich ja eine Situation, in der sich alles aufklären würde. Bald. Eine Situation, in der beide über die Missverständnisse lachen konnten und Hanna nicht wütend auf ihn war.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 10
    Mein Leben? Voller Überraschungen!
     
    „ Also, zur Feier des Tages habe ich Muscheln gekauft, Riesengarnelen mit Kopf und dazu Nudeln. Meine Soße wird dich umhauen. Das Rezept stammt von meiner Großmutter und sie war die beste Köchin, die du dir vorstellen kannst.“ Finn holte eine Weinflasche hervor, die er geschickt öffnete. Hanna beobachtete Finn und ertappte sich dabei, doch sehr traurig zu sein, weil Finn nicht auf Frauen stand. Aber das war wieder typisch. Er war freundlich, lustig, bewies Humor, konnte kochen, hatte ein wunderschönes Gemälde über seinem Bett hängen. Sie neigte ihr Gesicht zur Seite und lehnte sich gegen die Küchenzeile, bekam aber leichtes Herzklopfen, als sie den Wein sah, den Finn nun in zwei Weingläser goss.
    „ Oh, warte! Ich trinke ...“ Doch da war es schon zu spät.
    „ Mh? Trinkst du keinen Wein?“ Er verkniff sich ein Grinsen und behielt seine Mimik unter Kontrolle. Wenn er sie jetzt darauf ansprechen würde, dass sie doch gern einmal einen über den Durst trank, wäre die schöne Stimmung dahin. Zudem hatte Christian ihm erzählt, wie oft Hanna doch erwähnt hatte, eigentlich nie zu trinken.
    „ Ähm, doch eigentlich schon.“ Hanna räusperte sich und nahm das Glas entgegen.
„Aber nur etwas. Wir trinken auf deine Großmutter.“ Sie ließ das Weinglas sanft in ihren Fingern kreisen und betrachtete das tiefe Rot, bevor sie ihr Glas leicht gegen Finns stieß.

Weitere Kostenlose Bücher